IMSA: Dramatischer Kampf um die Spitze endet mit Platz zwei für den BMW M Hybrid V8 in Watkins Glen.

Watkins Glen. Das BMW M Team RLL hatte beim 6-Stunden-Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship (IMSA-Serie) in Watkins Glen (USA) bereits eine Hand am historischen ersten Sieg für den BMW M Hybrid V8. Doch in einer dramatischen Schlussphase verlor Connor De Phillippi (USA) in Führung liegend beim Überrunden viel Zeit und musste sich in den letzten Runden noch dem #6 Porsche geschlagen geben. Platz zwei für den #25 BMW M Hybrid V8, den sich De Phillippi und Nick Yelloly (GBR) teilten, ist dennoch ein fantastisches Ergebnis. Besonders positiv war die starke Pace des LMDh-Prototypen, der das ganze Wochenende über das Potenzial zeigte, aus eigener Kraft das Rennen zu gewinnen. In der GTD-Klasse fuhr Paul Miller Racing nach einer spektakulären Aufholjagd mit dem #1 BMW M4 GT3 aufs Podium.

In der Top-Klasse GTP gingen die beiden BMW M Hybrid V8 von den Startplätzen fünf und sieben ins Rennen, nachdem das Qualifying am Samstag wegen starken Regens abgesagt worden war. Direkt in der ersten Kurve sorgte Augusto Farfus (BRA) im #24 BMW M Hybrid V8 für eine Schrecksekunde, als er beim Beschleunigen auf offenbar noch zu kalten Reifen das Heck verlor und in die Reifenstapel einschlug. Das Fahrzeug war zu stark beschädigt, um während des Rennens repariert zu werden. Das war das frühe Aus für Farfus und seinen Fahrerkollegen Philipp Eng (AUT).

Ebenfalls in der ersten Rennstunde kollidierte De Phillippi mit einem sich direkt vor ihm drehenden Cadillac. Dabei wurde die Front des #25 BMW M Hybrid V8 beschädigt und musste gewechselt werden. Danach kämpfte sich das Duo jedoch mit sehr starker Pace vom Ende des GTP-Feldes zurück und lag in der letzten Rennstunde in Führung. Erst in den finalen Minuten schrumpfte der Vorsprung von rund sieben Sekunden, den sich De Phillippi erarbeitet hatte, im starken Überrundungsverkehr zusammen. Fünf Minuten vor Rennende musste er sich dem heranstürmenden Porsche geschlagen geben. Auch wenn es nicht ganz zum Sieg gereicht hat, fuhr die Crew des #25 BMW M Hybrid V8 bereits das dritte Podium der Saison ein.

In der GTD-Klasse zeigte Paul Miller Racing eine beeindruckende Aufholjagd. Nach technischen Problemen am #1 BMW M4 GT3 hatten die Fahrer Madison Snow, Bryan Sellers und Corey Lewis (alle USA) bereits drei Runden Rückstand, die sie aber durch gute Taktik beim Ausnutzen der Gelbphasen wieder aufholten, um am Ende Zweite zu werden und auf dem Podium zu jubeln. Bill Auberlen (USA), der sich den #95 BMW M4 GT3 in der GTD-PRO-Klasse mit Chandler Hull und BMW M Werksfahrer John Edwards (beide USA) teilte, überstand einen spektakulären Überschlag, der fünf Minuten vor Rennende für die letzte und rennentscheidende Gelbphase sorgte, unverletzt. Im Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 96 fuhren Robby Foley, Patrick Gallagher und Michael Dinan (alle USA) auf Platz 13 in der GTD-Klasse.

Stimmen nach dem Rennen:

Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Was für ein spannender Kampf um die Spitze bis zur letzten Runde! Auch wenn es leider ganz knapp nicht zu unserem ersten Sieg mit dem BMW M Hybrid V8 gereicht hat, ist das Podium für den #25 BMW M Hybrid V8 hier in Watkins Glen ein fantastisches Ergebnis. Herzlichen Glückwunsch an die beiden Fahrer, das Team und die Kollegen von BMW M Motorsport! Am meisten freut mich, dass unsere Pace das ganze Wochenende über sehr stark war und wir die Top-Zeiten gesetzt haben. Wir hatten den Speed, um dieses Rennen zu gewinnen. Wir verbessern uns weiterhin von Rennen zu Rennen und kommen unserem ersten Triumph in der GTP-Klasse immer näher. Schade, dass die Nummer 24 so früh im Rennen ausgefallen ist. Das Aufwärmen der Reifen war das ganze Wochenende unter den Bedingungen schwierig. Direkt nach dem Start war der Grip noch nicht da und Augusto hat das Auto verloren. Das kann in solch einem hart umkämpften Rennen mit starker Konkurrenz vorkommen, und deshalb gibt es keinerlei Vorwurf, so ein Fehler kann einfach passieren. Gratulation auch an Paul Miller Racing zum Podium in der GTD-Klasse mit dem BMW M4 GT3!”

Brandon Fry (Vice President of IMSA Operations und Technischer Direktor BMW M Team RLL): „Über die meiste Zeit des Rennens hatten wir ein sehr starkes Auto. Leider war der Porsche genau am Ende ein kleines bisschen schneller als wir. Generell haben wir hier aber gezeigt, dass wir in der Lage sind, in dieser Saison mit dem BMW M Hybrid V8 und Siege und Podiumsplätze zu kämpfen.”

Connor De Phillippi (#25 BMW M Hybrid V8, 2. Platz): „Es ist frustrierend, den Sieg so kurz vor Schluss verloren zu haben. Wenn man uns nach der ersten Rennstunde mit der Kollision und dem Wechsel der Front des Autos den zweiten Platz angeboten hätte, wären wir happy gewesen. Aber wenn du dich dann in eine so gute Position bringst und eigentlich komfortabel in Führung liegst, ist der Ausgang schon sehr ärgerlich. Letztlich habe ich in zwei Runden lang beim Überrunden von LMP-Fahrzeugen mein komplettes Polster auf den Porsche verloren. Das ist IMSA-Racing. Der Verfolger hat es beim Überrunden immer etwas leichter als der Führende. Dennoch: Das Team hat einen großartigen Job gemacht, wir entwickeln das Fahrzeug in die richtige Richtung, und der erste Sieg wird sicher kommen.“

Nick Yelloly (#25 BMW M Hybrid V8, 2. Platz): „Ein Podium ist immer ein Grund zur Freude, auch wenn du natürlich gewinnen willst, wenn du so nah dran bist wie wir heute. Wir waren das ganze Wochenende in Sachen Speed ganz vorne dabei und haben im Rennen viele Runden geführt. Das sind gute Nachrichten mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf.“

Augusto Farfus (#24 BMW M Hybrid V8, Ausfall): „Zuallererst Glückwunsch an Connor, Nick, das Team RLL und BMW M Motorsport zum Podium! Schade, dass es nicht ganz zum Sieg gereicht hat! Der Unfall mit der Nummer 24 geht auf meine Kappe, und ich entschuldige mich bei meinem Teamkollegen Philipp und dem Team. Wir wussten, dass es bei den verhältnismäßig niedrigen Streckentemperaturen an diesem Wochenende sehr schwierig ist, die Reifen ins richtige Fenster zu bringen. Aber ich war der Meinung, in der Aufwärmrunde alles getan zu haben, um beim Start optimalen Grip zu haben. Das war leider nicht der Fall, und ich habe beim Beschleunigen das Heck verloren. Das war letztlich mein Fehler.“