BMW Motorrad GS Trophy 2012, Tag 1. Lateinamerika führt GS Trophy an, neue Teams dominieren.

München / Pulmari, Argentinien. Team Lateinamerika beendet den ersten Tag nach beeindruckenden Leistungen bei den ersten beiden Prüfungen der BMW Motorrad GS Trophy 2012 in Führung. Team Frankreich und Team Argentinien, die wie Team Lateinamerika bei der dritten Ausgabe der GS Trophy debütieren, liegen dicht dahinter auf dem zweiten und dritten Platz.

Der erste Tag dieser prestigeträchtigen, siebentägigen Abenteuerveranstaltung führte die 15 internationalen Teams über eine Distanz von 250 Kilometern auf Schotterstrassen und Offroadstrecken. Die Fahrer starteten vom Trailanqui Resort in der Nähe von Temuco in Chile, fuhren über das China-Muerte-Gebirge, überquerten die Landesgrenze nach Argentinien und erreichten dann das Piedra Pintada Hotel and Resort am Ufer des Pulmari-Sees.

Klarer Himmel und warme Temperaturen ließen die Fahrer vielleicht einen gemächlichen Wochenstart vermuten, aber die trockenen Pisten führten zu extrem staubigen Bedingungen während die allgegenwärtigen Steine auf der Strecke Reifenpannen zur Folge hatten, die drei Teams länger aufhielten und zu späten Ankunftszeiten führte.

Das Highlight des Tages war der sehr technische Abschnitt, der sich durch die Araocaria-Wälder der China Muerta hochschlängelte: 30 Kilometer oft engster und schmalster Sandkehren, die steile Anstiege und schwierige Bachüberquerungen beinhalteten. Für sich alleine war das schon eine große Herausforderung aber die undurchdringlichen Staubwolken der vorherfahrenden Teilnehmer zwangen mehr als nur den ein oder anderen erfahrenen Piloten zu aufregenden Ausflügen abseits der Strecke.

Die heutigen Prüfungen nahmen das technische Fahrkönnen der Piloten unter die Lupe. Sie bestanden aus einem Trialabschnitt, der durch einen Wald führte, und aus einem "Magma-Turn", bei dem die Fahrer eine Hin-und-Zurück-Zeitfahrt mit eingeschränkten Wendemöglichkeiten zu bewältigen hatten ("Magma" in Anspielung auf die regelmäßige Vulkanaktivität in diesem Gebiet).

Beim Abendessen gab es aber neben der ganzen GS Trophy Motorrad-Action auch viel über patagonische Naturerlebnisse zu berichten. Diese Region ist von überwältigender natürlicher Schönheit geprägt und für viele Teilnehmer ist das Umfahren von schneebedeckten Vulkanen eine ganz neue Erfahrung. Ebenso hinterließ die einheimische Bevölkerung einen großen Eindruck auf die Piloten. Sei es die Gauchos auf ihren Pferden, die sich um ihre Herden kümmerten oder der freundliche und neugierige Empfang durch die Dorfbewohner, auf die sie unterwegs trafen - nicht wenige Kinder winkten mit negelneuen kanadischen Fähnchen!

Der Tag aber gehörte dem Team Lateinamerika, das sein hohes technisches Fahrkönnen unter Beweis stellte.

David Fonseca Chinchilla vom Team Lateinamerika: "Wir haben nicht damit gerechnet, in Führung zu gehen aber wir hören es natürlich gerne. Es gibt uns frische Energie für morgen! Wir sind überglücklich, die GS Trophy ist ein großartiges Event also könnte es uns nicht besser gehen. Für uns lief es heute einfach sehr gut und wir sind super-super-happy!"

Weitere Highlights:

Team Frankreich eilt zu Hilfe

Gleich am ersten Tag ihrer ersten GS Trophy Teilnahme handelte Team Frankreich ganz im Geiste der GS Trophy und half nicht nur einem, sondern gleich zwei gestrandeten Teams. Als Team Kanada und dann Team Argentinien mit Reifenpannen liegen blieben war es Team Frankreich, das den Pechvögeln aus ihrer Misere half.

Adrian Tobler, Team Kanada: "Es war schon bewundernswert, wie fachmännisch Team Frankreich meinen Reifen flickte und das nur mit den einfachsten Werkzeugen – sie haben uns eine Menge Zeit gespart."

Felipe Masionnave, Team Argentinien: "Ich war sehr beeindruckt als ich hörte, dass Team Frankreich gerade Team Kanada aus der Patsche geholfen hatte als sie bei uns zur Hilfe kamen. Wahrscheinlich hat sie die ganze Hilfestellung für unsere beiden Teams eine gute Stunde gekostet – sie haben wirklich selbstlos gehandelt. Ein großes Dankeschön also an Team Frankreich.

Team Frankreich absolvierte die Prüfungen heute auch sehr eindrucksvoll mit feiner Fahrtechnik und ist ein starker Anwärter auf den GS Trophy Erfolg.

Logistische Herausforderung

Grenzübertritte sind oft sehr anstengende Angelegenheiten wenn ein Live-Wettbewerb mit über 100 Fahrzeugen eine abgelegene Grenze überqueren will – das stellt ein ganz neues Level an Organisationsstress dar.

Tomm Wolf, GS Trophy Organisator: "Ich muss an dieser Stelle den Grenzbeamten von Chile und Argentinien unseren Dank aussprechen, denn sie mussten mit dem plötzlichen Eintreffen von sehr vielen Menschen und Fahrzeugen an Ihren entlegenen Grenzübergangen fertig werden. Die Zusammenarbeit in den Tagen vor der Veranstaltung, um einen schnellen Grenzübertritt zu gewährleisten und so die GS Trophy nicht lange aufzuhalten war sehr intensiv. Ihre Bereitschaft, uns zu helfen und zu unterstützen, erlaubt es uns überhaupt dieses einzigartige Event so durchzuführen und es so zu etwas Besonderem zu machen."

GS Trophy 2012

1. Tag – Ergebnisse und Gesamtplatzierung: