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Rede Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, Telefonkonferenz Quartalsmitteilung zum 30. September 2023
03.11.2023 Pressemeldung
Rede Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, Telefonkonferenz Quartalsmitteilung zum 30. September 2023
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Gabriele Fink
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Gabriele Fink
BMW Group
- Es gilt das gesprochene Wort -
Meine Damen und Herren, herzlich Willkommen.
Bevor ich auf die aktuellen Ereignisse und Entwicklungen zu sprechen komme, möchte ich kurz auf die Veränderungen im Vorstand der BMW AG eingehen.
Wie Sie wissen, hat der Aufsichtsrat Jochen Goller zum 1. November in den Vorstand berufen. Nach diversen Funktionen in China und Großbritannien sowie als Leiter der Marke MINI hat Jochen Goller seit 2018 sehr erfolgreich unsere Aktivitäten in China geleitet. Sean Green, bisher Senior Vice President, Sales and Marketing unseres Joint Ventures mit BBA, ist in Zukunft für unser Chinageschäft verantwortlich.
Jochen Goller übernimmt die Nachfolge von Pieter Nota, der seit 2018 das Ressort Kunde, Marken, Vertrieb geleitet hat.
Unter der Leitung von Pieter Nota hat die BMW Group ihren weltweiten Marktanteil deutlich gesteigert. Zudem hat sich die Marke BMW in dieser Zeit die Position an der Spitze des Premiumsegments zurückerobert und stetig ausgebaut.
Dafür möchte ich Pieter Nota an dieser Stelle danken. Jochen Goller wünsche ich einen guten Start in seiner neuen Funktion.
Vor einer Woche bin ich von einer Asienreise zurückgekehrt. Für mich hat der Besuch in Peking und im Anschluss auf der Japan Mobility Show in Tokio wieder einmal klar gezeigt:
Es gibt nicht die „One-Size-Fits-All-Lösung“ für die Mobilität von heute und morgen. Unsere Welt ist vielfältig. Deswegen brauchen wir unterschiedliche technologische Lösungen. Zum einen, um den verschiedenen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Zum anderen um die hoch differenzierten regulatorischen Anforderungen in den Ländern weltweit erfüllen zu können.
China setzt zwar in erster Linie auf reine Elektrofahrzeuge aber auch Plug-in-Hybride und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos spielen bei der Dekarbonisierung der Mobilität eine Rolle. So fahren beispielsweise schon zahlreiche Taxis in Peking mit Wasserstoff als Energieträger.
Dank des breiten Portfolios an Premiumfahrzeugen über alle Antriebsformen hinweg sind wir auch im dritten Quartal weltweit gewachsen.
Besonders in China stechen dabei die rein elektrischen Fahrzeuge hervor. Hier haben wir den Absatz in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht.
In Japan ist die aktuelle Nachfrage nach E-Fahrzeugen noch eher verhalten. Der Fokus liegt auf Plug-in-Hybriden und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Auf der Japan Mobility Show hat sich jedoch gezeigt: Gerade die japanischen Hersteller starten jetzt verstärkt mit vollelektrischen Angeboten.
Japan hat früh die Bedeutung von Wasserstoff erkannt. Dementsprechend gut kommt unser BMW iX5* Hydrogen an.
Mit einer weltweiten Pilotflotte machen wir unter anderem in Japan die BMW Wasserstofftechnologie direkt erlebbar.
Für einen globalen Premium-Hersteller wie die BMW Group ist und bleibt Technologieorientierung auf absehbare Zeit der richtige Weg zur Dekarbonisierung der Mobilität.
Die positiven Absatz- und Finanzzahlen sind dafür der Beweis. Diesen Weg gehen wir auch in Zukunft konsequent weiter – den BMW X2 mit dem vollelektrischen iX2* haben wir als jüngstes Beispiel dafür erst im Oktober vorgestellt.
Der iX2 ist dabei auch ein digitaler Champion.
Mit dem neuen BMW Operating System 9 bringen wir die ideale Plattform für ein umfassendes Angebot an digitalen Features und Funktionen auf den Markt – beispielsweise völlig neue Gaming- und Streaming-Funktionen.
Es sind Features wie diese, die optimierte Touchbedienung oder die perfekt integrierte Sprachbedienung, die unseren Kunden ein einzigartiges digitales Erlebnis in ihrem Fahrzeug ermöglichen.
Anfang nächsten Jahres geht es nahtlos mit neuen elektrischen Modellen weiter. Im Frühjahr feiert der neue BMW 5er Touring Weltpremiere. Er wird mit dem gleichen Antriebsportfolio erhältlich sein, wie die Limousine. Also auch als i5* Touring rein elektrisch. Damit besitzen wir ein echtes Alleinstellungsmerkmal in diesem vor allem in Europa sehr beliebten Segment.
Unser Ziel ist unverändert: Schon vor 2030 soll mehr als die Hälfte unseres weltweiten Absatzes aus reinen E-Fahrzeugen bestehen.
Dafür bauen wir auch unsere führende Rolle in der Batteriezelltechnologie weiter aus.
In unserem Kompetenzzentrum in Parsdorf bei München legen wir die technologischen Grundlagen für eine effiziente und ressourcenschonende Fertigung von Batteriezellen. Und das über die gesamte Wertschöpfungskette.
Das Know-How, das wir dort entwickeln, teilen wir mit unseren Lieferanten. So setzen wir Benchmarks in Produktion, Qualität, Leistung, Kosten und Ökologie.
In der vergangenen Woche haben wir das Kompetenzzentrum in Parsdorf in Betrieb genommen. Die Musterfertigung von Rundzellen der sechsten Generation ist gestartet.
Diese Zellen, zeichnen sich durch eine bis zu 20% höhere Energiedichte aus. Zudem konnten wir den CO2-Fußabdruck in der Zellfertigung um bis zu 60% reduzieren.
Unsere Kunden profitieren von einer bis zu 30% schnelleren Ladegeschwindigkeit und einer bis zu 30% höheren Reichweite nach WLTP.
Nach dem Prinzip „Local-for-Local“ sorgen wir bei der BMW Group auch dafür, dass der nächste Schritt, die Hochvolt-Batterie-Montage, so nah wie möglich an den Fahrzeugwerken erfolgt.
Dieser Ansatz sichert unsere Produktion auch bei unvorhergesehenen politischen und wirtschaftlichen Ereignissen. Kurze Transportwege verringern auch den CO2-Fußabdruck in der Fahrzeugproduktion.
Für die sechste Generation der BMW Hochvoltbatterien entstehen aktuell Produktionsstätten an allen wichtigen Produktionsstandorten:
Im ungarischen Debrecen.
In Woodruff, South Carolina, USA.
In San Luis Potosí, Mexiko.
Sowie in Shenyang, China.
Für unsere Fahrzeugproduktion in Bayern planen wir in Irlbach-Straßkirchen einen weiteren Montagestandort für Hochvoltbatterien. Eine deutliche Mehrheit hat sich im Rahmen eines Bürgerentscheids für die Fortsetzung der Planung in Niederbayern ausgesprochen. Dieses Votum sichert nicht nur die Zukunft der bayerischen Fahrzeugwerke, sondern ist auch ein wichtiges Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des Standortes Deutschland.
Schon im kommenden Jahr möchten wir mit dem Bau starten.
Die Hochvoltbatterien kommen dann in unserer NEUEN KLASSE zum Einsatz, die ab 2026 auch in unserem Stammwerk in München produziert wird.
Auf der IAA Mobility in München haben wir Anfang September einen Ausblick auf die NEUE KLASSE gegeben.
Der BMW VISION Neue Klasse zeigt, wie wir individuelle Mobilität menschlicher, intelligenter und verantwortungsvoller gestalten.
So werden beispielsweise die Materialien, die wir für die NEUE KLASSE entwickeln, dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Ein Highlight ist zudem das „Panoramic Vision Display“, das die gesamte Breite der Windschutzscheibe nutzt und für alle Passagiere sichtbar sein wird.
Was BMW schon immer ausgezeichnet hat, ist das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten und die dadurch unverwechselbare und markentypische Fahrdynamik.
Auch dieses Alleinstellungsmerkmal heben wir dank einer perfekten Kombination von Hardware und Software auf ein völlig neues Level.
Die NEUE KLASSE ist mehr als ein nur ein neues Auto der Marke BMW. Es ist eine völlig neue Generation von Produkten. Sechs Modelle bringen wir innerhalb von 24 Monaten auf die Straße – vom SAV bis zur Limousine. Was alle Modelle vereint, ist das rein elektrische Herz, das sie antreibt.
Rein elektrisch fährt auch MINI in die Zukunft. Bis 2030 richten wir MINI komplett neu aus und machen die Marke vollelektrisch.
Auf der IAA Mobility haben wir zwei der wichtigsten Modelle der neuen MINI Familie vorgestellt: Den MINI Cooper* 3-Türer sowie den MINI Countryman*.
Und der nächste vollelektrische MINI steht schon in den Startlöchern: Im April 2024 feiert der MINI Aceman als Crossover im Premium-Kleinwagen-Segment Weltpremiere.
Produziert wird die neue MINI Familie bei unserem chinesischen Joint Venture Spotlight in China, sowie in unseren Werken in Leipzig und Oxford.
Auch unsere zweite britische Marke steht an der Schwelle zur reinen Elektromobilität. Ab Anfang der 2030er Jahre wird auch Rolls-Royce ausschließlich vollelektrisch unterwegs sein. Aktuell laufen die Vorbereitungen für den Verkaufsstart des ersten elektrischen Rolls-Royce auf Hochtouren.
Noch in diesem Jahr kommen die ersten Rolls-Royce Spectre* auf die Straße und werden modernen Luxus neu definieren.
An der Spitze von Rolls-Royce hat es ebenfalls eine Veränderung gegeben. Seit 2010 hat Torsten Müller-Ötvös Rolls-Royce geleitet und die Transformation und Verjüngung dieser einzigartigen Marke vorangetrieben. Er geht in den Ruhestand.
Auf ihn folgt ab dem 1. Dezember Chris Brownridge. Er ist heute Leiter des Marktes UK und bringt die Erfahrung, aber vor allem auch das Gespür für die exklusiven Ansprüche der Marke und ihrer Kunden mit.
Damit zu BMW Motorrad. Zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz haben wir Ende September den 100. Geburtstag der Marke im Stammwerk in Berlin-Spandau gefeiert.
Die Marke hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt. Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum waren zugleich der krönende Abschluss für den langjährigen Leiter von BMW Motorrad, Markus Schramm. Er geht ebenfalls in den Ruhestand.
Unter seiner Führung hat BMW Motorrad sein Produktportfolio kontinuierlich ausgebaut, neue Märkte erschlossen und zahlreiche Rekordjahre eingefahren.
Markus Flasch hat vor zwei Tagen, am 1. November, seine Nachfolge angetreten. Er bringt Erfahrung als Leiter der BMW M GmbH sowie als Produktlinienleiter für Mittel-, Oberklasse BMW sowie Rolls-Royce mit.
Neben dem kontinuierlichen Ausbau und Weiterentwicklung unseres Produktportfolios liegt der aktuelle Fokus auch klar auf der weiteren Digitalisierung der Kundenschnittstelle.
Eine besonders wichtige Rolle nimmt dabei der direkte Kundenzugang ein.
So steht unser neues Direktvertriebsmodell in Europa mit MINI unmittelbar vor der Einführung. Der Roll-Out mit MINI in China verlief bereits erfolgreich.
In Europa beginnen wir am 1. Januar mit der Einführung in Italien, Polen und Schweden. Sukzessive folgen weitere europäische Märkte. 2026 startet dann der BMW Vertrieb.
Vom Direktvertriebsmodell profitieren alle Beteiligten:
- Unsere Kunden erhalten volle Preistransparenz und können im Kaufprozess nahtlos zwischen online und offline Beratung bewegen.
- Unseren Händler bieten wir ein attraktives Geschäftsmodell. Das zeigt der hohe Zuspruch. Alle unsere europäischen Händler haben die entsprechenden Verträge unterschrieben.
- Die BMW Group erhält im Gegenzug den direkten Zugang zu den Kunden. Das nutzen wir für ein völlig neues Kundenerlebnis.
Bestes Beispiel: Unser neues Service-Angebot „Proactive Care“. Dabei setzen wir Data Analytics und KI ein und erkennen anhand der Daten aus dem Fahrzeug eventuelle Probleme, bevor sie überhaupt auftreten.
Wenn die Ursache per Software behoben werden kann, geschieht dies „remote“. In allen anderen Fällen erhalten unsere Kunden eine Benachrichtigung. Etwa mit einem Vorschlag zur Selbsthilfe oder – falls nötig – mit dem Hinweis, sich mit einem BMW Händler in Verbindung zu setzen.
Die Terminvereinbarung geschieht nach Zustimmung dann unkompliziert und automatisiert.
Meine Damen und Herren,
im laufenden Geschäftsjahr stellen wir erneut den Erfolg der strategischen Ausrichtung der BMW Group unter Beweis. Wir sind mit unseren Produkten, unserem Angebot an Antriebstechnologien und unseren weltweiten Produktionsstandorten breit aufgestellt.
Das bestätigt auch diese Studie: Das US TIME Magazine und die globale Datenbank Statista haben unter 750 Unternehmen weltweit die Besten gekürt. Die BMW Group landet in diesem Ranking unter den Top Ten und belegt bei den Autoherstellern global sogar den ersten Platz.
Auch intern ist unser Stimmungsbild sehr positiv. Das hat unsere diesjährige Mitarbeiterbefragung gezeigt. Wir haben unsere knapp 150.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebeten, uns ihre Meinung zurückzuspielen.
Das Votum zeigt: Die BMW Group ist ein hochattraktiver Arbeitgeber. Die Belegschaft steht hinter den Zielen des Unternehmens. Und: Die Kolleginnen und Kollegen weltweit sind stolz darauf, bei der BMW Group zu arbeiten.
Das ist die beste Grundlage, um unseren Erfolgskurs auch in Zukunft fortzuführen. Vielen Dank!
CO2-Emissionen & Verbrauch.
*Verbrauchs-/Emissionsangaben:
BMW iX5 Hydrogen: Verbrauch gemäß WLTP: 1,19 kg
H2/100 km,
Verbrauch kombiniert gemäß NEFZ: – , CO2-Emissionen
kombiniert gemäß WLTP: 0 g/km Reichweite gemäß WLTP: 504 km (313 Meilen).
BMW iX2 xDrive30: Stromverbrauch kombiniert gemäß WLTP: 17,7 – 16,3 kWh/100 km,Verbrauch kombiniert gemäß NEFZ: – ,CO2-Emissionen: 0 g/km, Angaben gemäß NEFZ: –,Reichweite: 417 – 449 km gemäß WLTP.
BMW i5 eDrive40: Stromverbrauch in kWh/100 km: - (NEFZ) / 18,9–15,9 (WLTP); Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 497–582.
Rolls-Royce Spectre: Stromverbrauch: 2.6 – 2.8 mi/kWh / 23.6 – 22.2 kWh/100km (WLTP). Elektrische Reichweite (WLTP): 329* mi / 530* km. CO2 Emissionen: O g/km (NEDC).
MINI Cooper SE. Stromverbrauch kombiniert: 15,03 – 14,09 kWh/100 km gemäß WLTP; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km.
MINI Cooper SE Countryman ALL4:(Kraftstoff kombiniert in l/100 km: 2,1-1,8 (WLTP), CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 47-40 (WLTP), Stromverbrauch kombiniert in kWh/100km: 16,1-15,3 (WLTP).