Das Design-Team begutachtet Entwürfe von Motorrad-Jacken und Materialien.

Designer entwirft verschiedene Farbmodelle einer Motorrad-Jacke am Computer.

Team probiert Funktionalität des Neck-Brace-Systems an Mitarbeiter in Motorradbekleidung.

Neck Brace System Crashtest. Vorbereitung und Durchführung des Tests.

Das Neck Brace – der Neckenschutz für die Motorradfahrer - war ganz am Anfang eine Zusammenarbeit mit KTM - einem österreichischen Motorradhersteller - und Dr. Chris Leed(?) aus Südafrika, der seit über sechs Jahren im Nackenbereich, speziell an Verletzungen für Motorradfahrer forscht. KTM und BMW hatten großes Interesse aufgrund der Vorkommnisse auf der Rallye Paris-Dakar und der schweren Verletzungen der KTM-Werksfahrer ein System zu entwickeln, was die Härte und Schwere der Verletzungen im Nackenbereich reduziert. Dabei kam ein System raus, das man sich unabhängig vom Helm und unabhängig von der Bekleidung um den Necken legt. Das System reduziert die Kräfte, in dem es die extremen Bewegungswinkel einschränkt. Die Kräfte werden dadurch reduziert, dass ein alternativer Kraftweg gebildet wird und somit das einzelne Segment im Nacken – der Wirbel – entlastet wird. Ganz klar beginnen wir im Sport, da ist es auch seit eineinhalb Jahren im Einsatz bei den Werksfahrern. Es gibt inzwischen Weltmeister, die damit ihre Weltmeisterschaft gewonnen haben. Im zweiten Schritt wollen wir dann durch die Präsenz im Sport beim Alltagsfahrer Akzeptanz kreieren, so dass auch die breitere Masse davon profitieren kann und möglichst Verletzungen bei allen Motorradfahrern reduziert werden.

Bei BMW Motorrad haben wir eine komplette Linie von Produkten: Helme, Lederbekleidung, Textilbekleidung. Bekleidung wie Jacken, Stiefel, Handschuhe, Taschen. Wir haben ein sehr komplettes Sortiment an Produkten in jedem Segment, die zum Motorradfahren benötigt werden. BMW Design bei Motorrad ist aus verschiedener Sicht interessant. BMW Motorrad ist die einzige Designabteilung, die unter gleichem Dach ist wie das Autodesign. Wir haben auch unsere eigenen Modedesigner, erfahrene Motorrad­fahrer, die selbst bestimmt Wünsche kennen, aber auch natürlich mit den Produktmanagern aus dem Vertrieb und Marketing sehr enge Kontakte haben. Für Motorraddesign als auch für Bekleidung ist es so, dass wir weit in die Zukunft gucken. Was will der Kunde in zehn Jahren haben. Und was braucht der Kunde, wenn er mit dem Motorrad unterwegs ist, was brauchen sie, wenn sie ein bestimmtes Motorrad fahren möchten. Und diese Überlegungen macht der Designer und der Projektmanager und reden miteinander. Dann gibt es ab einem bestimmten Zeitpunkt eine Gestaltung. Dann macht man das Produkt. BMW ist eine Marke, die ganz klare Signale setzt. Die hat auch eine lange Geschichte. Das geht über Innovation, Funktion, Qualität – wie bei keiner anderen Firma. Diese ist nicht nur für das Motorrad wichtig, sondern alles was dazu gehört. D. h. ein BMW Bekleidungsteil, Also eine Motorradfahrer-Ausstattung hat einen Look, der auch diese Werte darstellt: Funktionalität, Klarheit. Man guckt das an und weiß auch wofür diese Bekleidung gedacht ist. Ist es eine Bekleidung für Offroadfahren, für Touren, für sportlicher Einsatz. Diese Klarheit suchen wir in Proportionen, in Materialbenutzung usw.. Bei der Motorradbekleidung von uns ist es sehr wichtig, dass sie auf den ersten Blick sehen, das ist von BMW. BMW steht für Sicherheit, für Funktionalität und es soll auch sehr reizvoll sein, attraktiv, für ein bestimmtes Segment von Motorradfahren. Wenn sie Offroad fahren mit unserer GS sehen sie auf den ersten Blick, das gehört dazu. Und natürlich wissen sie, dass die Funktion und Sicherheit gewährleistet ist, weil es von BMW ist. Das gleiche gilt für einen Anzug, wenn sie auf die Rennstrecke gehen, auf Touren gehen wollen. Die Funktionalität dieser Art von Motorradfahren ist gewährleistet und sie haben ein eigenständiges Produkt, was - wie wir meinen – sehr attraktiv ist. Ich finde es sehr interessant, das man oft über das Produkt im allgemeinen spricht. Bei uns ist es eigentlich so, dass wir verschiedene Produkte haben, bei denen manche Produkte Allrounder sein sollten und manche Produkte auch zum Biergarten passen. Aber genauso umgekehrt ist es, dass manche Produkte so z. B. ein Anzug für Offroad wirklich spezifisch diese Optik hat. Dann würden sie nicht unbedingt ins Restaurant damit gehen. D. h. wir haben eine breite Palette von Produkten, die manchmal sehr spezifisch sind von der Funktionalität und manchmal mit Absicht eher breiter angelegt sind. Die Materialien, die wir suchen für die Motorräder, für die Produkte der Motorradbekleidung, ist auch hier für jeden Zweck extra ausgesucht. Wir haben Textilien, wir haben Leder, wir haben Materialien, die wir mit Entwicklern selbst entwickeln. Wir geben in Auftrag, bestimmte Fähigkeiten oder Eigenschaften zu erfüllen. Das ist dann eine Frage des Einsatzes. Soll ein Material sehr viel Luft durchlassen, weil es für warmes Wetter wichtig ist oder soll es gar kein Wasser durchlassen, weil es für Regen gedacht ist. Also jedes Material ist für den

BMW Werk Dingolfing. Vorbereitung und Durchführung der Crash-Simulation mit einer Stoffprobe.

Forschungslabor Schoeller Textil AG (Sevelen, Liechtenstein) Abriebstest mit verschiedenen Stoffproben.

BMW Werk Dingolfing. Überprüfung der UV-Beständigkeit.

BMW Werk Dingolfing. Durchführung und Auswertung des Reißtests mit einer Stoffprobe.

BMW Werk Dingolfing. Vorbereitung und Durchführung des Wasserdurchlässigkeitstests mit einer Lederprobe. Forschungslabor Schoeller Textil AG (Sevelen, Liechtenstein) Durchführung des Wasserdurchlässigkeitstests mit einer Stoffprobe.

Schoeller Textil AG (Sevelen, Liechtenstein) Stoffherstellung, Weben von Stoffbahnen für BMW-Motorradbekleidung

Schoeller Textil AG (Sevelen, Liechtenstein) Stoffkontrolle durch zwei Mitarbeiterinnen.

Forschungslabor Schoeller Textil AG (Sevelen, Liechtenstein) Farblabor.

Schoeller Textil AG (Sevelen, Liechtenstein), Lager. Verschiedene Stoffe, nebeneinander aufgereiht. Stills.

Forschungslabor Firma SaSTech, Markgröningen. Protektoren in verschiedenen Größen nebeneinander aufgereiht. Stills. Protektoren an Puppe angebracht.

Forschungslabor Firma SaSTech, Markgröningen. Protektor Stoßtest und Dokumentation.

Wir haben inzwischen eine Kollektion, die im Prinzip von Kopf bis Fuß alles abdeckt. Also ich sage immer, der Kunde kann eigentlich Neckt, nur mit Kreditkarte bekleidet zu uns in den BMW Motorrad Shop kommen und wird vom Helm über den Stiefel, Funktionsunterwäsche, Funktionsbekleidung von den Socken, das Programm umfasst eigentlich alles, was der Fahrer von unten bis oben tragen kann. Das Geschäft zur Fahrerausstattung ist in den letzten acht Jahren etwa um 120% gewachsen. Was also noch vor acht Jahren ein Bereich war, wo wenige Leute für arbeiteten, wo nicht die riesigen Marketingumfänge bereitgestellt wurden, ist mittlerweile ein richtig großes Geschäft geworden. Die Umsätze liegen in etwa auf gleichem Niveau wie die des Geschäftsfeldes des Sonderzubehörs bei BMW Motorrad. Also insofern ein richtig erfolgreiches, großes Geschäft, in die auch ganze Abteilungen involviert sind. Das schöne ist, dass hier wirklich alles „in house“, wie aus einem Guss kommt. Man sieht auch hier in den Büroräumen, dass die Kollegen aus dem Bereich Produktmanagement Fahrzeug im Prinzip vis-à-vis arbeiten. D. h. wir arbeiten ganz eng zusammen. Wir sind sehr früh eingebunden in die Phase der Modellplanung, d. h. wenn BMW Motorrad ein Enduro-Fahrzeug baut, anbietet, dann sind wir natürlich in der Pflicht auch ein entsprechendes Angebot an Bekleidung anzubieten. Insofern sind wir schon in der Frühphase, in der ganz frühen Phase der Fahrzeugentwicklung, der Fahrzeugplanung eingebunden und stimmen uns eben ab hinsichtlich Positionierung, in welchen Märkten, welche Zielgruppen etc. Das ist eine sehr schöne, sehr enge Zusammenarbeit. Im Prinzip ist es uns wichtig, dass wir immer ein optimales Zusammenspiel zwischen aktiver und passiver Sicherheit dem Kunden bieten. Sie müssen sich vorstellen: einmal ist es wichtig zum Thema aktive Sicherheit, dass sich der Fahrer lange auf dem Motorrad wohl fühlt. Das Thema Konzentration, Wohlfühlen, nicht Auskühlen, den Wind nicht zu arg spüren, kein Pfeifen im Helm. Das zum Thema aktive Sicherheit. Aber natürlich auch dann, wenn er stürzt, die Materialien, die Protektoren in den Anzug zu verbauen, die, ohne dass der Anzug zu hart wird, zu rüstungsmäßig wird, ihn dennoch im Fall des Falles vor schlimmeren Folgen schützt. Ich würde sagen, sie hat ein unverwechselbares Design. Ich glaube, dass unsere Kollektion mittlerweile eine Handschrift trägt. Also modernes Design, orientiert an Trendsportarten, hohe Funktionalität, tolle technische Materialien. Auch das ist uns wichtig, dass man den Mehrwert, den der Kunde bezahlen muss, dass man den auch sieht. Dass man an der Bekleidung sofort sieht, aha, das eine hochwertige, hochfunktionale Jacke von BMW Motorrad. Die größte Verwandtschaft im Bereich Textil ist für uns der Bereich der Autosportarten. Und da ist für uns der wichtigste der Bereich Snowboarding. Diese Trendsportart, wo man gerade im Bereich Farben, Formen, Verarbeitung, neue Taschenlösungen viel Neues auch auf den Messen entdecken kann. D. H. Messen wie die ISPO oder ähnliche Sportmessen sind für uns ein ganz guter Trendbarometer. Ich denke im Bereich Leder werden wir wenig Revolutionäres sehen. In den nächsten fünf Jahren sehe ich einen Trend dahin gehend, dass die Technik der Textilien noch interessanter wird, uns noch mehr bringen wird. Ich denke da an Easy-to-clean, Super softness und andere Themen. Ich setze auf die Technik im textilen Bereich.

Es gibt verschiedenste Schutzfunktionen, die eine Motorradbekleidung zu erfüllen hat. Es gibt verschiedenste Protektoren, die an den definierten Stellen des menschlichen Körpers zum Schutze dort angebracht sind. Im Schulterbereich, im Ellenbogenbereich, der Knöchel, unten am Fuß, der Kniegelenke. Dies alles dient dazu, dass der Fahrer noch sicherer auf seinem Motorrad sitzt für den Fall eines Sturzes.

Fahrbilder eines Pärchens auf einer BMW R 1200 GS und einer BMW F 650 Dakar auf der Landstrasse und auf dem Feldweg. Fahrer und Fahrerin steigen ab und machen ein Picknick.Pärchen fährt mit ihren Motorrädern auf dem Feldweg.Ein Motorradfahrer hält mit seinem Motorrad vor dem S-Café und begrüßt seine wartende Freundin.Beide fahren mit einer BMW R 1200 S und einer BMW F 800 S vom S-Café los.Fahrbilder des Pärchens auf der BMW R 1200 S und BMW F 800 S auf der Landstrasse.

Eine BMW R 1200 ST kommt aus dem Nebel und überquert einen Bahnsteig.Die BMW R 1200 ST überquert eine Brücke und fährt in eine Nebelbank.Die BMW R 1200 ST kommt aus dem Nebel und hält vor der geschlossenen Schranke am Bahndamm. Ein Zug fährt über den Bahndamm. Die Schranke öffnet sich und das Motorrad fährt los.Eine BMW R 1200 ST kommt aus dem Nebel und überquert eine Brücke.Große Eiszapfen an der Felswand.Fahrbilder der BMW R 1200 ST durch winterliche Berglandschaft.Helmkamera. Blick während der Fahrt durch das Helmvisir auf das Motorradcockpit beim Überqueren des Bahndamms.