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Ein Gespräch zum Thema Batterien: Kurt Vandeputte und Peter Lamp sprechen über Batterietrends – und darüber, wie sie die Zukunft von Batterien für die individuelle Mobilität sehen.
27.11.2023 Pressemeldung
+++ Die beiden Batterieexperten trafen sich zu einem Interview im Kompetenzzentrum Batteriezelle (Battery Cell Competence Center, BCCC) der BMW Group +++ Kurt Vandeputte ist seit dem 1. November bei der BMW Group Leiter Technologie Batteriezelle. +++ Peter Lamp wird bis zur Einführung der Gen6- Technologie an Bord bleiben +++
Pressekontakt.
Bernhard Ederer
BMW Group
Tel: +49-89-382-28556
Fax: +49-89-382-20626
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Author.
Bernhard Ederer
BMW Group
F: Herr Lamp, wir sind hier im BCCC – in der Nähe des
Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ). Hier sieht alles sehr
nach einer High-Tech-Forschungseinrichtung aus. Wo steht die BMW
Group aktuell beim Thema Batterietechnologie
Ich
denke, wir sind sehr gut aufgestellt. Wie Sie sagten, befinden wir uns
hier in unserem BCCC – in der Nähe des FIZ – und haben gerade unser
Kompetenzzentrum Batteriezellfertigung (Cell Manufacturing
Competence Center, CMCC) in Parsdorf eröffnet. Dank der
Kombination aus BCCC, das sich mit der Forschung und Entwicklung der
Zelltechnologie befasst, und CMCC, das für das Verständnis und das
Etablieren der Industrialisierung der Zellproduktion zuständig ist,
und unseren dort beschäftigten Expertinnen und Experten aus der ganzen
Welt, befinden wir uns auf Augenhöhe mit den besten
Batteriezellenherstellern der Welt. Wenn ich mich an unsere Anfänge im
Jahr 2008 mit unserem ersten Prototyp des batterieelektrischen MINI
Cooper erinnere, haben wir einen weiten Weg zurückgelegt.
...und warum haben Sie es Ihrer Meinung nach geschafft, dieses
Maß an Expertise zu erlangen?
Ich bin der festen
Überzeugung, dass wir sehr früh die richtige Strategie für BMW
gefunden haben. Und diese Strategie ist relativ einfach: Wir haben
unsere eigene Kompetenz in den beiden kritischen Bereichen
Batteriezellentechnologie und Großserienproduktion so schnell und
konsequent wie möglich ausgebaut. Dadurch kann BMW die besten
Batterien in seine elektrifizierten Fahrzeuge bringen.
F: Herr Vandeputte, Sie sind nach über 25 Jahren bei Umicore
gerade erst bei der BMW Group eingestiegen. Wie sehen Sie die
Batteriestrategie von BMW?
In meiner Zeit bei Umicore
haben wir die Zusammenarbeit mit BMW im Bereich der
Batterietechnologie aufgrund der klaren Strategie, die sich auf ein
tiefgehendes Verständnis und die Beherrschung der Zelltechnologie und
der Zellproduktion konzentriert, sehr geschätzt. Denn das ist wirklich
der Kern des Geschäfts mit Batterien im Automotive Bereich.
In
Anbetracht der Herausforderungen, mit denen Hersteller heutzutage
aufgrund des Wandels in der Industrie konfrontiert sind – und unter
Berücksichtigung des BMW Versprechens, seinen Kunden die ultimative
Fahrmaschine zu liefern – glaube ich, dass der Ansatz von BMW sehr
überzeugend und klar ist.
F: Und wie fühlt sich der Wechsel von einem
„Material-Tech-Unternehmen“ zu einem deutschen
Premium-Automobilhersteller an?
Es fühlt sich wirklich
gut an und gibt mir Energie. Es ist eine Ehre, Teil dieser legendären
BMW Familie zu sein, und die sehr freundliche Atmosphäre, die hier
herrscht, trägt sicher auch dazu bei. Im Hinblick auf die anstehenden
Projekte sind die Ziele zugleich spannend und herausfordernd.
Unabhängig davon, ob unser Schwerpunkt auf der Leistung der Batterie,
den Kosten, den geringsten Umweltauswirkungen oder einer Kombination
dieser Faktoren liegt, müssen wir ein optimales Zusammenspiel aller
Materialien in der Zelle finden, womit wir wieder bei den aktiven
Materialien wären, die ich gut kenne. Bei Umicore habe ich in einem
sehr internationalen, technologieorientierten Umfeld gearbeitet – und
das trifft auch auf meine neue Aufgabe hier bei BMW zu.
F: Herr Lamp, wenn wir über Projekte und Herausforderungen
sprechen: Welchen nächsten großen Schritt können die Kunden von den
elektrifizierten BMW Antriebssystemen erwarten?
Ein
ganz wesentlicher Schritt wird im Jahr 2025 mit unseren ersten
Modellen der NEUEN KLASSE vollzogen. Das wird der Ausgangspunkt für
unsere sogenannte Gen6 eDrive-Technologie sein. Im Zentrum dieser
Technologie wird unsere neue Rundzelle stehen: 20 Prozent mehr
volumetrische Energiedichte, 30 Prozent schnelleres Laden, 30 Prozent
mehr Reichweite im Vergleich zum entsprechenden Modell mit Gen5-Technologie.
F: Aber der Umstieg von einer prismatischen Zelle in der
fünften Generation auf eine runde Zelle in der sechsten Generation
ist ein bedeutender Schritt: Wie kam es zu dieser
Entscheidung?
Zu Beginn des Prozesses haben wir wirklich
mit einem weißen Blatt Papier angefangen und waren offen für alle
Zellformate und -größen. Aber angesichts der ehrgeizigen Ziele in
puncto Leistung und Sicherheit kamen wir schon bald zu dem Schluss,
dass die Rundzelle das beste Format für unsere nächste Generation ist.
Sie passt auch am besten zu unserem Integrationsansatz für die
NEUE KLASSE: „Cell-to-pack“ und „Pack-to-open-body“.
F: Herr Vandeputte, ASSB wird oft als „The Next Big
Thing“ angesehen.
Wo steht BMW? Welches Potenzial hat die
Technologie?
Ich glaube, wir sind auf einem sehr guten
Weg. Mit unserem Partner Solid Power bauen wir in unserem
CMCC in Parsdorf gerade eine neue Prozessentwicklungslinie auf. Auf
dieser Linie werden wir – parallel zu unserem Partner in den USA – an
den nächsten Schritten arbeiten, um diese fortschrittliche
Batterietechnologie ins Fahrzeug zu bringen. Im 2. Quartal 2024 wird
die Linie in Betrieb gehen. Und die Technologie hat Potenzial: höhere
Energiedichten bei einer mindestens ebenso hohen Sicherheit wie
heute.
Realistisch gesehen werden wir aber noch einige Jahre
benötigen, bis die Technologie ausgereift und für die
Industrialisierung bereit ist – dies dürfte erst gegen Ende des
Jahrzehnts der Fall sein.
F: Betrachtet man die gegenwärtige Landschaft der
Batterietechnologien, so wird in den Medien sehr häufig
über
neue Trends oder sogar Innovationen berichtet. Wie bleiben
Sie bei all diesen Entwicklungen auf dem
Laufenden?
KV: Das ist in der Tat ein sehr guter Punkt –
und gleichzeitig etwas, das ich bei BMW seit Jahren beobachte: der
enge Bezug des BMW Batterieteams zur Start-up-Szene sowie zu den
Universitäten – das ist meiner Meinung nach ein sehr großer Vorteil
und eine absolute Grundvoraussetzung, wenn man Technologieführer sein
und bleiben möchte.
PL: Dem stimme ich zu, und ich möchte noch etwas hinzufügen: Ich
glaube, dass dies in zweierlei Hinsicht ein sehr großer Vorteil ist.
Erstens wird so sichergestellt, dass BMW bei allen neuen Trends,
Erkenntnissen und Entwicklungen auf dem Laufenden ist. Und zweitens
hilft es uns, die besten Talente in der Branche zu finden – dies ist
einer von vielen Gründen, weshalb wir mit Blick auf die BMW
Batteriezellentechnologie der nächsten Jahre sehr optimistisch
gestimmt sind.
Ich danke Ihnen beiden sehr für dieses Gespräch.
Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an:
BMW Group Unternehmenskommunikation
Bernhard Ederer
Kommunikation BMW Group
Innovation, Powertrain Technologies
Mobil:
+49-176-601-28556
E-Mail: Bernhard.Ederer@bmwgroup.com
Almut Stollberg
Leiterin Kommunikation BMW Group
Innovation, Design, Technologie, Digital Car
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E-Mail: Almut.Stollberg@bmw.com