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Doppel-Weltmeister Johannes Lochner und Francesco Friedrich im Interview.
Tue Mar 14 12:43:00 CET 2017 Pressemeldung
Im Doppel-Interview lassen die beiden Ausnahme-Piloten des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland die Entscheidung am Königssee noch einmal Revue passieren und blicken bereits auf ihren Weg zur den Winterspielen 2018 in Südkorea voraus.
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Nicole Stempinsky
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München. Das hatte es in der 93-jährigen Geschichte dieses Wettbewerbs noch nie gegeben: Bei den BMW IBSF Weltmeisterschaften Bob und Skeleton in der Kunsteisbahn am Königssee (GER) gewannen Francesco Friedrich und Johannes Lochner (beide GER) nach vier Läufen zeitgleich den WM-Titel im 4er-Bob. Zuvor hatte sich Friedrich bereits die Krone im 2er-Wettbewerb gesichert. Im Doppel-Interview lassen die beiden Ausnahme-Piloten des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland die Entscheidung am Königssee noch einmal Revue passieren und blicken bereits auf ihren Weg zur den Winterspielen 2018 in Südkorea voraus. Unter folgendem Link ist das Interview als Video auf Facebook abrufbar: http://bit.ly/2nzEq5w.
Johannes, Francesco, wer von Ihnen beiden hat am WM-Sonntag den Pokal mit aufs Zimmer nehmen dürfen?
Johannes Lochner: „Der Pokal blieb in Berchtesgaden bei mir. Franz ist ja gleich schon mit seiner Familie heimgereist. Jetzt steht er gerade beim Gravieren, und wir kriegen unsere beiden Namensschilder auf den Pokal.“
Wie teilen Sie zukünftig auf, wer den Pokal wann bekommt?
Francesco Friedrich: „Das ist ganz praktisch. Dadurch, dass nächstes Jahr Olympia ist, könnte ihn theoretisch jeder ein Jahr bekommen. Somit können wir uns das relativ einfach einteilen.“
Zeitgleich nach vier Läufen: Das gab es in der 93-jährigen WM-Historie noch nie. Haben Sie inzwischen realisiert, was am Königssee passiert ist?
Lochner: „Ja, so langsam wird es. Es war schon ein Nervenkitzel-Finale. Vor allem, wenn du nach dem dritten Lauf nur eine Hundertstelsekunde auseinander bist und am Start ganz genau weißt, dass nichts passieren darf. Und wenn du dann unten stehst, und Franz nach dir fährt, und du siehst, wie die Zeit schwindet, und dass am Schluss die 0.00 da steht... das war wirklich sensationell.“
Friedrich: „Wie Hans schon sagt, war es wirklich unglaublich. So ein enges und spannendes Rennen gab es, glaube ich, lange nicht.“
Was ging Ihnen durch den Kopf, als klar war, dass es zwei Weltmeister geben wird?
Friedrich: „Das war erst mal ganz komisch. Ich bin ins Ziel gefahren und dachte: ‚Spinnen die Jungs? Warum jubeln die denn? Hansi steht doch oben.’ Aber dann habe ich gesehen, dass da zweimal die Eins stand, und das war ein richtig gutes Gefühl. Und es war absolut verdient, dass wir beide gewonnen haben.“
Gemeinsame Weltmeister, aber dennoch Konkurrenten im Sport: Wie sieht Ihr Verhältnis abseits des Eiskanals aus?
Lochner: „Ich glaube, eigentlich ganz gut. Es ist sehr familiär. Wir sind ja das ganze Jahr über unterwegs, und es gibt nie Probleme. Wenn oben die Ampel auf Grün springt, sind wir Konkurrenten, aber sobald wir unten im Ziel sind, helfen wir uns wieder gegenseitig.“
Friedrich: „Ganz genau.“
Wie kommen Sie mit der Olympia-Bahn in Pyeongchang zurecht? Wo liegen die Herausforderungen?
Friedrich: „Wir hatten jetzt die ersten Fahrten. Ich bin im Oktober schon ein bisschen gefahren. Es gibt zwei, drei Punkte, die ein bisschen spannend sind. Das sind vor allem die Kurve 2 und die Kurve 9. Der Rest ist eigentlich relativ entspannt. Der muss natürlich auch sitzen, aber die beiden Punkte sind dann entscheidend, um im Endeffekt vorn dabei zu sein.“
Was ist das Ziel für 2018? Franz – Gold im Zweier? Hansi – Gold im Vierer?
Lochner: „Dieses Mal machen wir beides zeitgleich.“
Friedrich: „Ja, genau.“
Lochner: „Jetzt wollen wir auf jeden Fall Gold in Angriff nehmen.“
Welche Rolle spielt Technologiepartner BMW bei der optimalen Vorbereitung auf die Spiele?
Friedrich: „Es ist ganz praktisch: Wir sind am 25. März schon wieder im Windkanal. Das wird uns noch mal voranbringen, weil wir da, glaube ich, noch ein paar Reserven haben, und die müssen wir ausreizen und ausnutzen. Das ist noch mal ein sehr wichtiger Termin, um zu wissen, wo es nächstes Jahr hingeht.“
Was steht als nächstes an? Machen Sie Urlaub?
Lochner: „Bei mir geht die Uni gleich wieder los. Dadurch, dass die Saison noch bis Ende März geht, habe ich nur noch zwei Wochen frei. Ich werde bestimmt noch irgendwohin fahren, aber dann beginnt gleich wieder die Uni, wieder ein bisschen büffeln und den Kopf frei kriegen.“
Friedrich: „Wir sind ja erst am 20. März wieder zu Hause, und dann hat erst mal mein Sohn Vorrang. Vielleicht fahren wir noch ein paar Tage irgendwohin. Aber ich glaube, allzu viel Zeit werden wir nicht haben.“