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Pressemappe: Dynamik aus Tradition - 30 Jahre BMW 3er Reihe
Tue Jan 18 15:30:00 CET 2005 Pressemappe
Das Einzige, was man im Frühsommer 1975 schon ziemlich genau von der kommenden BMW Baureihe wusste, war die Bezeichnung: Nach der 5er Limousine, die eine neue Namens-Ära eingeleitet hatte, würde die erste Ziffer entweder eine 3 oder eine 4 sein. Es war die 3. Und sie stand für den Start der erfolgreichsten BMW Baureihe aller Zeiten.
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Verena Koessner
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Verena Koessner
BMW Group
Inhaltsverzeichnis 1. Die Geschichte des 3er BMW. ..... 3 2. Sportwagen in Reinkultur: Der BMW M3. ..... 18 3. Spitzen- und Breitensport: Der BMW 3er im Motorsport. ..... 24 4. So produziert man Freude am Fahren: Der BMW 3er in der Produktion. ..... 28
Das Einzige, was man im Frühsommer 1975 schon ziemlich genau von der kommenden
BMW Baureihe wusste, war die Bezeichnung: Nach der 5er Limousine, die eine neue
Namens-Ära eingeleitet hatte, würde die erste Ziffer entweder eine 3 oder eine
4 sein. Es war die 3. Und sie stand für den Start der erfolgreichsten BMW
Baureihe aller Zeiten.
Der Start erfolgte direkt vor der Haustür von BMW: im Münchener Olympiastadion.
In der weltberühmten Sportarena präsentierte der Vorstand im Juli eine völlig
neue Baureihe: In der Frontansicht dominierte die Niere, sie trat plastisch aus
der Kühlerverkleidung hervor und setzte sich in Form einer leichten Hutze über
die Motorhaube bis zur Frontscheibe fort. Damit war die Verwandtschaft zum 5er
unverkennbar. Neu und charakteristisch aber war die ausgeprägte Keilform des
Zweitürers, die ein ungewohnt hochgezogenes Heck ergab. An dieser Ansicht
stießen sich manche Gemüter, weshalb die Heckpartie zwischen den
Schlussleuchten wenig später mit einer schwarzen Kunststoffblende optisch
beruhigt wurde.
Sportlich und übersichtlich: 4 355 Millimeter lang, 2 563 Millimeter Radstand.
Der Begeisterung über das neue Auto tat das allerdings keinerlei Abbruch. Seine
Abmessungen machten es kompakt und übersichtlich, aber dennoch war es ein
erwachsenes Auto: 4 355 Millimeter Länge, 1610 Millimeter Breite und 1380
Millimeter Höhe ergaben eine ganz neue Klasse bei BMW. Der Radstand von 2 563
Millimetern sorgte für kurze Überhänge und mit Spurweiten von 1364 Millimetern
vorn und 1377 Millimetern hinten stand der 3er recht breitbeinig auf der
Straße. Das sportlich abgestimmte Fahrwerk umfasste vorn einzeln an Querlenkern
aufgehängte Räder mit Federbeinen und hinten ebenfalls Einzelradaufhängung an
Schräglenkern und Federbeinen. Das i-Tüpfelchen auf dem schnörkellosen Design
war die Fahrerplatzgestaltung: Das Cockpit-Design feierte Premiere, jene zum
Fahrer hin abgewinkelte Mittelkonsole, die für viele Jahre typisch für das BMW
Interieur wurde. Als sichtbares Zeichen der mustergültigen passiven Sicherheit
waren im Innenraum alle Kanten und Bedienelemente entschärft und gepolstert.
Unter der großen Haube, die seitlich bis über die Kotflügel reichte, arbeiteten
neu abgestimmte Vierzylindermotoren mit 1573, 1766 und 1990 Kubikzentimetern
Hubraum. Dementsprechend lasen sich auch die Modellbezeichnungen: 316, 318, 320
und 320i. Kraftstoff war nach dem ersten Ölpreisschock teuer, deshalb hatten
die BMW Ingenieure die Triebwerke auf das preiswerte Normalbenzin angepasst.
Das bedeutete freilich nicht, dass sie auch magere Leistungen anboten: Bereits
der 316 war mit 90 PS schon sehr kraftvoll, was sich angesichts eines
Leergewichts von 1010 kg in einer markentypischen Dynamik bemerkbar machte. Der
318 nagte mit 98 PS bereits am dreistelligen Leistungsbereich der Oberklasse
und der 320 fuhr mit 109 PS in seiner Klasse vorneweg.
Wem das noch immer nicht genug war, dem bot BMW den 320i mit Einspritzmotor an,
der zwar nach Superbenzin verlangte, dafür aber auch 125 PS zur Verfügung
stellte. Dank der windschlüpfigen Karosserieform lagen die
Spitzengeschwindigkeiten zwischen 160 und 180 km/h. Um auch innerhalb der neuen
Baureihe die Rangfolge zu dokumentieren, verfügten die beiden Zweiliter-Modelle
über Doppelscheinwerfer, die beiden anderen hatten einfache Rundscheinwerfer.
Das Einsteigermodell 316 kostete 13 600 Mark, der 318 lag bei 14 420 Mark und
die beiden Zweiliter schlugen mit 15 330 Mark und 17 400 Mark zu Buche.
"BMW verlässt die Nische".
Die neue Modellreihe war vom Start weg ein Erfolg. Eberhard von Kuenheim,
Vorstandsvorsitzender der BMW AG, äußerte sich in einer doppelseitigen Anzeige
1976 mit dem Titel "BMW verlässt die Nische" über den neuen 3er: "Diese
Modellreihe hat uns einen weit über unsere Erwartungen reichenden Erfolg
gebracht. Dabei genügen die neuen Fahrzeuge nicht mehr nur den sportlichen
Vorstellungen eines relativ kleinen Kreises hervorragender Autofahrer. Sie
zielen auf eine größere Gruppe erfahrener Automobilisten, denen es in erhöhtem
Maße um Qualität und Sicherheit geht. Wir sprechen damit folglich einen sehr
viel größeren Interessentenkreis an."
BMW wählte die richtige Sprache: Schon ein Jahr nach seinem Debüt wurde der BMW
320 von den Lesern des größten europäischen Fachmagazins für Automobile zur
besten Limousine der Welt in der Klasse bis zwei Liter Hubraum gewählt.