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Qualitätscheck per virtuellem Fingerzeig
Mon Jun 23 09:00:00 CEST 2014 Pressemeldung
Industrie 4.0 in der Automobilproduktion: Pilotprojekt zur berührungslosen Gestenerkennung in der Stoßfängerfertigung des BMW Group Werks Landshut, Beispiel für intelligente Interaktion von Mensch und Maschine.
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Saskia Graser
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Saskia Graser
BMW Group
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Industrie 4.0 in der Automobilproduktion: Pilotprojekt zur
berührungslosen Gestenerkennung in der Stoßfängerfertigung des BMW
Group Werks Landshut, Beispiel für intelligente Interaktion von
Mensch und Maschine.
Landshut/München. Die vierte industrielle Revolution hat bei der BMW Group bereits begonnen. Ein Projekt in der Stoßfängerfertigung des Werks Landshut demonstriert, wie Virtualität und Realität im Produktionsalltag schon heute miteinander verschmolzen werden können. Mit einem berührungslosen System zur Gestenerkennung werden Stoßfänger nach dem Durchlaufen der Lackierstraßen einer effizienten, hoch zuverlässigen Qualitätskontrolle unterzogen – per Fingerzeig.
Innovation aus der Spielewelt.
Automatische Gestenerkennung hat verschiedene Branchen wie etwa
den Spielemarkt längst erobert: Mit Controllern in der Hand kegeln wir
wie selbstverständlich im Wohnzimmer oder spielen virtuell Golf. Dass
sich kamerabasierte Systeme zur Gestenerkennung nicht nur im
Freizeitbereich, sondern auch in der Automobilfertigung sinnvoll
einsetzen lassen, zeigt ein Pilotprojekt im BMW Group Werk Landshut.
Hier wird das Prinzip der Gestenerkennung in der Stoßfängerfertigung
genutzt. Ehe ein Stoßfänger montiert wird, prüfen die Mitarbeiter die
Qualität der Bauteile. Um eine hundertprozentige Qualität zu
erreichen, wird jede Abweichung vom Sollzustand in einem System
erfasst und ausgewertet. Dazu mussten die Mitarbeiter das Ergebnis für
jedes geprüfte Werkstück bislang an einem PC dokumentieren. Dies
kostete wertvolle Zeit, insbesondere wenn der PC nicht direkt am
Prüfplatz angebracht werden konnte und dadurch zusätzliche Laufwege
anfielen. Traten gleichzeitig mehrere Fehler an unterschiedlichen
Positionen auf, wurde die Dokumentation komplexer und die Mitarbeiter
mussten sich mehr Details präzise merken.
Intelligente Interaktion von Mensch und Maschine.
In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut in Karlsruhe hat
das BMW Group Werk Landshut an einer Lösung gearbeitet und ein
Programm zur Erkennung und Auswertung von Gesten entwickelt. „Das
System erkennt die Interaktion zwischen Mensch und Stoßfänger“, so die
bei der BMW Group zuständige Projektkoordinatorin Ramona Tremmel.
„Eine Wischgeste über das Bauteil markiert den Stoßfänger als
qualitativ einwandfrei. Wenn ein Mitarbeiter hingegen mit dem Finger
auf eine fehlerhafte Stelle auf dem Stoßfänger zeigt, registrieren
Kameras diese Geste.“ Das Programm wertet sie aus und speichert die
Buchung ab.
Gesteuert wird das Gestenerkennungssystem über je zwei 3D-Kameras, die über den Arbeitsplätzen angebracht sind. Darin sind Sensoren verbaut, die Infrarot-Licht durch einen Filter strahlen. So wird ein unsichtbares Netz aus Punkten mit festen Koordinaten in den Raum geworfen. Hierfür wurde das 3D-Modell eines Stoßfängers im System hinterlegt. „Zeigt der Mitarbeiter auf den Stoßfänger, verändern sich die Koordinaten bestimmter Punkte, weil die Hand sie reflektiert“, erklärt Tremmel. Das System speichert die Daten ab und wertet sie aus. Der Mitarbeiter muss zur Beurteilung der Stoßfänger seinen Arbeitsplatz nicht mehr verlassen. „Die dazu notwendige Sensorik wurde so installiert, dass sie den normalen Arbeitsablauf der Mitarbeiter nicht beeinträchtigt“, sagt Tremmel. Insbesondere ist es nicht notwendig, zusätzliche Geräte wie spezielle Brillen oder Mikrofone zu tragen. Das innovative System beschleunigt den Prüfprozess. Außerdem erfolgt die Eingabe punktgenau. Tremmel: „Die Mitarbeiter haben die neue Technik sehr positiv angenommen. Die Interaktion mit Gesten ist einfach und verständlich und kann intuitiv ohne Einlernzeit umgesetzt werden. Zusätzliche Laufwege fallen weg und der Mitarbeiter kann sich besser auf seine Arbeit konzentrieren.“ Die Pilotphase ist erfolgreich abgeschlossen. Derzeit wird das System für den Serieneinsatz vorbereitet.
Industrie 4.0 bei der BMW Group.
Die BMW Group verfügt über ein hochmodernes Produktionsnetzwerk,
das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Einige Ansätze, die aktuell
unter dem Begriff Industrie 4.0 in der Öffentlichkeit diskutiert
werden, sind bei der BMW Group schon im Einsatz bzw. werden gerade
ausgerollt. „Für die BMW Group sind die Mitarbeiter der Schlüssel für
eine schlanke und auf den Kundennutzen ausgerichtete Produktion“, so
Harald Krüger, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Produktion.
„Industrie 4.0 bedeutet für die BMW Group daher nicht eine
menschenleere Produktion und auch nicht zwingend eine zunehmende
Automatisierung. Es geht vielmehr darum, neue Technologien sinnvoll zu
nutzen und zu vernetzen, um die Mitarbeiter in der Produktion und in
den produktionsvorbereitenden Bereichen optimal zu unterstützen.“ So
können mit intelligenten Mensch-Roboter-Systemen ergonomisch
ungünstige Arbeitsvorgänge signifikant verbessert werden. Durch das
Zusammenwachsen der digitalen und realen Welt ergeben sich neue
Chancen, damit die Menschen effizienter im internationalen
Produktionsnetzwerk der BMW Group zusammen arbeiten können. Durch
mobile Assistenzsysteme lassen sich die Mitarbeiter in der Produktion
zukünftig besser unterstützen. Im Mittelpunkt steht dabei für die BMW
Group nicht das technisch Mögliche, sondern der konkrete
produktionstechnische Nutzen der auch beim Endkunden ankommt.
BMW Group Werk Landshut.
Im BMW Group Werk Landshut produzieren rund 3.500 Mitarbeiter
Motor- und Fahr-werkskomponenten aus Leichtmetallguss,
Kunststoffkomponenten für das Fahrzeugexterieur, Karosseriekomponenten
aus Carbon, Cockpit- und Ausstattungsumfänge, elektrische
Antriebssysteme, Sondermotoren sowie Gelenkwellen. Diese Komponenten
werden weltweit an alle Fahrzeug- und Motorenwerke der BMW Group
geliefert. Als Innovations- und Produktionszentrum für die
Zukunftstechnologien Leichtbau und Elektromobilität ist das BMW Group
Werk Landshut frühzeitig in die Entwicklungsprozesse neuer Fahrzeuge eingebunden.
Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an:
Saskia Eßbauer, Kommunikation Produktionsnetzwerk
Telefon: +49
89 382-18364, saskia.essbauer@bmw.de
Bernd Eckstein, Kommunikation Landshut
Telefon: +49 871
702-3232, bernd.eckstein@bmw.de
Internet: www.press.bmw.de
E-mail: presse@bmw.de
Die BMW Group
Die BMW Group ist mit ihren Marken BMW, MINI und Rolls-Royce der weltweit führende Premium-Hersteller von Automobilen und Motorrädern. Als internationaler Konzern betreibt das Unternehmen 28 Produktions- und Montagestätten in 13 Ländern sowie ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über 140 Ländern.
Im Jahr 2013 erzielte die BMW Group einen weltweiten Absatz von rund 1,963 Millionen Automobilen und 115.215 Motorrädern. Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2013 belief sich auf 7,91 Mrd. €, der Umsatz auf rund 76,06 Mrd. €. Zum 31. Dezember 2013 beschäftigte das Unternehmen weltweit 110.351 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit jeher sind langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges der BMW Group. Das Unternehmen hat ökologische und soziale Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, umfassende Produktverantwortung sowie ein klares Bekenntnis zur Schonung von Ressourcen fest in seiner Strategie verankert.
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