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Antrieb statt Verlustleistung: BMW Group Forschung und Technik nutzt erstmals Kraft-Wärme-Kopplung im Auto +++ Effizienzsteigerung bis 15 Prozent machbar +++ 1,5 Liter Benzin Minderverbrauch bei Mittelklassewagen realistisch+++Basis: Das Prinzip der Dampfmaschine
Wed Dec 07 09:30:00 CET 2005 Pressemeldung
Mit einem innovativen Konzept ist es der BMW Group Forschung und Technik gelungen, die größte und heute noch ungenutzte Energiequelle im Auto anzuzapfen: Wärme.
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Verena Koessner
BMW Group
München. Mit einem innovativen Konzept ist es der BMW Group Forschung und
Technik gelungen, die größte und heute noch ungenutzte Energiequelle im Auto
anzuzapfen: Wärme.
Bis zu 15 Prozent weniger Verbrauch bzw.10 Kilowatt mehr Leistung erbrachte die
Kombination des neuartigen Assistenzantriebes mit einem 1,8 Liter BMW
Vierzylindermotor auf dem Prüfstand. Gleichzeitig wurden bis zu 20 Newtonmeter
mehr Drehmoment gemessen. Dieses Plus an Leistung und Wirtschaftlichkeit gibt
es zum Nulltarif: Weil die Energie ausschließlich von der Abwärme in Abgas und
Kühlwasser stammt, kostet sie keinen Tropfen Kraftstoff zusätzlich. Damit
erfüllt das Forschungsprojekt alle Voraussetzungen der Philosophie von BMW
EfficientDynamics: Weniger Emissionen und Verbrauch bei noch mehr Dynamik und
Leistungsfähigkeit.
Bis zu fünfzehn Prozent höherer Gesamtwirkungsgrad für den Ottomotor.
Der Turbosteamer, so der Projektname, basiert auf dem Prinzip der
Dampfmaschine: In zwei Kreisläufen wird Flüssigkeit zu Dampf erhitzt, der einen
Motor antreibt. Primärer Energielieferant ist der Hochtemperaturkreis, der über
Wärmetauscher die Abgaswärme des Verbrennungsmotors als Energiequelle nutzt.
Über 80 Prozent der im Abgas enthaltenen Wärmeenergie werden so zurückgewonnen.
Der Dampf strömt danach direkt in eine Expansionsmaschine, die mit der
Kurbelwelle des Verbrennungsmotors gekoppelt ist. Die noch verbleibende
Restwärme übernimmt größtenteils der Kühlkreislauf des Motors, der als zweiter
Energielieferant für den Turbosteamer genutzt wird. Mit dem neuartigen
Assistenzantrieb klettert der Wirkungsgrad des kombinierten Antriebsystems
nachweislich um bis zu 15 Prozent. "Der Turbosteamer verstärkt unsere
Überzeugung, dass der Verbrennungsmotor eine in hohem Maße zukunftsfähige
Technologie ist," sagt Professor Dr. Burkhard Göschel, Vorstand für Entwicklung
und Einkauf der BMW AG.
Ausreichend Platz in heutigen Fahrzeugkonzepten.
Die Komponenten des Zusatzantriebes, dessen Entwicklung die Phase umfassender
Prüfstandtests erreicht hat, sind von vorn herein so dimensioniert worden, dass
sie in existente Modellreihen einbaufähig wären. So ergaben exemplarische
Packageuntersuchungen, dass beispielsweise ein BMW der 3er Reihe ausreichend
Platz bietet. Auch im Motorraum verfügt ein Vierzylindermodell noch über soviel
Bauraum, dass die Expansionsmaschinen untergebracht werden könnten.
Serienreifes System innerhalb von zehn Jahren möglich.
Die Weiterentwicklung des Konzeptes konzentriert sich zunächst auf die
Verkleinerung und Vereinfachung der Komponenten. Langfristiges Entwicklungsziel
ist ein serientaugliches System innerhalb von zehn Jahren.
Der große Rahmen: Projekt BMW Efficient Dynamics.
Mit dem Turbosteamer zeigt die BMW Group Forschung und Technik die
mittelfristigen Perspektiven des Projekts BMW EfficientDynamics. "Damit heben
wir den scheinbaren Widerspruch zwischen Verbrauchs- und Emissionsreduzierungen
einerseits und Fahrleistungen wie auch Agilität andererseits auf", umreißt
Professor Dr. Burkhard Göschel den Kerngedanken des Programms. Getreu dem
Motto, dass einige Prozentpunkte weniger Verbrauch über die gesamte
Modellpalette insgesamt höhere Effekte für die Allgemeinheit erzielen als viele
Prozentpunkte für ein Nischenmodell, richtet die BMW Group besonderes Augenmerk
darauf, neueste Technologie für weniger Verbrauch vielen Kunden zugänglich zu
machen.