BMW Motorrad Motorsport – Superbike Weltmeisterschaft – Imola, Italien – Rennen.

Ruben Xaus auf dem Weg zu alter Stärke. Troy Corser frustriert.

München. Der heutige Tag verlief für das Team BMW Motorrad Motorsport durchwachsen, nachdem der lange verletzte Ruben Xaus hervorragender Zwölfter und 13. werden konnte, Troy Corser sich aufgrund von Bremsproblemen jedoch mit Rang elf im ersten Lauf sowie einem Ausfall im zweiten Durchgang abfinden musste.

Das Wochenende hatte für alle Teams zunächst schlecht begonnen, als das erste Training wegen extrem rutschiger Streckenverhältnisse abgesagt werden musste und dadurch wertvolle Fahrzeit verloren ging. Ruben Xaus fand sich mit der neuen Motorenspezifikation der BMW S 1000 RR rasch zurecht und musste sich dann den weiteren Änderungen am Motorrad und deren Auswirkungen widmen. Trotz dieser erhöhten Anforderungen sowie der Tatsache, dass er lediglich aus der fünften Reihe starten konnte, gab er alles und fuhr in den beiden Läufen auf die Ränge zwölf und 13. Das Ergebnis im zweiten Rennen wäre möglicherweise sogar noch deutlich besser ausgefallen, hätte Xaus in einer der Schikanen nicht die Strecke verlassen müssen, um eine Kollision mit Fonsi Nieto zu vermeiden. Xaus konnte die Fahrt zwar fortsetzen, verlor durch dieses Manöver aber rund fünf Sekunden.

Im ersten Rennen gelang Troy Corser ein guter Start, und bereits nach drei Runden wurde er an fünfter Stelle notiert, doch dann ereilten ihn Bremsprobleme. In der Folge machte er zwar das Beste daraus, fiel jedoch zurück und wurde am Ende Elfter. Techniker der Firma Brembo wechselten daraufhin für den zweiten Lauf das Bremssystem, doch die aufgetretenen Probleme verstärkten sich sogar noch, so dass Corser nach nur vier Runden aufgeben musste.

Die Ducati-Fahrer Noriyuki Haga und Michel Fabrizio dominierten auf ihrer Heimstrecke Imola, und im ersten Lauf siegte Haga vor Max Biaggi (Aprilia) und Fabrizio. Rennen zwei gewann Fabrizio vor Haga und Marco Simoncelli (Aprilia).

Troy Corser - Rennen 1: 11. Platz, Rennen 2: DNF
Der heutige Tag war für mich ziemlich frustrierend, denn wir hatten alle mehr erwartet. Das Training lief gut, und die Zeiten mit Rennreifen ließen mit ziemlicher Sicherheit Platzierungen unter den ersten sieben oder acht erwarten. Im ersten Rennen begannen die Bremsen nach etwa sechs Runden Probleme zu machen, und ich bog trotz wesentlich höheren Bremsdrucks circa 20 km/h schneller in die Kurven ein als gewollt. Ich versuchte mich dann aus allem rauszuhalten, andere Fahrer nicht in Schwierigkeiten zu bringen und so gut wie möglich ins Ziel zu kommen. Mit Platz elf war ich am Ende glücklich. Für den zweiten Durchgang tauschten die Brembo-Techniker und das Team dann die Bremsanlage, was das Problem jedoch noch verstärkte, da vermutlich Luft ins Hydrauliksystem gelangte. Nachdem ich ein paar Mal sogar von der Strecke musste und fast gestürzt wäre, fuhr ich aus Sicherheitsgründen an die Box. Das Letzte was ich wollte war, zu stürzen und dabei möglicherweise noch jemanden zu Boden zu reißen, und so blieb mir als beste und auch einzige Option, aufzugeben. Ich hoffe, dass das Problem lokalisiert wird und in Magny-Cours kommendes Wochenende wieder alles in Ordnung ist.

Ruben Xaus - Rennen 1: 12. Platz, Rennen 2: 13. Platz
Ich bin so glücklich, wieder bei meinem Team zu sein, denn ich habe alle in den vergangenen Wochen sehr vermisst. Ohne die tolle Arbeit von BMW Arzt
Dr. Vicenzo sowie Dr. Llobet und Physiotherapeut Ricard Huelamo aus Spanien hätte ich hier nicht fahren können. Es ist jammerschade, dass wir am Freitag Fahrzeit verloren haben, denn mit der neuen Spezifikation ist die S 1000 RR fast schon wie ein neues Motorrad für mich, umso mehr auch deshalb, weil ich rund acht Wochen nicht gefahren bin. Deshalb bin ich alles in allem mit meiner heutigen Leistung ganz zufrieden, wenngleich ich denke, dass es im zweiten Lauf noch besser hätte laufen können, wenn ich nicht von der Strecke gemusst hätte, um eine Kollision mit Fonsi Nieto zu vermeiden. Zu diesem Zeitpunkt war ich unterwegs zu einem Top-Ten-Platz, doch solche Dinge passieren eben im Rennsport. Jetzt freue ich mich auf Magny-Cours am kommenden Wochenende und darauf, mein „neues“ Motorrad besser kennenzulernen.

Berti Hauser Leiter BMW Motorrad Motorsport
Heute war ein durchwachsener Tag für uns, doch unterm Strich müssen wir zufrieden sein, denn Ruben ist zurück, und obwohl er nicht hundertprozentig fit ist, zeigte er heute Biss und Kampfbereitschaft. Die Plätze zwölf und 13 von Startplatz 19 aus sind sehr gute Leistungen. Was soll ich zu Troy sagen? Unser Bremsenausrüster wird die Sache untersuchen und hoffentlich herausfinden, wo der Fehler lag. Da wir uns alle sicher waren, Troy würde ein Platz unter den ersten sieben oder acht gelingen, ist dieses Ergebnis umso enttäuschender. Doch so ist der Rennsport mitunter, und wir müssen die Probleme jetzt beiseite schieben und uns auf die positiven Dinge konzentrieren. Unser Motorrad wird immer besser, der nächste Schritt folgt bald, und so hoffe ich, dass wir in Magny-Cours ohne Probleme auftreten und die Ergebnisse einfahren, die wir glauben verdient zu haben.

Rennen 1
1 Haga (JPN-Ducati) 38:32.199; 2 Biaggi (ITA-Aprilia) 2.074; 3 Fabrizio (ITA-Ducati) 2.190; 4 Spies (USA-Yamaha) 5.438 ; 5 Kiyonari (JPN-Honda) 14.470 ;
11 Corser (AUS - BMW Motorrad Motorsport) 35.286; 12 Xaus (ESP - BMW Motorrad Motorsport) 36.442

Rennen 2
1 Fabrizio (ITA-Ducati) 38:23.143; 2 Haga (JPN-Ducati) 3.592; 3 Simoncelli (ITA-Aprilia) 6.510; 4 Biaggi (ITA-Aprilia) 7.445; 5 Spies (USA-Yamaha) 14.678 ;
13 Xaus (ESP - BMW Motorrad Motorsport) 36.368

Fotos in hoher Auflösung stehen unter www.motorsport-communication.com/bmw zum Download zur Verfügung (User: bmw, Passwort: press).