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Jens Marquardt und Michael Andretti im Doppel-Interview zum Start der FIA Formula E Championship.
Wed Oct 05 16:17:31 CEST 2016 Pressemeldung
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Am kommenden Wochenende startet das MS Amlin Andretti Team in die neue Saison der FIA Formula E Championship. Als Partner der Mannschaft aus Indianapolis (US) ist BMW 2016/17 mit von der Partie. Im Doppel-Interview sprechen BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt und Teambesitzer Michael Andretti (US) über die neue Kooperation und ihre Erwartungen an das erste Rennen der Saison, den Hong Kong ePrix.
Pressekontakt.
Michael Ebner
BMW Group
Tel: +43-662-8383-9100
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Herr Marquardt, Herr Andretti, warum ist die
Kombination aus BMW Motorsport und MS Amlin Andretti in der
Formel E aus Ihrer Sicht so vielversprechend?
Jens Marquardt: „Michael Andrettis Team war von der ersten
Stunde an in der Formel E dabei und kennt sich in dieser Serie
bestens aus. Auch BMW i ist von Anfang an als ‚Official Vehicle
Partner’ in dieser Serie vertreten gewesen. Und nicht zuletzt
haben wir auch über unseren BMW Werksfahrer António Félix da
Costa einige Informationen aus erster Hand bekommen. Diese
Kräfte jetzt zu bündeln und das Engagement zu intensivieren, war
ein logischer Schritt. Nun benötigen wir den richtigen Input, um
BMW Technologie ins Auto zu bekommen – und den sammeln wir durch
die enge Zusammenarbeit mit Michaels Mannschaft.“
Michael Andretti: „Für uns ist die Zusammenarbeit mit BMW
natürlich auch eine sehr spannende Sache. Eine OEM-Partnerschaft
ist schon für sich genommen wichtig – aber noch besser ist sie
mit BMW. Es ist eine Ehre, mit solch einem fantastischen
Unternehmen verbunden zu sein.“
Wie wichtig ist es in der Formel E, lernwillig zu sein
und von Rennen zu Rennen neue Erfahrungen zu sammeln?
Andretti: „Im Rennsport gibt es immer etwas zu lernen. Du
gehst in kein Rennen, ohne darüber nachzudenken, dass du daraus
etwas lernen wirst. Das ist das Schöne am Motorsport, keiner
weiß wirklich alles, und man gewinnt permanent an Erfahrung hinzu.“
Marquardt: „Und sowohl BMW als auch Andretti Formula E haben
von dieser Erfahrung natürlich schon eine Menge. Aber die Formel
E gibt es jetzt erst im dritten Jahr. Es ist in solch einer
Meisterschaft, die als rein elektrische Rennserie wirklich
komplett neue Ansätze erfordert, extrem wichtig, kontinuierlich
zu lernen. Man muss wissen, worauf es genau ankommt. Jede
Kleinigkeit kann den Unterschied machen. Genau dieses Wissen
wollen wir uns aneignen.“
Wie sieht die Partnerschaft konkret aus?
Marquardt: „Wir bringen natürlich unser Know-how und unsere
Entwicklungskompetenz in diese Gleichung ein. Wir werden Leute
vor Ort an der Strecke haben, unsere Mitarbeiter werden bei uns
zu Hause die Daten auswerten und die entsprechenden Schlüsse
ziehen. Andretti hat über uns Zugang zu den BMW Einrichtungen,
die wir auch bei BMW Motorsport nutzen, also den Windkanal,
Prüfstände und vieles mehr. Andretti-Mitarbeiter waren schon bei
uns in München, wir haben das Team in den USA besucht. Der
Austausch ist schon jetzt sehr eng.“
Andretti: „Ganz genau. Wir sind im Rahmen des Formel E
Projekts zu 100 Prozent bei BMW eingebunden, und BMW ist zu 100
Prozent bei Andretti Formula E eingebunden. Wir arbeiten in den
unterschiedlichsten Bereichen zusammen und hoffen, dass uns das
ganz nach vorne bringt.“
Wie gut passen der ‚American way of racing‘ und der
‚German way of racing‘ zusammen?
Marquardt: „Beides passt sehr gut zusammen. Wir haben das
auch schon in unserer Zusammenarbeit mit dem BMW Team RLL
gesehen und gemeinsam in Nordamerika große Erfolge gefeiert. Ich
bin überzeugt, dass diese Kombination aus amerikanischer und
deutscher Herangehensweise auch in einer internationalen Serie
wie der Formel E zu guten Ergebnissen führen wird.“
Andretti: „Ich denke auch, dass wir uns perfekt ergänzen
werden. Auf beiden Seiten des großen Teichs wird hervorragende
Arbeit geleistet. Wenn wir das zusammenführen, kann es nur von
großem Vorteil sein für alles, das wir gemeinsam anpacken.“
Zurücklehnen und sich auf seinen Lorbeeren ausruhen:
Warum funktioniert das im Motorsport nicht?
Andretti: „Sowohl Andretti als auch BMW treten an, um zu
gewinnen. Das verbindet unsere beiden Marken ganz besonders.
Auch wenn unsere Historie eine wichtige Grundlage bildet, kann
man nicht immer nur auf die Vergangenheit schauen. Du musst
immer weiter pushen, um in der Spitzengruppe zu bleiben und
Rennen zu gewinnen. Darum sind wir hier.“
Marquardt: „Dasselbe gilt für uns. Nach vorn zu schauen und
innovativ zu sein, das ist im Motorsport der absolute Schlüssel
zum Erfolg. Stillstand ist Rückschritt. Deswegen muss man
kontinuierlich arbeiten, sich permanent weiterentwickeln. Wir
haben bei BMW Motorsport das Glück, dass wir ganz nah an unseren
Serienkollegen dran sind und alle Innovationen aus der BMW AG
mit aufnehmen können. Das Netzwerk ist einfach riesig. Davon
werden wir auch in der Formel E profitieren. In der Serie haben
wir mit den BMW i Modellen sehr gute Erfahrungen gesammelt, die
wir direkt in den Motorsport transferieren können. BMW hat sich
in den vergangenen Jahren im Bereich der immer wichtiger
werdenden Elektromobilität eine führende Position in der
Automobilindustrie erarbeitet. Von dem Austausch mit dem
Rennsport in der Formel E wird im Gegenzug auch die
Serienentwicklung wieder profitieren.“
Welche Erwartungen haben Sie für die Saison 3 in der
Formel E?
Andretti: „Wir wollen um Spitzenplätze kämpfen, in jedem
Rennen unter den Top-5 sein, einige Läufe gewinnen und
hoffentlich am Ende der Saison ein Wörtchen im Titelkampf mitreden.“
Marquardt: „Mit Saison 3 beginnt für uns ein ganz neuer
Abschnitt in der Formel E. Wir sind zusammen mit Andretti
gefordert, das Paket nach vorn zu bringen und die Grundlagen zu
schaffen, langfristig erfolgreich zu sein. Jeder bei uns freut
sich auf diese spannende Aufgabe.“