PressClub Deutschland · Artikel.
Start in die Heim-Weltmeisterschaften mit dem „BMW Datencoach“: Deutsche Rennrodler vertrauen auch in Altenberg auf digitale Optimierung von Fahrspur und Material.
26.01.2024 Pressemeldung
+++ Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) baut auf automobile Mess- und Analyse-Methoden von Technologiepartner BMW +++ Datengestützte Optimierung von Set-up und Fahrlinie in Altenberg besonders wertvoll +++
Pressekontakt.
Tim Holzmueller
BMW Group
Tel: +49-89-382-33309
E-Mail senden
Author.
Tim Holzmueller
BMW Group
This article in other PressClubs
München/Altenberg. Am heutigen Freitag beginnen die von BMW als Hauptpartner unterstützten 52. FIL Rodelweltmeisterschaften im sächsischen Altenberg. Vor heimischem Publikum will das deutsche Team seine eindrucksvolle Erfolgsbilanz bei Großereignissen weiter ausbauen. Seit dem Jahr 2010 vertraut der BSD dabei auf die Unterstützung von Technologiepartner BMW. Im Fokus des Technologietransfers aus der automobilen Forschung, Entwicklung und Produktion steht im Rodeln die datengestützte Optimierung des komplexen Systems aus Schlitten, Athlet und Fahrlinie.
Der „BMW Datencoach“ besteht aus Sensoren, die im Trainingsschlitten verbaut sind und fahrdynamische Daten wie Geschwindigkeit in Längs- und Querrichtung, Beschleunigung sowie Drehraten messen und hochauflösend aufzeichnen. Hinzu kommt eine speziell entwickelte Analyse-Software, welche die Daten auswertet und jeden Lauf bis ins kleinste Detail rekonstruieren kann. Seit 2016 arbeiten die BMW Group und der BSD mit dieser Technologie, die in der Fahrzeugentwicklung sowie im Motorsport längst etabliert war, und verfeinern sie für den Rodelsport immer weiter. Der stetig wachsende Datenschatz erlaubt durch die Analyse verschiedener Läufe auf ein- und derselben Bahn immer genauere Erkenntnisse über das beste Material und die schnellste individuelle Fahrlinie – auch in Abhängigkeit von den äußeren Bedingungen.
Entwickelt und optimiert wurde die Software vom mehrfachen Rennrodel-Juniorenweltmeister Dr. Julian von Schleinitz, der dabei von seinen Erfahrungen als Athlet und seiner Expertise als Data Scientist der BMW Group profitiert. Der „BMW Datencoach“ ist in der Lage, für jeden Moment eines Laufes vom Start bis ins Ziel die Lage des Schlittens in der Bahn, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Lenkbewegungen, Drift und vieles mehr darzustellen und mit anderen Läufen zu vergleichen. „Dadurch können wir selbst minimale Fahrfehler erkennen und die optimale Fahrlinie ebenso identifizieren wie das viel versprechendste Material und die perfekte Schlittenabstimmung“, sagt von Schleinitz. „Je länger der Eiskanal ist, desto wichtiger werden sowohl das optimale Set-up als auch das Einhalten der Ideallinie – und die diesjährige WM-Bahn in Altenberg ist extrem lang.“
Ideallinie und das beste Material sind, auch das belegt die Analyse objektiv, nicht für jeden Athleten unbedingt dieselben. Dennoch ist es gerade der Vergleich der Datensätze zweier Athleten, der weitere wichtige Erkenntnisse ermöglicht. Der mehrmalige Olympiasieger und Weltmeister Felix Loch arbeitet schon lange mit dem „BMW Datencoach“, seit dieser Saison nutzt auch der aktuelle Gesamt-Weltcup-Führende Max Langenhan die Technologie. „Dass Max und ich zusammenarbeiten, ist für uns beide ein großer Vorteil“, sagt Loch. „Wir können unsere Läufe am Computer haarklein nebeneinander legen und können uns so viel schneller der besten Fahrlinie annähern und unser Material miteinander vergleichen.“
Die bisherigen Daten zeigen, dass Langenhan und Loch gerade in Altenberg in Details unterschiedliche Linien gefahren sind. Diese Differenzen wurden in der Vorbereitung auf die WM in Simulationen analysiert und die individuellen Rückschlüsse für beide Athleten gezogen.
„Altenberg ist eine sehr differenzierte und abwechslungsreiche Bahn mit vielen verschiedenen technischen Aspekten. Man kann von der Kurve 1 bis zur Kurve 18 sehr viel Zeit verlieren“, sagt Langenhan. „Umso wichtiger ist es, den ganzen Lauf in der besten Spur zu bleiben und die kleinen Rutscher auszumerzen, die man auf dem Schlitten gar nicht spürt, aber in den Daten gnadenlos sichtbar werden. Der BMW Datencoach ist schon weltmeisterlich, jetzt müssen wir es nur noch umsetzen.“
Die erste Gelegenheit dazu bietet sich in den heutigen Sprint-Rennen. Am Samstag stehen die Entscheidungen im Herren-Einsitzer sowie im Damen- und Herren-Doppelsitzer auf dem Programm. Die Weltmeisterschaften enden am Sonntag mit den Einsitzerrennen der Damen und der Teamstaffel.