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Greifbare Emotionen schaffen. Kerstin Schmeding im Porträt.
Tue Mar 01 14:58:00 CET 2016 Pressemeldung
Kerstin Schmeding leitet seit Anfang 2011 den Bereich Farb- und Materialdesign bei BMW i und verfolgt dabei eine ganzheitliche Herangehensweise. Ihre Aufmerksamkeit widmet sie nicht einzelnen Stoffen oder Farben, sondern dem Zusammenspiel aller Komponenten im gesamten Innenraum. Damit eine hochwertige und allumfassende Ästhetik entsteht, sollen sich die Materialien authentisch in den Raum einfügen und im Einklang mit der Technologie stehen.
Pressekontakt.
Matthias Bode
BMW Group
Tel: +49-89-382-61742
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Kerstin Schmeding leitet seit Anfang 2011 den Bereich Farb- und Materialdesign bei BMW i und verfolgt dabei eine ganzheitliche Herangehensweise. Ihre Aufmerksamkeit widmet sie nicht einzelnen Stoffen oder Farben, sondern dem Zusammenspiel aller Komponenten im gesamten Innenraum. Damit eine hochwertige und allumfassende Ästhetik entsteht, sollen sich die Materialien authentisch in den Raum einfügen und im Einklang mit der Technologie stehen.
Die Laufbahn: auf der Suche nach Herausforderungen.
Kerstin Schmeding hat ein Faible für die Beschaffenheit von Oberflächen: Als haptischer Mensch möchte sie jedes Material an- und erfassen. Hat sie es erfühlt, erwacht ihr Forschergeist. Sie will herausfinden, wie die Dinge entstehen. Denn Herstellung und Funktion von Materialien sind großer Bestandteil ihrer Ästhetik. Diese analytische Herangehensweise an Alltagsprodukte verfolgte die in Hameln geborene Designerin bereits als Kind: In jungen Jahren baute sie klappbare und zerlegbare Funktionsmöbel in Miniaturform aus einfachen Materialien. Mit dem Wunsch, etwas Kreatives zu schaffen, studierte Schmeding Anfang der 90er-Jahre Kommunikationsgestaltung an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Niedersachsen. Der Einstieg in die Automobilbranche war für sie ein logischer Schritt: Schließlich weckte der nahezu neon strahlend gelbe BMW 3er ihrer Eltern schon früh ihre Faszination für Autos. Auch bietet der technische Hintergrund eine spannende Herausforderung, die sie gerne annimmt. Denn Schmeding liebt es, Lösungen für komplexe Themen zu finden.
Schon während ihrer Ausbildung realisierte Schmeding ein Projekt mit BMW, im Jahr 1997 begann sie dort im Farb- und Materialdesign. Spannend fand sie dabei den Freiheitsgrad und den kreativen Spielraum, Neues zu entwerfen und zu kreieren. Dabei interessierte sie insbesondere, welche gestalterischen Möglichkeiten sich ergeben, wenn unterschiedliche Materialien neu zusammengesetzt oder kombiniert werden.
Diese Neugier brachte sie Anfang der Jahrtausendwende nach Kalifornien zu Designworks – A BMW Group Company und begleitete sie später bei Recherchereisen für BMW quer durch den Mittleren Osten.
In ihrer weiteren Laufbahn bei BMW verantwortete sie unter anderem die neue Farb- und Materialgestaltung des BMW 3er und des BMW 5er, bevor sie 2008 zu „Project i“ wechselte – und dort die frühe Entwicklungsphase der BMW i Modelle mit betreute. 2011 übernahm Schmeding die Farb- und Materialleitung bei BMW i. Eine Aufgabe, die sie mit Freude und dem Mut, Dinge nachhaltig zu verändern, angeht.
Die Philosophie: Materialien nahbar und nachhaltig machen.
Materialien sind für Schmeding etwas sehr Kommunikatives. Wolle reflektiert zum Beispiel die eigene Wärmestrahlung des Körpers und schützt so auf natürliche Weise vor Kälte. Durch diese Wechselwirkung zwischen Mensch und Material entsteht eine Beziehung. Und genau diese Beziehung möchte Schmeding bei ihrer Materialauswahl authentisch herausarbeiten. Deshalb steht für sie immer der Charakter und nicht das dekorative Element eines Stoffes im Vordergrund – immer unter Berücksichtigung der Materialkreisläufe sowie neuer Werkstoffe. Denn Materialkreisläufe zu schließen und einen Beitrag zur Schonung von natürlichen Ressourcen zu leisten, ist nicht nur fest in der BMW i Philosophie verankert, sondern auch in der von Schmeding.
Die Inspiration: das Leben erkunden.
Inspirierend findet Schmeding das Leben selbst: Auf Reisen oder auch in ihrer eigenen Stadt beobachtet sie gerne Menschen, nimmt Stimmungen, Trends und Veränderungen auf. Bei Messebesuchen schätzt sie den Austausch mit jungen Kreativen, interessiert sich für neue Materialien und gestalterische Lösungen für zukünftige Bedürfnisse. Ihren Forschergeist wecken die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialeigenschaften und die Frage, welche Potenziale sich daraus ergeben. Besonders fasziniert ist sie von den Entwürfen des Designer-Ehepaars Charles und Ray Eames – von ihrer minimalistischen Formensprache und der Fähigkeit, die Emotionalität der verwendeten Materialien klar herauszuarbeiten. Eine wichtige Inspirationsquelle ist auch die Architektur. Hier setzt sich Schmeding damit auseinander, wie man durch Flächen, Materialien, Strukturen und Licht unterschiedliche Raumatmosphären schafft. Dabei gilt ihr Interesse den Werken des Architekturbüros Herzog & de Meuron, da sie ihre Arbeit nicht als autarke Disziplin sehen, sondern durch bewusst gesetzte Kontraste die Eigenschaften der Materialien für den Kunden sinnlich spürbar machen. Mit Spannung verfolgt Schmeding die Arbeiten des Architekten Achim Menges, der mit computerbasierten Entwurfsmethoden und innovativen Fertigungstechniken neue Wechselwirkungen von Form, Material, Struktur und Umwelt erforscht und so neue Ästhetiken erzeugt. Im Interieurbereich lässt sie sich von den kreativen Entwurfsmethoden des Londoner Industriedesigners Benjamin Hubert inspirieren, der ebenfalls die enge Verbindung von Materialien und Prozess in den Vordergrund stellt und so eine klare und nachvollziehbare Designsprache entstehen lässt.
Persönliches.
Kerstin Schmeding arbeitet gerne mit ihren Händen – egal, ob sie näht, schreinert, malt oder handwerkliche Arbeiten im Haus erledigt. Der Entstehungsprozess, das haptische Gefühl, etwas zu verwirklichen, schenkt ihr Zufriedenheit.
Ihr persönlicher Einrichtungsstil ist natürlich, offen und akzentuiert. Dabei mag die Designerin eine Kombination aus dekorativen Elementen, die Erlebnisse und individuelle Geschichten erzählen, und Möbeln mit klarem, authentischem Charakter. Denn Möbel sind für sie ehrliche Funktionsgegenstände, die über die verwendeten Materialien, Formen und Verarbeitungsqualität eine natürliche Schönheit erlangen sollten.
Schmeding lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrem Kind in München.