BMW Club Cup: Verein Seglerhaus am Wannsee ist „Bester Segelclub Deutschlands“.

München/Tutzing. Beim BMW Club Cup ist am Sonntag eine der letzten Entscheidungen der Yachtsport-Saison 2012 in Deutschland gefallen: Nach sechs Fleet Races haben sich Skipper Achim Kadelbach, seine Frau Petra und Frank Butzmann gegen 13 starke Konkurrenten durchgesetzt und die von BMW im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Segelclub-Meisterschaft gewonnen. Neben dem prestigeträchtigen Titel „Bester Segelclub Deutschlands 2012“ bekommt der zweitälteste Seglerverein Deutschlands für ein Jahr einen BMW X5 zur Verfügung gestellt. Die Berliner ließen es sich nicht nehmen, mit dem neuen Zugfahrzeug und ihrer Siegeryacht im Schlepptau zurückzureisen.

Gesegelt wurde bei sonnigem Herbstwetter und bis zu drei Windstärken in der „Königsklasse des Segelsports“, dem Drachen. Die Berliner gewannen mit 18 Punkten vor dem Münchener Yacht-Club (Nico Reuter, Philipp Ocker, Oliver Davies, 21 Punkte) und dem Regatta-Verein Rendsburg (Tim Ladehof, Tim Jesse, Arne Brügge, 23 Punkte). War es vergangenes Jahr bei der Premiere des BMW Club Cup der Bayerische Yacht-Club, der den Titel in der Hauptstadt gewinnen konnte, so revanchierten sich diesmal die Berliner auf dem Starnberger See im Herzen Bayerns.

„Herzlichen Glückwunsch an das Team vom Verein Seglerhaus am Wannsee. Der BMW Club Cup hat gehalten, was die erfolgserprobte Flotte versprochen hat: Es war ein mitreißendes Regattawochenende auf hohem seglerischen Niveau. Achim Kadelbach und seine Crew haben sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt und dürfen sich nun zurecht ‚Bester Segelclub Deutschlands 2012‘ nennen“, sagt Magnus Wiese, Leiter Events, Ausstellungen und Sportmarketing BMW Deutschland. „Eine Woche nach dem Deutschlandfinale des BMW Sailing Cup haben wir einen weiteren Höhepunkt unseres Yachtsport-Engagements erlebt. Das sonnige Wochenende am Starnberger See vor dem eindrucksvollen Alpenpanorama hat einmal mehr gezeigt, dass die Entscheidung absolut richtig war, das Engagement im vergangenen Jahr auf den Clubbereich auszuweiten.“

Der 73-jährige Kadelbach, seit Jahrzehnten in der Drachenklasse zuhause, spielte seine Routine voll aus. „Nach der ersten Wettfahrt heute waren wir Zweite, aber dann ging es ja noch einmal weiter“, sagte der Olympia-Teilnehmer von 1960 über die in letzter Minute angeschossene zweite Wettfahrt am Sonntag. „Es war knapp für beide Seiten, aber wir waren als Zweite an der Tonne oben und haben den Vorsprung nicht mehr aus der Hand gegeben.“

Das Regattawochenende stand ganz im Zeichen der Seglerfamilie Kadelbach: Während das siegreiche Ehepaar auf dem Wasser seine Klasse zeigte, war Tochter Kathrin an Land der Star – vor allem bei den vielen Kindern ohne Segelerfahrung, die BMW zum Mitsegeln auf dem Starnberger See eingeladen hatte. Die BMW Yachtsport Botschafterin, die gemeinsam mit ihrer Vorschoterin Friederike Belcher bei den Olympischen Spielen 2012 in der 470er-Jolle auf den achten Platz gekommen war, leitete am Samstag einen Optimisten-Schnupperkurs. Zur Einstimmung zeigte Kadelbach ein Video von den Olympischen Spielen, auf dem sie unter anderem die unbeschreibliche Stimmung der Athleten beim Einlauf ins Stadion zur Eröffnungsfeier eingefangen hatte. „Sieben oder acht Jahre – das ist das perfekte Einstiegsalter“, ermunterte sie die aufmerksamen Zuhörer. „Ich habe mit sechs Jahren angefangen – 22 Jahre später bin ich in London ins Stadion gelaufen.“

Kadelbach und der ehemalige DSV-Bundestrainer Diederik Bakker erklärten anschließend kurz, „wo beim Segeln das Gaspedal und der Lenker“ sind, ehe die Kinder mit großer Begeisterung und ausgestattet mit Trockenanzug und Schwimmweste in See stachen. In mehreren Optimisten und auf einer Melges waren sie – unterstützt vom engagierten Nachwuchs der DTYC-Jugend – abwechselnd zwei Stunden auf dem Sternberger See unterwegs. Ihre eigenen Segelkünste stellte Kadelbach beim „Olympia-Drachen“ unter Beweis. Gemeinsam mit Bakker und dem 49er-Segler Tobias Schadewaldt, ebenfalls Teilnehmer der Olympischen Spiele 2012, startete Kadelbach außer Konkurrenz bei zwei Wettfahrten.

Qualifiziert für den BMW Club Cup waren ausschließlich Segelvereine, deren Steuerleute in der laufenden Saison entweder einen Podiumsplatz in einer internationalen Bootsklasse bei einer Welt- oder Europameisterschaft vorweisen konnten, oder in einer olympischen Bootsklasse eine Medaille bei Welt-, Europameisterschaften oder dem World Cup ersegelt hatten. Auch die Teilnahme an einem Olympischen Medal Race berechtigte zur Teilnahme.

Der mehrmalige Drachen-Europameister Markus Wieser, der BMW bei der Entwicklung des BMW Club Cup unterstützt hatte, fungierte bei der vom Deutscher Touring Yacht-Club e.V. ausgerichteten Regatta als Wettfahrtleiter. „Es waren am Finaltag zwei sehr faire Wettfahrten“, sagte der BMW Yachtsport Botschafter. „Am Ende haben wir das zweite Rennen des Tages gerade noch so starten können. Zwei Minuten später wäre das Zeitlimit abgelaufen.“

BMW Club Cup 2012 – Endstand nach sechs Wettfahrten (ein Streichergebnis):

1. Verein Seglerhaus am Wannsee: Achim und Petra Kadelbach, Frank Butzmann – 18 Punkte
2. Münchener Yacht-Club: Nico Reuter, Philipp Ocker, Oliver Davies – 21
3. Regatta Verein Rendsburg: Tim Ladehof, Tim Jesse, Arne Brügge – 23
4. Norddeutscher Regatta Verein: Benjamin Morgen, Lars Pfeiffer, Markus Koy – 24
5. Deutscher Touring Yacht Club: Helmut Schmidt, Michael Lipp, Phillip Blinn – 25
6. Segelclub Alpsee Immenstadt: Philipp Buhl, Friedl Buhl, Tobias Hoh – 26
7. Segler Verein Wörthsee: Ferdi Gerz, Benedikt Horber, Silvan Boos – 28
8. Chiemsee Yacht Club: Werner Fritz, Vincent Hoesch, Ralf Nagel – 32
9. Kieler Yacht Club: Martin Görge, Uwe Lätsch, Sven Christiansen – 36
10. Allstar Sailing Team: Markus Brennecke, Christian Schäfer, Markus Glas – 37
11. Segel Club Bayer Uerdingen: Frank Suchanek, Holger Blumenkamp, Heinz Lenz – 44
12. Segler Vereinigung Itzehoe: Christian Soyka, Henning Ueck, Thorsten Spötter – 45
13. Württenbergischer Yacht Club: Max Rieger, Felix Diesch, Frederik Schaal – 46
14. Yacht Club Berlin Grünau: Reinhard Hübner, Justus Kniffka, Stefan Hellriegel – 50