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Vor 20 Jahren: BMW Group wählt Leipzig als neuen Werksstandort

+++ Pressekonferenz in München verkündete die Wahl aus über 250 Bewerbungen +++ Werk Leipzig Pionier für Elektromobilität im Produktionsnetzwerk +++ Gesamtinvestitionssumme von über 3 Milliarden Euro +++ Über 3 Millionen produzierte Fahrzeuge +++ Es wird weiter in die Zukunft des Standorts investiert +++

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Barbara Haubner
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Leipzig. Fünf Standorte aus über 250 Bewerbern waren noch in der engeren Auswahl. Leipzig hat das Rennen gemacht. Vor 20 Jahren, am 18. Juli 2001, wurde bei einer Pressekonferenz in München die Entscheidung der BMW Group bekannt gegeben, in Leipzig ein neues Werk zu bauen. „Hier sehen wir den Standort mit der für unsere Zwecke insgesamt besten Perspektive“, sagte der damalige Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Prof. Joachim Milberg.

Der Standort und das über 200 Hektar große Areal in der Nähe der Leipziger Messe konnte sich bei der Bewertung folgender Auswahlkriterien durchsetzen:

  1. Eine ideale Beschaffenheit und Lage des zukünftigen Werksgeländes
  2. Die Verfügbarkeit qualifizierten Fachpersonals
  3. Die Nutzung vorhandener Strukturen hinsichtlich Zulieferer und Logistik
  4. Eine sehr gute Infrastruktur für Verkehr, Versorgung und Entsorgung
  5. Die Anbindung an den BMW Werksverbund
  6. Ein schneller Prozess der Umsetzung
  7. Die Wirtschaftlichkeit und Flexibilität

Die BMW Group rechnete damals mittelfristig mit ca. 5.500  Arbeitsplätzen im neuen Werk. Die Produktion ab 2005 wurde auf 650 Einheiten pro Tag kalkuliert und die Investitionssumme auf rund eine Milliarde Euro beziffert. Gestartet wurde zu Produktionsbeginn mit rund 2.500 Mitarbeitenden im Werk Leipzig. 20 Jahre später liegt die Zahl der Einheiten pro Tag bei über 1.100 Stück, es arbeiten über 8.000 Menschen auf dem Werksgelände und es wird weiterhin investiert. Inzwischen sind es bereits über drei Milliarden Euro Gesamtinvestitionssumme. Seit März 2005 wurden mehr als drei Millionen Fahrzeuge in Leipzig gebaut. „Die gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung und Belegschaftsvertretung hat seit der Standortentscheidung dazu geführt, dass im Werk Leipzig die Anzahl der Beschäftigten kontinuierlich angestiegen ist, und wir deshalb in der Region nicht mehr wegzudenken sind“, freut sich Betriebsratsvorsitzender Jens Köhler über die positive Entwicklung des Standorts Leipzig.

Nach der Entscheidung für Leipzig war Begeisterung und Zuspruch in der Region enorm. Auch die Anzahl an Bewerbern war riesig: Bereits am Tag nach der Bekanntgabe der Standortverkündung gingen über 4.000 Anrufe in einem eigens eingerichteten Callcenter ein und körbeweise Post wurde in den ersten Tagen angeliefert. Im September 2001 erhielten 35 Auszubildende als Erste einen Arbeitsvertrag für das BMW Group Werk Leipzig. Rund 900 Azubis hat das Werk seitdem ausgebildet, die fast durchweg weiterhin im Werk tätig sind.

In Leipzig legte die BMW Group auch den Grundstein für eines der modernsten und nachhaltigsten Automomobil-Werke weltweit. Herausragendes Merkmal sind die besonders durchdachten und flexiblen Strukturen. So entstand zum Beispiel weltweit erstmals ein Montagegebäude mit einer Fingerstruktur für ideale Logistiklösungen und flexible Anpassungsmöglichkeiten. Die sogenannte Finger- oder Kammstruktur wurde eigens für das Werk Leipzig entwickelt. Diese Struktur ermöglicht den Transport der Zulieferteile und vormontierten Module per LKW direkt an die Fertigungsbänder und lässt auch Erweiterungen und die Integration neuer Montageschritte zu, ohne neu bauen zu müssen.

Seine enorme Wandlungsfähigkeit stellt das Leipziger Werk seit 2005 ständig mit neuen Produkten, Prozessen und Technologien unter Beweis und spielt im weltweiten Produktionsnetzwerk der BMW Group oft eine Pionierrolle. So ist der sächsische Produktionsstandort die Geburtsstätte für Elektromobilität der BMW Group. Seit 2013 wurden hier bereits mehr als 200.000 Exemplare des rein elektrisch angetriebenen BMW i3 produziert. In diesen Fahrzeugen wurde weltweit erstmalig auch Karbon in Serie verbaut. Die gesammelte Kompetenz auf dem Gebiet der Elektromobilität wird weiter intensiv genutzt. Seit Mai ist der Standort Teil des internationalen Produktionsnetzwerks des Unternehmens für Hochvoltbatterien.

Ab 2023 kann das Werk erneut seine Flexibilität unter Beweis stellen: Leipzig wird der erste deutsche Standort, an dem Fahrzeuge der Marken BMW und MINI gemeinsam vom Band laufen. Der Auftrag zum Bau der vollkommen neuentwickelten Nachfolgegeneration des aktuellen MINI Countryman wurde an den Produktionsstandort in Sachsen vergeben  Das neue Crossover-Modell von MINI wird dort sowohl mit Verbrennungsmotoren als auch mit reinem Elektroantrieb vom Band laufen „Wir haben in den letzten Jahren kontinuierlich daran gearbeitet, unser Werk in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Nun können wir mit dem Auftrag zur Fertigung des Nachfolgers des MINI Countryman einen weiteren großen Meilenstein anstreben“, sagt Hans-Peter Kemser, Leiter BMW Group Werk Leipzig. Und das Werk verfolgt noch ein weiteres ambitioniertes Ziel: „Als Grünes Werk wollen wir am Standort Leipzig künftig nicht nur CO2-neutral, sondern sogar CO2-frei produzieren“, kündigt Hans-Peter Kemser die Ausrichtung für die nahe Zukunft an.

Auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung bewertet die Standortentscheidung für Leipzig als großen Meilenstein für die Stadt und die Region: „Leipzig wieder Industriestandort – diese für uns wirtschaftlich so wichtige Entwicklung wäre ohne die weitsichtige Entscheidung aus München vor 20 Jahren kaum denkbar gewesen. Der Nordraum hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem industriellen Herz der gesamten Region entwickelt, weit über die Stadt hinaus profitieren die Menschen von dieser technologischen und industriellen Entwicklung. Dabei werden bei BMW in Leipzig nicht nur Autos produziert – hier wird an den Autos und den Fertigungstechniken von morgen gearbeitet. Das macht mich zuversichtlich, dass Leipzig auch ein gewichtiger Ort der Verkehrswende und bei der Entwicklung neuer Technologien sein wird.“

Hier die wichtigsten Ereignisse des BMW Group Werk Leipzig inklusive Ausblick in die Zukunft:

  • 2002 Auswahl des Architektur-Entwurfs von Zaha Hadid zur Realisierung des Zentralgebäudes und erster Spatenstich
  • 2003 Grundsteinlegung für das Zentralgebäude und Richtfest
  • 2005 Werkseröffnung, Start der Serienproduktion mit der BMW 3er Reihe und Gewinn des Deutschen Architekturpreises für das Zentralgebäude
  • 2009 500.000stes Fahrzeug und Eröffnung Presswerk mit weltweit erster Highspeed-Servopresse
  • 2011 1.000.000ster BMW aus Leipzig
  • 2013 Inbetriebnahme der 4 Windräder und Start der BMW i3 Produktion, weltweit erster Einsatz von Karbon in der Serienproduktion
  • 2014 Start der BMW i8 Produktion, Erweiterungen für den Bau des BMW 2er Active Tourer (erster BMW mit Frontantrieb) und Ausbau Presswerk
  • 2016 2.000.000ster BMW aus Leipzig
  • 2017 Eröffnung Speicherfarm
  • 2019 Ausbau Lackiererei
  • 2021 3.000.000ster BMW aus Leipzig und Start der Batteriemodulproduktion
  • 2023 Start der Produktion des MINI Countryman Nachfolgers

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Die Angaben zu Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen, Stromverbrauch und Reichweite werden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EU) 2007/715 in der jeweils geltenden Fassung ermittelt. Sie beziehen sich auf Fahrzeuge auf dem Automobilmarkt in Deutschland. Bei Spannbreiten berücksichtigen die Angaben im NEFZ Unterschiede in der gewählten Rad- und Reifengröße, im WLTP die Auswirkungen jeglicher Sonderausstattung.

Alle Angaben sind bereits auf Basis des neuen WLTP-Testzyklus ermittelt. Aufgeführte NEFZ-Werte wurden gegebenenfalls auf das NEFZ-Messverfahren zurückgerechnet. Für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Abgaben, die (auch) auf den CO2-Ausstoß abstellen, sowie gegebenenfalls für die Zwecke von fahrzeugspezifischen Förderungen werden WLTP-Werte zugrunde gelegt. Weitere Informationen sind hier www.bmw.de/wltp und hier www.dat.de/co2/ zu finden.

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