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Experten in die Schulen! - Die BMW Group stellt die Ergebnisse eines vierjährigen Schulversuchs vor
Tue Apr 20 17:30:00 CEST 2004 Pressemeldung
Die BMW Group, das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus und die Freie Universität Berlin stellten heute im Rahmen des BMW Group Dialogforums "Sustainability. It can be done" die wissenschaftlichen Ergebnisse aus dem Modellversuch "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" in Bayern vor.
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Konstanze Carreras
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Autor.
Konstanze Carreras
BMW Group
München. Die BMW Group, das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und
Kultus und die Freie Universität Berlin stellten heute im Rahmen des BMW Group
Dialogforums "Sustainability. It can be done" die wissenschaftlichen Ergebnisse
aus dem Modellversuch "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" in Bayern vor. In
Anwesenheit von Monika Hohlmeier, Bayerische Staatsministerin für Unterricht
und Kultus, Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität Berlin,
und Richard Gaul, Leiter Konzernkommunikation und Politik der BMW Group, wurde
ein positives Resümee aus dem vierjährigen Pilotprojekt gezogen. Kernelement
des Schulversuchs, der an vier Hauptschulen in Bayern realisiert wurde, war der
Einbezug schulexterner Experten in den Unterricht.
"Die heute vorgestellten Ergebnisse können Grundlage für weitere Schritte und
entscheidend für grundlegende Reformen sein", erläuterte Richard Gaul.
Insbesondere in Bezug auf die Berufsweltorientierung, die Kooperationsfähigkeit
und die Motivation der Schüler konnten eindeutig positive Resultate erzielt
werden. Aber auch die Selbstwirksamkeit, die Fachleistungen und die
Lernstrategien der Schüler erfuhren im Rahmen des Projekts eine bedeutende
Verbesserung.
"Der Modellversuch hat wichtige Impulse geliefert, die wir für die
Weiterentwicklung der Hauptschule nutzen. So werden wir unsere Schülerinnen und
Schüler beispielsweise noch praxisnäher auf den Beruf vorbereiten", betonte
Kultusministerin Monika Hohlmeier. Der Lehrplan für die Hauptschulen werde
derzeit überarbeitet und wesentlich mehr Möglichkeiten für eine engere
Zusammenarbeit mit den Betrieben bieten.
Integration schulexterner Experten und Lernorte in den Unterricht
"Schulen im gesellschaftlichen Verbund" wurde auf Basis des Berliner Konzepts
"KidS-Kreativität in die Schulen" 1999 von der BMW Group in Bayern initiiert
und in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und
Kultus durchgeführt. Mit der wissenschaftlichen Begleitung des Gesamtprojekts
in Bayern und Berlin beauftragte die BMW Group den Arbeitsbereich "Philosophie
der Erziehung" der Freien Universität Berlin.
An den BMW Produktionsstandorten Berlin, Dingolfing, Landshut, München und
Regensburg beteiligte sich ?in unterschiedlicher Dimension- je eine Hauptschule
an dem Pilotprojekt. Ziel war es, den Unterricht insbesondere durch die
kontinuierliche Integration schulexterner Experten und Lernorte sowie die
kooperative Bearbeitung realitätsnaher Aufgaben zu optimieren. Im Vordergrund
stand nicht nur die Förderung fachlicher Qualifikationen, sondern vor allem
die verstärkte Vermittlung von Schlüsselqualifikationen wie
Kooperationsfähigkeit oder soziale Kompetenzen. Dabei ging der Schulversuch
über bereits etablierte Kooperationsformen von Schule und Wirtschaft hinaus, da
der Projektunterricht kontinuierlich über einen längeren Zeitraum stattfand,
Unterrichtsinhalte integriert wurden und Team-Teaching zwischen Lehrkräften und
schulexternen Experten durchgeführt wurde.
"Durch diese Erfahrungen wurden wir bestärkt, externe Experten noch stärker im
Schulleben zu verankern. Betriebserkundungen und Betriebspraktika in den
Jahrgangsstufen 7 bis 9 in der Hauptschule gibt es schon jetzt. In Zukunft wird
es zum Schulalltag immer häufiger dazu gehören, "Meister in die Schule" zu
holen und Schüler an Praxistagen in außerschulische Werkstätten und Betriebe zu
bringen", so Monika Hohlmeier. Sie unterstrich weiterhin, dass die Hauptschulen
bereits hervorragende Arbeit leisteten und offen seien für Innovationen, um die
Schülerinnen und Schüler optimal auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten.
Wissenschaftliche Unterstützung und Evaluation
Durch die wissenschaftliche Begleitung des Projekts wurden die beteiligten
Schulen bei der Umsetzung unterstützt und die Prozesse und Ergebnisse
evaluiert. Die Projekteffekte wurden durch ein wissenschaftlich abgesichertes
Kontrollgruppendesign überprüft, wobei Leistungstests, Schülerfragebögen zu
Schlüsselqualifikationen und Persönlichkeitsfaktoren, Untersuchungen zum
Projektunterricht, Interviews mit Lehrern und schulexternen Experten sowie
Schülerinterviews zum Einsatz kamen. Die Untersuchungen entsprechen dem
neuesten Stand der Lehr-Lernforschung und schließen an die PISA-Ergebnisse an.
"Der Anlass für die Implementation dieser Form situierten Lernens in
allgemeinbildenden Schulen ist keinesfalls auf Hauptschulen beschränkt.
Defizite beim Problemlösen, beim Anwendungswissen und Wissenstransfer, beim
elaborierten Verstehen von Zusammenhängen wurden in den internationalen
Schulleistungsvergleichsstudien für alle Bereiche allgemeinbildender Schulen
diagnostiziert. Die Übertragung von situiertem Lernen und kognitivem Mentoring
durch außerschulische Experten auf andere Schulformen der Sekundarstufe ist
nachdrücklich zu empfehlen", so Prof. Dr. Dieter Lenzen, unter dessen Leitung
die wissenschaftliche Begleitung des Schulversuchs durchgeführt wurde.
Ausführlicher Abschlußbericht
Eine detaillierte Beschreibung von "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" und
der Ergebnisse aus Bayern sowie Handlungsempfehlungen für die Umsetzung dieses
Programms situierten Lernens sind in einem ausführlichen Abschlußbericht
formuliert. Dieser kann kostenlos und schriftlich angefordert werden bei:
BMW Group
AK-4
80788 München
Fax: +49 (0) 89 3584-6861
e-mail: presse@bmw.de
Aktivitäten der BMW Group im Bereich Schulbildung
"Wir hoffen mit der Initiative und Durchführung dieses Schulversuchs einen
weiteren wertvollen Beitrag zu einer zeitgemäßen und innovativen Schulbildung
geleistet zu haben," betonte Richard Gaul. Neben "Schulen im gesellschaftlichen
Verbund" entwickelt die BMW Group seit Jahren in Kooperation mit Fachleuten aus
Wissenschaft und Praxis Lehrmittel zum interkulturellen Lernen, zum Thema
Fremdenfeindlichkeit und Gewalt sowie zur Förderung von hochbegabten Kindern.
Das Unternehmen sieht diese Aktivitäten nicht primär im Rahmen der eigenen
Nachwuchsförderung, sondern als ein Engagement, das der Gesellschaft auf
breiter Basis zugute kommen soll.
Fotos
Fotos zum Projekt können unter www.press.bmwgroup.com abgerufen werden.