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BMW Art Car als Katalysator: Mehretu und BMW initiieren Filmprojekt in Afrika.
Tue Apr 01 16:00:00 CEST 2025 Pressemeldung
UPDATE: 12.05.2025 +++ Workshops für Künstler in Lagos, Dakar, Tanger, Nairobi und Kapstadt +++ BMW Group etabliert African Film and Media Arts Collective (AFMAC) für Filmschaffende mit BMW Art Car Künstlerin Julie Mehretu und Drehbuchautorin/Filmproduzentin Mehret Mandefro +++ Sechs Neuproduktionen als Anthologie zeitgenössischen Films aus Afrika +++ Abschlussausstellung 2026 im Zeitz Museum of Contemporary Art Africa +++
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Christiane Pyka
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München „Ich habe mich gefragt wie ich aus dem Art Car ein Symbol und Stimmarchiv für die immense künstlerische Schaffenskraft des afrikanischen Kontinents machen kann,“ beschreibt Julie Mehretu ihren Anspruch für die Gestaltung des 20. BMW Art Cars der ikonischen Sammlung. Die US-amerikanische Malerin, die 1970 in Äthiopien geboren wurde, präsentierte im Mai 2024 ihren künstlerisch gestalteten BMW M Hybrid V8 im Pariser Centre Pompidou erstmals der Öffentlichkeit. Nach dessen Renneinsatz in Le Mans einen Monat später beginnt dieses Jahr das nächste Kapitel des Projekts in Kooperation mit der BMW Group: Das African Film and Media Arts Collective (AFMAC).
Die Idee für das panafrikanische Künstlernetzwerk entwickelte Julie Mehretu gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin, der ebenfalls in Äthiopien geborenen und in den USA lebenden Emmy-nominierten Filmproduzentin Mehret Mandefro, Mitgründerin des Realness Institute zur Weiterbildung afrikanischer Filmschaffender, sowie im Austausch mit Künstler Paul Pfeiffer und Architekturhistoriker Lawrence Chua. Unter Anleitung einer Gruppe afrikanischer und internationaler Künstlerinnen und Künstler, darunter die französisch-senegalesische Filmemacherin und Berlinale-Gewinnerin von 2024, Mati Diop, die amerikanische Poetin Robin Coste Lewis oder der kenianische Performance-Künstler Jim Chuchu, finden Workshops in Lagos, Dakar, Tanger, Nairobi und Kapstadt für rund 50 Künstlerinnen und Künstler statt. Vor Ort vernetzt sich das AFMAC mit lokalen gastgebenden Kulturinstitutionen. Die Teilnehmenden werden in Open Calls mit den Partnern ausgewählt. Der Auftakt findet von 15.-19. April in Lagos mit der kulturellen gemeinnützigen Organisation „Angels & Muse“ statt.
„BMW arbeitet zum ersten Mal in der 50-jährigen Geschichte der BMW Art Car Sammlung mit einer Künstlerin zusammen, um die Idee weit über das Auto als reines Kunstobjekt hinaus weiterzuentwickeln. Diese Zusammenarbeit liegt mir besonders am Herzen. Sie erweitert das langfristige globale Engagement von BMW im Filmbereich um eine herausragende Initiative, die für Austausch, Kreativität und kulturelle Vielfalt steht. Werte, für die wir auch als Unternehmen stehen“, sagt Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal und Immobilien.
Aus jedem Workshop resultiert eine neue Filmproduktion. Sie bilden gesamthaft eine Anthologie des zeitgenössischen afrikanischen Filmschaffens, die nach Fertigstellung Ausstellungen des 20. BMW Art Cars von Julie Mehretu ergänzen wird. Erstmalig präsentiert werden die Filme in einer großen Ausstellung gemeinsam mit dem 20. Art Car, die das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa in Kapstadt 2026 dem African Film and Media Arts Collective widmet. Die ehemalige Executive Director Koyo Kouoh (1967-2025) spielte vor ihrem plötzlichen und frühen Tod eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des Projekts. Die BMW Group ist seit vielen Jahren Partner des Museums und bringt ihr breites Netzwerk von Kulturschaffenden und gemeinnützigen Institutionen in Afrika ein, um das AFMAC langfristig und nachhaltig zu etablieren.
Internationale Zusammenarbeit und Zugang zur afrikanischen
Filmgeschichte
Gesellschaftliches Engagement und die
Arbeit im Kollektiv prägen seit jeher das Schaffen Mehretus. 2004
gründete sie mit Pfeiffer und Chua die Künstlerresidenz Denniston Hill
im Norden ihrer Heimatstadt New York. Gedacht als Ort des Austauschs,
der Reflexion und des Rückzugs entwickeln dort Künstlerinnen und
Künstler unterschiedlicher Disziplinen und Herkunft ihre Praxis
weiter. In Denniston Hill konzipierte Workshop-Methoden bilden die
Grundlage für das AFMAC.
Die Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen afrikanischen Ländern und der globalen Diaspora kommen zusammen, um sich mit Fragen der kulturellen, politischen und historischen Identität auseinanderzusetzen. Es wird untersucht, welche Formen des Experimentierens ein grenzüberschreitendes Kollektiv ermöglicht, wie das kulturelle und politische Erbe verhandelt werden kann und welche Rolle unterschiedliche Medien in der Zuschreibung von Identitätsformen spielen.
Anhand von Archivmaterial afrikanischer Film- und Medienarbeiten erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene kreative Ansätze zu entwickeln und neue Formen der Medienkunst zu erschaffen. Entsprechend ist ein wesentlicher Bestandteil der Workshops die Vorführung schwer zugänglicher afrikanischer Filme, um die historische und kulturelle Perspektive zu erweitern. Ziel ist es, nachhaltige Infrastrukturen zu schaffen, die über die Workshops hinaus Bestand haben und die künstlerische Gemeinschaft in Afrika stärken. Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Bereitstellung eines Online-Filmarchivs, mit dem in Zukunft Künstlerinnen und Künstler aus Afrika kontinuierlich arbeiten können.
Künstlergespräche und öffentliche Präsentationen von AFMAC finden 2025 und 2026 auch außerhalb Afrikas statt. Ein Veranstaltungskalender sowie weitere ausführliche Informationen inklusive Foto- und Film-Material sind unter www.afmac.institute verfügbar.
African Film and Media Arts Collective -
Stationen
15.-19. April 2025
Lagos, Nigeria, in
Partnerschaft mit Angels & Muse
Leitende Künstlerin: Coco Fusco
Juli 2025
Tanger, Marokko, in Partnerschaft mit Cinematheque de
Tanger
Leitender Künstler: Zeresenay Berhane Mehari
September 2025
Dakar, Senegal, in Partnerschaft mit Fanta Sy und
Raw Material Company
Leitende Künstlerin: Mati Diop
Oktober 2025
Nairobi, Kenia, lokaler Partner N.N.
Leitende
Künstler: Jim Chuchu und Wanuri Kahiu
Dezember 2025
Kapstadt, Südafrika, in Partnerschaft mit Realness
Institute
Leitende Künstler: The Otolith Group
Biografien der Gründerinnen und leitenden Künstlerinnen und Künstler
Julie Mehretu wurde 1970 in Addis Abeba geboren und ist eine weltweit bekannte amerikanische Künstlerin. Mehretus Malerei, Zeichnung und Drucke ziehen den Betrachter in eine dynamische visuelle Artikulation zeitgenössischer Erfahrung. Mehretu wurde unter anderem mit dem MacArthur Award und der Medal of Arts des US-Außenministeriums ausgezeichnet. 2025 wurde sie vom französischen Kulturministerium zum Offizier des Ordre des Arts et des Lettres ernannt. Ihre Werke wurden in Museen, Biennalen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt. Mehretu ist Mitglied der American Academy of Arts and Letters, der American Academy of Arts and Sciences, der National Academy of Design und der National Academy of Sciences in Äthiopien. Sie ist im Verwaltungsrat des Whitney Museum of American Art, Trustee und Alumna der American Academy in Berlin, Mitglied des Global Council des Zeitz MOCAA und Mitbegründerin und Vorstandsmitglied von Denniston Hill. Mehretu lebt und arbeitet in New York.
Mehret Mandefro ist eine Emmy-nominierte Produzentin, Autorin und Unternehmerin aus Addis Abeba, Äthiopien. Ihre Arbeit erforscht verborgene Wahrheiten und umfasst Dokumentar- und Spielfilme, Kino und Fernsehen, Kunst und Wissenschaft. Sie ist Mitbegründerin der Multimedia-Produktionsfirma Truth Aid Media und gründete die Forschungsunternehmen Truth Aid Impact und A51 Pictures in Äthiopien sowie das Realness Institute in Südafrika. Zuvor war sie leitende Produzentin bei Kana Television in Äthiopien und ist Mitglied der Academy of Motion Pictures Arts and Science.
Jim Chuchu ist Sänger, Songwriter, Komponist, Musikproduzent, Regisseur, Fotograf und bildender Künstler. Er war an der Gründung des Nest Collective beteiligt, einem multidisziplinären Kunstraum und Künstlerkollektiv in Nairobi. Sein erster Kurzfilm „Homecoming“ wurde auf verschiedenen Filmfestivals von Durban bis Locarno gezeigt. Chuchus Fotoserie „Pagans“ wurde auf der Dak'Art 2014 gezeigt, der 11. Ausgabe von Afrikas ältester Biennale für zeitgenössische Kunst.
Robin Coste Lewis, geboren 1964 in Compton, Kalifornien, ist die Autorin von „Voyage of the Sable Venus“ (2015), das mit dem National Book Award for Poetry ausgezeichnet wurde. Sie ist ehemalige Poet Laureate von Los Angeles und hat einen Doktortitel in Poesie und visuellen Studien von der University of Southern California, einen MFA in Poesie von der New York University, einen MTS in Sanskrit und vergleichender religiöser Literatur von der Divinity School der Harvard University und einen BA in postkolonialer Literatur und kreativem Schreiben vom Hampshire College. Ihre Arbeiten sind in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien erschienen, darunter The New Yorker, The New York Times, The Paris Review, Transition und The Massachusetts Review. Lewis hat am Hampshire College, Hunter College, Wheaton College und am NYU Low-Residency MFA in Paris unterrichtet. Derzeit ist sie Gastautorin an der University of Southern California.
Mati Diop ist eine französisch-senegalesische Filmemacherin, die 1982 in Paris geboren wurde. Mit ihrem ersten Spielfilm „Atlantics“ (2019), der den Großen Preis der Filmfestspiele von Cannes gewann, gefolgt von „Dahomey“ (2024), der den Goldenen Bären der Berlinale gewann (beide auf der Oscar-Shortlist), etablierte sie sich als eine der führenden Figuren des internationalen Autorenkinos und einer neuen Welle des afrikanischen und diasporischen Kinos.
Coco Fusco, geboren 1960 in New York, ist Video- und Performancekünstlerin. Mit ihrer multidisziplinären Praxis erforscht Fusco, wie interkulturelle Dynamiken die Konstruktion des Selbst und Vorstellungen von kultureller Andersartigkeit beeinflussen. Ihre Arbeiten finden sich in den Sammlungen bedeutender Museen auf der ganzen Welt und sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Wanuri Kahiu ist eine preisgekrönte Filmemacherin, Rednerin und Science-Fiction-Autorin. Ihr Film „Rafiki“ war der erste kenianische Film, der in Cannes gezeigt wurde und weltweit Anerkennung fand. Sie wurde von TIME zu einer der 100 Next 2019 ernannt, ist „Cultural Leader“ für das Weltwirtschaftsforum und eine Verfechterin der Meinungsfreiheit. Mit AFROBUBBLEGUM setzt sich Kahiu für lustige, wilde und frivole afrikanische Kunst ein. Sie führte Regie bei „Washington Black" für Hulu/20th Century Fox, bei „Look Both Ways" für Netflix und wird bei Disneys „Once on This Island" Regie führen.
Zeresenay Berhane Mehari, geboren 1974, ist ein äthiopischer Filmemacher und Mitbegründer von A51 Pictures. Er ist bekannt als Regisseur der von der Kritik gefeierten Filme „Difret“ (Gewinner des Sundance Award und Panorama Publikums-Preis der Berlinale) und „Sweetness in the Belly“. Neben seiner Tätigkeit als Filmregisseur war er Mitbegründer und Leiter der Abteilung für Eigenproduktionen bei Kana Television, dem größten frei empfangbaren privaten Satellitenfernsehsender in Äthiopien.
Die Otolith Group wurde 2002 von den in London lebenden Kuratoren und Künstlern Anjalika Sagar (*1968) und Kodwo Eshun (*1967) gegründet. Ihre recherchebasierte Arbeit umfasst Bewegtbild, Audio, Performance und Installation und beschäftigt sich mit posthumanen Diskursen. Ziel ist, generationen- und kulturübergreifende Plattformen zu bilden.