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BMW Group skaliert Künstliche Intelligenz für Datenschutz in der Produktion – innovative Algorithmen zur Anonymisierung
Fri Apr 09 11:00:00 CEST 2021 Pressemeldung
KI-Innovation und Datenschutz gehen Hand in Hand +++ BMW Group veröffentlicht KI-Algorithmen zur Anonymisierung +++ No-Code AI: Anwender ohne Programmierkenntnisse können KI-Anwendungen inklusive Datenschutz in kurzer Zeit kreieren
München. Die BMW Group veröffentlicht eine
Anonymisierungslösung auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI), um
beliebige Objekte auf Fotos und in Videos zu anonymisieren. Aufbauend
auf dem BMW Labeling Tool Lite ermöglichen die veröffentlichten
Algorithmen (github.com/BMW-InnovationLab)
den gezielten Schutz relevanter Informationen: Das anwenderfreundliche
Software-Werkzeug kann Objekte oder Personen mittels KI ausblenden
oder sie unscharf maskieren. Granularität und Intensität der
Anonymisierung lassen sich intuitiv anpassen.
„KI Applikationen unterstützen uns bei der Qualitätssicherung,
wie der Inspektion von Bauteilen und Komponenten, aber auch bei der
Entwicklung unserer autonomen, smarten Logistik-Robotern. Mit den
jetzt veröffentlichten KI Algorithmen zur Anonymisierung sichern wir
gleichzeitig optimalen Daten- und Informationsschutz“, erklärt Markus
Grüneisl, Leiter Produktionssystem, Digitalisierung der BMW Group.
„Wichtig war uns bei der Entwicklung die intuitive Bedienung der
Anonymisierungslösung, um ein einfaches und breites Anwendungsfeld zu ermöglichen.“
Die BMW Group setzt auf Künstliche Intelligenz zur
Objekterkennung in der Produktion, die sich durch eine besonders hohe
Robustheit auszeichnet – selbst bei stark variierenden
Randbedingungen. KI-basierte Bildverarbeitung trägt damit zur
Sicherung von Premiumqualität bei. Die jetzt freigegebene
Anonymisierungslösung setzt ebenfalls auf Künstliche Intelligenz. Die
KI leistet hier die automatische Zuordnung von Bildbereichen zu
Merkmalen, so dass sich beliebige Bereiche ausblenden lassen, die
beispielsweise bei der Verarbeitung von Fotos aus der Produktion
unkenntlich gemacht werden müssen. Unterschiedliche Modi der
Anonymisierung sind wählbar: Entsprechende Bereiche auf Fotos oder in
Videos können verwischt, geschwärzt oder verpixelt werden.
Technologisch steht dabei das BMW Labeling Tool Lite im Zentrum.
Es ermöglicht Anwendern, Fotos zu labeln und damit eine KI mit nur
einem Klick zu trainieren. Jedem Label kommt die Funktion eines
digitalen Etiketts zu, das die auf einem Foto enthaltene Information beschreibt.
Produktionsmitarbeiter können mit der No-Code AI eigenständig
KI-Lösungen kreieren, die sie bei ihren individuellen Prozessen
unterstützen. Die neuen Algorithmen zur Anonymisierung sind modular
aufgebaut und ermöglichen die automatische Aufbereitung der Fotos. Im
BMW Produktionssystem werden etwa Bereiche bewusst unkenntlich
gemacht, die Personen enthalten. Dank dieser KI-basierten
Anonymisierungslösung bestehen keine Limitationen für den Einsatz von Bildverarbeitungssystemen.
Die veröffentlichten Algorithmen stehen Software-Entwicklern
weltweit frei zur Verfügung – sie können die Algorithmen verwenden,
den Quelltext einsehen, ändern und weiterentwickeln. Von diesen
Weiterentwicklungen wird auch die BMW Group profitieren. Eine
Besonderheit dieses nun frei zugänglichen Softwarepakets ist die
einfache und unkomplizierte Anwendung nach dem Plug & Play
Prinzip. Der Nutzer benötigt dafür weder Programmierkenntnisse noch
spezifische Hardware oder zusätzliche Software.
2019 veröffentlichte die BMW Group erstmals ausgewählte
KI-Algorithmen, die im Produktionssystem eingesetzt werden. „Die
Vielzahl der Rückmeldungen zu den veröffentlichten Algorithmen hat uns
überwältigt. Unsere BMW KI-Community freut sich über die
Wertschätzung, die wir weltweit erfahren. Wir sehen viele
Weiterentwicklungen, die auf unserem Quelltext und unserem No-Code AI
Ansatz basieren. Wir werden diesen Ansatz weiterverfolgen und auch
zukünftig unsere No-Code AI Algorithmen teilen, damit KI für eine
breite Masse an Anwendern erschließbar wird“, erläutert Kai Demtröder,
Leiter Data Transformation und Künstliche Intelligenz.
Die BMW Group setzt in Produktion und Logistik eine Vielzahl von
Anwendungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz ein. Dabei
entlastet die Technik die Mitarbeiter, denn die KI übernimmt besonders
monotone oder ermüdende Kontrollaufgaben.
Mit KI Anwendungen werden im Produktionssystem der BMW Group
Objekte auf Bildern erkannt und klassifiziert. So wird zum Beispiel
abgesichert, dass alle Fahrzeuge in der kundenindividuellen
Konfiguration gebaut werden und sämtliche Komponenten einen
einwandfreien Zustand aufweisen. Ein weiteres Einsatzfeld der
Algorithmen zur Anonymisierung liegt in der Entwicklung der autonomen,
smarten Logistik-Roboter – STR. Die Algorithmen zur Anonymisierung
vereinfachen die Entwicklung deutlich, indem reale Aufnahmen direkt
genutzt werden, um die Roboter zu trainieren. Um KI einer breiten
Masse an Anwendern zugänglich zu machen, entwickeln Programmierer aus
dem BMW Group TechOffice München die sogenannte No-Code AI, sodass
jeder Nutzer ein KI-Modell trainieren kann, ohne dafür eine einzige
Zeile Softwarecode programmieren zu müssen. Mithilfe dieses
KI-Selbstservice wurden bereits zahlreiche Anwendungen im BMW
Produktionssystem realisiert.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://github.com/BMW-InnovationLab
Kompetenzzentrum für das gesamte Unternehmen: Das „Project AI“
Um sicherzustellen, dass Technologien der KI auf
ethische und effiziente Weise angewendet werden, wurde 2018 das
"Project AI" ins Leben gerufen. Es ist das Kompetenzzentrum
der BMW Group für Data Analytics und maschinelles Lernen. Es sorgt für
einen schnellen Wissens- und Technologieaustausch im gesamten
Unternehmen. Das Project AI spielt daher eine Schlüsselrolle bei der
fortschreitenden digitalen Transformation der BMW Group und
unterstützt die effiziente Entwicklung und Skalierung intelligenter
Daten- und KI-Technologien.
Unter anderem wurde eine Portfolio-Plattform entwickelt, welche
Transparenz bei der unternehmensweiten Anwendung von Technologien
schafft, die datengesteuerte Entscheidungen treffen. Dieses sogenannte
D³-Portfolio (Data Driven Decisions) umfasst derzeit rund 500
Anwendungsfälle, von denen bereits mehr als 70 für den regulären
Betrieb zur Verfügung gestellt wurden.