BMW Motorrad GS Trophy 2012, Tag 6. Team Deutschland kontrolliert die GS Trophy vor dem letzten Tag des Wettbewerbes.

München / Magma Lodge, Pucón, Chile.

Team Deutschland nimmt eine 18-Punktführung mit in den letzten Tag der BMW GS Trophy 2012. Mit drei Sonderprüfungen und der Verkündung der Ergebnisse des zweiten Fotowettbewerbes ging es am sechsten Tag der GS Trophy hoch her. Team Deutschland holte mit einem Sieg und einem zweiten Platz viele Punkte, und konnte so seinen Vorsprung auf die Konkurrenz verdoppeln.

Der vorletzte Tag begann sehr naß und folgte auf eine unbequeme und feuchte Nacht, bei der viele GS Trophy Bivaks überflutet wurden. Die Teams begannen daher sehr früh am Morgen damit, die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände am offenen Holzfeuer in einer der Hütten der Huilo-Huilo-Lodges zu trocknen. Der trockene Zustand hielt aber nicht sehr lange an, denn bei der ersten Sonderprüfung des Tages, dem Navigationstest, der dem sehr beliebten Geocaching ähnelte, wurden sie wieder vom Regen durchnässt. Hier setzten sich die Rivalen vom Team Argentinien auf flinken Stiefeln durch, und fanden am schnellsten die Wegpunkte in den Wäldern rund um die Ferienanlage.

Die Piloten legten dann eine 70 Kilometer lange Strecke zum majestätischen Clafquensee zurück, um die nächste Fahrsonderprüfung, einen Hin-und-zurück-Kurzstreckensprint entlang dem schwarzen Sandstrand, zu absolvieren. Hier schlug Team Deutschland zurück und holte sich vor Team Russland und Team Alps den Sieg.

Team Frankreich gewann den zweiten Fotowettbewerb vor Deutschland und Team Südafrika (unter www.gstrophy.com können die Fotos angesehen werden). Zweifellos wird Team Frankreich ärgern, dass sie beim ersten Fotowettbewerb kein Foto eingereicht haben, denn mit einigen Extrapunkten hätten sie nämlich den Punkteabstand zum führenden Team deutlich verringern können.

Ali Métayer, Team Deutschland: "Wir freuen uns, den Wettbewerb anzuführen, aber das war nicht unser Hauptziel bei der GS Trophy. Wir nehmen sehr gern an den Wettfahrten teil, aber die neuen Freundschaften und das gemeinsame Erlebnis in diesen bemerkenswerten Ländern sind uns auch sehr wichtig. Zu gewinnen wäre schon schön, aber der Erfolg dieses Events liegt nicht im Sieg, sondern in den Erlebnissen und Freundschaften."

Weitere Highlights:

Der Sturz und Wiederaufstieg der Teamjournalisten.

Heute waren es die bei der Veranstaltung teilnehmenden Journalisten, die richtig für Action sorgten.

Während der Fahrt zum Calafquensee, kollidierte Luciano "Kdra" Lancelloti aus dem Team Brasilien auf einer über eine Schlucht führende Holzbrücke mit einem der Teamfahrer. Bei dem Zusammenprall stürzten Luciano und sein Motorrad von der Brücke dreieinhalb Meter in die Tiefe. Das Schlimmste befürchtend stiegen die anderen GS Trophy Fahrer zu ihm ab und stellten erleichtert fest, dass er komplett ungeschoren davon gekommen war. Erstaunlicherweise war auch seine F 800 GS bis auf zwei Spiegel, die bei der Kopflandung der Maschine abbrachen, unversehrt. Mit Seilen und Schlingen zogen die GS Trophy Piloten das Motorrad wieder aus der Schlucht. Nachdem die Maschine vom gröbsten Schmutz befreit worden war und sich das Motoröl wieder gesetzt hatte, startete sie gleich beim ersten Drücken des elektrischen Anlassers und Luciano konnte sich wieder auf den Weg machen

"Ich bin früher Fahrradrennen gefahren und habe daher etwas Sturzerfahrung," sagte Luciano. "Als ich von der Brücke fiel, trennte ich mich instinktiv von der Maschine und hatte Glück, auf der weichen Böschung zu landen. Das Bike wieder hochzuholen war eine internationale Angelegenheit und Fahrer aus allen Ländern zogen zusammen an einem Strang. Ich war dann sehr erstaunt und erleichtert, als sich herausstellte, dass das Motorrad nicht groß beschädigt war und ich einfach weiterfahren konnte. Ich und mein Motorrad hatten ein Riesenglück!"

Etwas später bei der Strandsonderprüfung, war es Lawrence Hacking vom Team Kanada, der für die nächste Überraschung sorgte. Der 58-jährige Hacking – früher ein ISDE-Fahrer – und der für den verletzten Marc-André Octeau eingesprungen war – raste schneller als seine beiden jüngeren kanadischen Teamkollegen den Strand rauf und runter und fuhr dabei eine der schnellsten Zeiten des Tages und holte Team Kanada ordentlich Punkte.

GS Trophy 2012

Gesamtplatzierung nach sechs Tagen:

1. Deutschland                                                      195 Pkte

2. Frankreich                                                         177

3. Argentinien                                                        171

4. Italien                                                                 164

5. Alps                                                                   159

6. Kanada                                                              158

7. UK                                                                     146

8. Südafrika                                                           136

9. CEEU                                                                135

10. USA                                                                 134

11. Lateinamerika                                                 132

12. Russland                                                         111

13. Brasilien                                                           103

14. Spanien                                                           90

15. Japan                                                              72