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BMW Group Werk Steyr verkündet Einstieg in die Wasserstoff-Technologie: Entwicklung und Produktion des Brennstoffzellensystems
Wed Sep 03 13:30:00 CEST 2025 Pressemeldung
+++ neue Antriebstechnologie am BMW Group Standort Steyr: ab sofort Kompetenz für Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme +++ Serienproduktion startet 2028 +++ Antriebs-vielfalt sichert Flexibilität und langfristige Stabilität +++ Dritte Generation des Brennstoffzellensystems: Kompakter, leistungsfähiger, effizienter +++
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Susanne Tsitsinias
BMW Group
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Leonie Doppler
BMW Group
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Steyr, Oberösterreich. | Am BMW Group Standort Steyr hält die Wasserstoff-Technologie Einzug: Das Unternehmen verkündete am 3. September den Start der Serienentwicklung des Brennstoffzellensystems, das ab 2028 ebenfalls am Standort Steyr produziert wird. „Nach dem Beginn der Serienproduktion von E-Motoren ist der Einstieg in die Wasserstoff-Technologie in Entwicklung und Produktion unser nächster großer Meilenstein. Diese Vielfalt an Antriebstechnologien gibt uns die Flexibilität, um auch künftig bestmöglich auf die globale Kundennachfrage reagieren zu können. Das sichert die Stabilität des Standortes – und damit auch die Beschäftigung sowie die Innovationskraft in Österreich“, so Klaus von Moltke, Geschäftsführer des BMW Group Werk Steyr. Dafür investiert das Unternehmen zunächst bis zu 50 Mio. Euro in Entwicklung und Produktion.
„Vor wenigen Tagen begann die Serienproduktion der E-Motoren, nun kommt die Kompetenz für Brennstoffzellensysteme dazu. Das BMW Werk Steyr ist ein Paradebeispiel an oberösterreichischer Innovations- und Umsetzungskraft. Damit werden neue Perspektiven für nachhaltige Mobilität eröffnet und es ist klar: Mit Technologieoffenheit wird auch die Mobilität der Zukunft Realität. Ich freue mich über das starke Bekenntnis von BMW zum Standort Oberösterreich“, so der Landeshauptmann von Oberösterreich, Thomas Stelzer, im Rahmen der Veranstaltung zur Standortverkündung am BMW Group Standort Steyr.
Die BMW Group und die Toyota Motor Corporation arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines Antriebssystems für PKWs. Die zugrunde liegende Brennstoffzellentechnologie, die auf den einzelnen Brennstoffzellen der dritten Generation basiert, bietet Synergieeffekte sowohl für Nutzfahrzeug- als auch für PKW-Anwendungen. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es beiden Unternehmen, in der Entwicklung und Beschaffung Synergien zu nutzen und markentypische Modelle zu schaffen. Seitens BMW findet die Entwicklung des neuen Brennstoffzellensystems sowie der Prototypenbau im Wasserstoff-Kompetenzzentrum der BMW Group in München statt.
Entwicklung des Brennstoffzellensystems am Standort Steyr
Das Entwicklungszentrum im Werk Steyr übernimmt nun die Industrialisierung des gesamten Systems, das heißt die Entwicklungsleistungen, die für die spätere Serienproduktion nötig sind. Zum Brennstoffzellensystem gehören neben den Brennstoffzellen, in denen Wasserstoff und Sauerstoff chemisch reagieren und Strom erzeugen, viele weitere Komponenten wie das Wärmemanagement, Steuerungseinheiten, Luftführung und das Wasserstoff-Subsystem.
„Das komplexe Zusammenspiel von Mechanik, Leistungselektronik und Elektrochemie stellt eine große Herausforderung dar, für die wir uns am Standort Steyr gut gerüstet sehen. Wir verfügen hier über jahrzehntelange Entwicklungs- und Produktionskompetenz für alle Antriebsarten der BMW Group Modellpalette. Diese nutzen wir jetzt gemeinsam mit dem Know-how des Kompetenzzentrums in München für die Entwicklung eines neuen, wegweisenden Brennstoffzellensystems,“ sagt Markus Steidl, Leiter des BMW Group Entwicklungszentrums in Steyr.
Für die Entwicklung des Brennstoffzellensystems werden aktuell mehrere neue Prüfstände in Betrieb genommen und vorhandene für die Auslegung der Wasserstoffkomponenten befähigt. Neben der Entwicklung der Einzelkomponenten findet auch die Integration der Brennstoffzelle in den Antrieb des Fahrzeuges in Steyr statt. Dies umfasst z.B. die Absicherung der Mechanik, Akustik oder auch die Auslegung des Wärmemanagements. Hierbei kann das Entwicklungsteam auf Know-how aus dem Bereich der E-Antriebe zurückgreifen, denn auch das Wärmemanagement für die neueste Generation der BMW Elektrofahrzeuge wurde in Steyr entwickelt.
Produktion des Brennstoffzellensystems am Standort Steyr
Für die Produktion des Brennstoffzellensystems wird 2026 eine bestehende Montagefläche umgebaut. Die Vorserienproduktion beginnt 2027, die Serienproduktion geht 2028 los. „Das Besondere ist, dass die komplexen Brennstoffzellenantriebe aus rund 150 Einzelteilen von speziell geschulten Beschäftigten montiert werden – und das mit hohem Handarbeits-Anteil und gleichzeitig höchster Qualitätsanforderungen. Wir nennen das unsere Hightech-Manufaktur,“ erklärt Standortleiter Klaus von Moltke. Für die Produktion des Brennstoffzellensystems werden in Steyr künftig rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Einsatz kommen.
Die Bedeutung von Wasserstoff für die Individualmobilität
Die BMW Group ist überzeugt: Wasserstoff ist ein vielversprechender Energieträger, der eine entscheidende Rolle bei der weltweiten Dekarbonisierung spielen wird. Als transportables Speichermedium für erneuerbare Energiequellen trägt Wasserstoff dazu bei, eine stabilere und zuverlässigere Versorgung mit erneuerbarer Energie zu ermöglichen. Die BMW Group sieht die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie als Ergänzung zu den bereits etablierten Antriebstechnologien wie Batterie-Elektrofahrzeuge, Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen und Verbrennungsmotoren.
„Nach erfolgreichen Tests der BMW iX5 Hydrogen-Pilotflotte bereiten wir uns nun auf die Serienproduktion vor. Die Entwicklung und Produktion der neuen Brennstoffzellentechnologie, unterstützt durch kontinuierlichen Fortschritt, ist ein entscheidender Meilenstein. Das in Steyr produzierte Brennstoffzellensystem der dritten Generation ist die Grundlage für einen erfolgreichen Serienstart im Jahr 2028,“ so Michael Rath, Leiter Wasserstofffahrzeuge BMW Group.
Kompakter, leistungsfähiger, effizienter: die dritte
Generation des Brennstoffzellensystems
Die dritte Generation der Brennstoffzellentechnologie bietet signifikante Verbesserungen:
- Kompakte Bauweise: Der Bauraum des Brennstoffzellensystems konnte um etwa 25 Prozent reduziert werden. Dank einer deutlich gesteigerten Leistungsdichte hat die BMW Group das System im Vergleich zur Vorgängergeneration erheblich kompakter gestaltet.
- Hohe Integration: Die dritte Generation lässt sich nahtlos in bestehende Fahrzeugarchitekturen integrieren. Dies bildet die Basis für einen technologieoffenen Ansatz, um Kunden künftig eine Vielzahl an Antriebsvarianten anbieten zu können.
- Optimierte Komponenten und erhöhte Effizienz: Die Effizienz des Systems wird im Vergleich zur Vorgängergeneration erheblich gesteigert. Das erreicht die BMW Group durch die Weiterentwicklung einzelner Bauteile, die auf der gemeinsam mit Toyota entwickelten Antriebstechnologie und verbesserten Betriebsstrategien basieren. Diese Fortschritte ermöglichen eine gesteigerte Reichweite und Leistung bei reduziertem Kraftstoffverbrauch.
Mehr zur FCEV-Technologie und zur Kooperation mit Toyota finden Sie auch in dieser Pressemitteilung der BMW AG aus dem September 2024. Nähere Informationen zur dritten Generation des Brennstoffzellensystems sowie zu Wasserstoff-Projektumfängen am Standort München und Landshut finden Sie in der Pressemitteilung der BMW AG vom 02.09.2025.
Stimmen aus der Politik
Bundeskanzler Christian Stocker:
„Der Einstieg
von BMW Steyr in die Wasserstoff-Technologie ist ein starkes
Zukunftssignal für den Standort Österreich. Er zeigt, dass die
Mobilität von morgen auf Vielfalt in der Innovation basiert – von der
Batterie über den Verbrenner bis hin zur Brennstoffzelle. Mit dieser
Investition bekennt sich BMW klar zum Standort Steyr und damit zu
Oberösterreich als industriellem Herzstück unseres Landes. Das stärkt
nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen
Fahrzeugindustrie, sondern sichert auch Arbeitsplätze und eröffnet
neue Chancen für nachhaltiges Wachstum. Österreich beweist damit
einmal mehr, dass wir ein verlässlicher Partner für
Zukunftstechnologien und eine starke Industrieregion in Europa sind.
Wolfgang Hattmannsdorfer, Bundesminister für Wirtschaft,
Energie und Tourismus:
„Der Einstieg des BMW Group
Werks Steyr in die Wasserstoff-Technologie ist ein starkes Bekenntnis
zum Industriestandort Österreich. Mit der Entwicklung und Produktion
von Brennstoffzellensystemen sichern wir nicht nur hochwertige
Arbeitsplätze, sondern positionieren uns auch im globalen Wettbewerb
um Zukunftstechnologien. Wasserstoff ist ein Schlüssel für die
Dekarbonisierung und eröffnet enorme wirtschaftliche Chancen – Steyr
zeigt, wie wir diese für Österreich nutzen können.“
Markus Achleitner, Wirtschaftslandesrat von Oberösterreich:
„Auch die Mobilitätswende braucht Vielfalt statt
Einseitigkeit. Technologieoffenheit ist der Schlüssel zur
erfolgreichen Transformation unserer Mobilität und ein Bekenntnis zur
Innovationskraft unserer Unternehmen. Gerade in Oberösterreich bilden
wir als Future Mobility Region eine Vielzahl an Fahrzeugkategorien und
Anwendungsfällen für die Mobilität der Zukunft ab. Dafür braucht es
keine Einheitslösung, sondern maßgeschneiderte Technologien für
vielfältige Anforderungen. Dass am BMW-Standort Steyr zusätzlich zu
den Investitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro in die E-Mobilität nun
auch noch der Einstieg in die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie
erfolgt, stärkt nicht nur BMW Steyr, sondern eröffnet darüber hinaus
dem gesamten Automobil-Standort Oberösterreich neue Zukunftsfelder.“
Dokumente als Download.
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Factsheet: Industrialisierung und Serienproduktion Brennstoffzellensystem PDF, DE, 87,55 KB
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Pressemitteilung: Einstieg in Wasserstoff-Technologie in Steyr PDF, DE, 82,71 KB