PressClub Deutschland · Artikel.
Rede Walter Mertl, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen, Telefonkonferenz Quartalsbericht zum 31. März 2025
07.05.2025 Pressemeldung
Rede Walter Mertl, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen, Telefonkonferenz Quartalsbericht zum 31. März 2025
Pressekontakt.
Britta Ullrich
BMW Group
Tel: +49-89-382-18364
Fax: +49-89-382-24418
E-Mail senden
Author.
Britta Ullrich
BMW Group
Downloads.
This article in other PressClubs
- Es gilt das gesprochene Wort -
SLIDE 2: BMW Group Quarterly Statement to 31 March 2025
Guten Morgen, meine Damen und Herren.
In einem hochgradig dynamischen Umfeld lagen sowohl der Absatz als auch die Profitabilität der BMW Group im ersten Quartal im Rahmen der Erwartungen.
Unser Kerngeschäft hat eine starke Basis hochattraktiver Produkte und ist gut diversifiziert. Mit ausgewogener Präsenz in unseren Vertriebsregionen haben wir eine starke Wettbewerbsposition und sind in der Lage, eine konsistente Performance zu erbringen.
Im ersten Quartal hat die BMW Group dies erneut unter Beweis gestellt.
SLIDE 3: BMW Group Performance in Q1 2025
Schauen wir uns die wichtigsten Kennzahlen des ersten Quartals genauer an.
Das Konzernergebnis vor Steuern belief sich auf über 3,1 Milliarden Euro.
Bei einem Konzernumsatz von 33,8 Milliarden Euro ergab sich daraus eine EBT-Marge im Konzern von 9,2 Prozent.
Die EBIT-Marge im Automobilsegment lag mit 6,9 Prozent am oberen Ende unseres Zielkorridors für das Gesamtjahr 2025.
Ohne Berücksichtigung der Abschreibungen auf BBA-Vermögenswerte aus der Kaufpreisallokation lag die Marge bei 8,1 Prozent.
Der weltweite Absatz ging im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres leicht um 1,4 Prozent zurück.
Der Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen stieg um 32,4 Prozent. Insgesamt machten BEVs damit 18,7 Prozent des Gesamtabsatzes aus.
SLIDE 4: Automotive Retail Units, BEV Units, Auto Revenue and Auto EBIT
Auf dieser Folie sehen Sie die Entwicklung wesentlicher Kennzahlen im Segment Automobile.
Im ersten Quartal hat die BMW Group gut 586.000 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce an Kunden ausgeliefert. Das entspricht einem leichten Rückgang von 1,4 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres.
Während die Marke BMW leicht um 2 Prozent zurückging, profitierte die Marke MINI von der vollen Verfügbarkeit aller Modelle und verzeichnete ein Wachstum von 4,1 Prozent.
Der Konzernabsatz wuchs in allen Regionen außer China.
Hier hat sich das niedrigere Verkaufsniveau der zweiten Jahreshälfte 2024 wie erwartet im ersten Quartal 2025 fortgesetzt.
Die Absatzentwicklung auf dem chinesischen Markt wurde auch durch den Modellwechsel unseres wichtigen BMW X3 und durch operative Herausforderungen in bestimmten Bereichen des Händlernetzwerks beeinflusst.
In Europa steigerte die BMW Group den Absatz solide um 6,2 Prozent.
Die Auftragseingänge für BMW Fahrzeuge sind in der Region Europa über das gesamte Produktportfolio hinweg stark. Der Auftragsbestand reicht gut bis in das dritte Quartal hinein.
Insbesondere der BEV-Absatz stieg in Europa um 64,2 Prozent. Das bestätigt die entscheidende Rolle der Region bei der Umsetzung unserer Elektrifizierungsstrategie.
In den USA stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent.
Unser Commitment zur Elektromobilität bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Und die Nachfrage nach unseren vollelektrischen Fahrzeugen ist weiterhin hoch.
In den ersten drei Monaten lieferte die BMW Group fast 110.000 vollelektrische Fahrzeuge an Kunden weltweit aus, was einem deutlichen Wachstum von fast einem Drittel (32,4 Prozent) entspricht.
Der Anteil unserer vollelektrischen Fahrzeuge am Gesamtabsatz betrug 18,7 Prozent.
Unsere elektrifizierten Fahrzeuge – also vollelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride zusammen – machten 27 Prozent des Gesamtabsatzes aus.
Mit unserem umfassenden und überzeugenden Angebot an elektrifizierten Fahrzeugen sind wir weiterhin zuversichtlich, dass wir unsere CO2-Emissionsziele in der EU für 2025 erreichen werden.
Der Umsatz im Automobilsegment belief sich auf 29,2 Milliarden Euro und lag damit moderat unter dem Wert des ersten Quartals 2024. Dies war hauptsächlich auf geringere Fahrzeugverkäufe an Händler zurückzuführen.
Das Segment-EBIT lag in den ersten drei Monaten bei 2 Milliarden Euro, was einer EBIT-Marge von 6,9 Prozent entspricht.
Auf der folgenden Folie werde ich nun die Veränderung des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahresquartal näher erläutern.
SLIDE 5: Automotive Segment EBIT in Q1
Das EBIT im Segment Automobile ging im Vergleich zum ersten Quartal 2024 um rund 700 Millionen Euro zurück.
Der Saldo der Währungs- und Rohstoffpositionen wirkte sich mit rund 100 Millionen Euro positiv aus.
Der Saldo aus Volumen, Modellmix und Pricing belastete das EBIT im Vergleich zum ersten Quartal 2024 mit 900 Millionen Euro.
Volumen und Produktmix wirkten in Summe neutral auf das EBIT.
Die Belastungen aus dem Pricing im Vergleich zum ersten Quartal 2024 spiegeln das globale Preisumfeld und insbesondere die Herausforderungen auf dem hart umkämpften chinesischen Markt wider.
In China setzte sich das Preisniveau der zweiten Jahreshälfte 2024 erwartungsgemäß bis ins erste Quartal 2025 fort.
Dementsprechend lag der Umsatz pro Fahrzeug im Automobilsegment im Q1 2025 unter dem Niveau des Q1 2024.
Für das Gesamtjahr erwarten wir im Segment Automobile einen Umsatz pro Fahrzeug in der gleichen Größenordnung wie 2024.
Meine Damen und Herren,
Auf unserer Jahreskonferenz habe ich betont, dass im Jahr 2025 nicht nur die F&E-Leistungen und die Investitionen, sondern auch die operativen Kosten im Vergleich zu 2024 sinken werden.
Unsere Q1-Ergebnisse liefern bereits erste Hinweise auf diesen nominalen Kostenrückgang, der die Auswirkungen der Inflation abdeckt.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten waren rund 200 Millionen Euro niedriger als im ersten Quartal 2024.
Die F&E-Quote nach HGB auf Basis der F&E-Leistungen im Konzern beläuft sich auf 5,9 Prozent.
Die Vertriebs- und Verwaltungskosten sanken im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um rund 200 Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund niedrigerer IT-Kosten.
Die Belastung von 300 Millionen Euro bei den Other Cost Changes resultiert im Wesentlichen aus zwei Themen:
- Die Erlöse aus der Vermarktung von Leasingrückläufern waren niedriger als im ersten Quartal 2024, bleiben aber im Durchschnitt über das Portfolio positiv.
- Die von der EU-Kommission verhängten Anti-Subventionszölle auf elektrifizierte Fahrzeuge aus China wirkten sich im ersten Quartal im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich auf das EBIT aus.
Die anderen Zollerhöhungen traten erst ab Anfang März in Kraft und hatten daher nur minimale Auswirkungen auf die Ergebnisse des ersten Quartals.
SLIDE 6: Automotive Segment Free Cash Flow in Q1
Der Free Cashflow im Segment Automobile lag im ersten Quartal 2025 bei rund 400 Millionen Euro.
Das EBT im Segment betrug 1,9 Milliarden Euro.
Das sind 800 Millionen Euro weniger als in den ersten drei Monaten des Jahres 2024.
Die Veränderung des Working Capital trug rund 100 Millionen Euro zum Free Cashflow bei.
Die Lagerbestände stiegen im ersten Quartal an, da die Produktion den Retail- und Wholesale-Absatz übertraf.
Das ist der typische Verlauf im ersten Quartal. Allerdings ist der diesjährige Q1-Vorratsanstieg deutlich geringer ausgeprägt als in den Vorjahren.
Die Auswirkungen aus höheren Lagerbeständen und aus gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden kompensiert durch die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die unter anderem aufgrund des höheren Produktionsniveaus zunahmen.
Der Nettoeffekt aus Investitionen und Abschreibungen reduzierte den Free Cashflow um 600 Millionen Euro.
Dies beinhaltet eine positive Komponente, da die Investitionen im ersten Quartal niedriger waren als die Abschreibungen.
Auf der anderen Seite beinhaltet der Effekt auch einen höheren Mittelabfluss von 964 Millionen Euro im ersten Quartal, der mit dem Höchststand an Investitionen im letzten Quartal 2024 zusammenhängt.
Die Investitionen beliefen sich von Januar bis März auf rund 1,2 Milliarden Euro, ein Rückgang von rund 100 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.
Die Investitionsquote lag im ersten Quartal bei 3,6 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2025 werden die Investitionen im Vergleich zu 2024 sinken. Wir erwarten eine Investitionsquote unter 6 Prozent.
Die Veränderung der Rückstellungen verringerte den Free Cashflow um 200 Millionen Euro.
Die Veränderung der sonstigen Themen, die unter anderem reguläre Steuerzahlungen beinhaltet, verringerte den Free Cashflow um rund 800 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr strebt die BMW Group einen Free Cashflow im Automobilsegment von über 5 Milliarden Euro an.
Zum Ende des ersten Quartals belief sich das Nettofinanzvermögen des Automobilgeschäfts auf 45,5 Milliarden Euro und lag damit in etwa auf dem Niveau von Ende 2024.
Dies bietet eine solide Grundlage, um die aktuellen Herausforderungen auf den globalen Märkten zu bewältigen.
Und es ermöglicht uns, den Free Cashflow in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen auszuschütten.
SLIDE 7: Financial Services Segment in Q1
Kommen wir zum Segment Finanzdienstleistungen.
Die Zahl der abgeschlossenen Neuverträge mit Endkunden ging im Vergleich zum Vorjahr leicht um 4,6 Prozent auf knapp 403.000 Verträge zurück.
Bei der Finanzierung von Neufahrzeugen lag die Anzahl der Neuverträge auf dem Niveau des Vorjahresquartals.
Folglich stieg Penetrationsrate um 1,2 Prozentpunkte auf 43 Prozent.
Bei der Finanzierung von Gebrauchtfahrzeugen ging die Zahl der Neuverträge moderat zurück. Das ist auf die niedrigere Anzahl von Leasingrückläufern im Vergleich zum ersten Quartal 2024 zurückzuführen.
Das Neugeschäftsvolumen wuchs um 2,4 Prozent auf 16 Milliarden Euro. Grund ist ein höheres durchschnittliches Finanzierungsvolumen pro Vertrag.
Das Segmentergebnis belief sich im ersten Quartal auf 650 Millionen Euro, ein Rückgang von 80 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.
Dies resultiert hauptsächlich aus zwei Faktoren:
- Die geringeren Erlöse aus der Vermarktung von Leasingrückläufern durch den niedrigeren durchschnittlichen Gewinn pro Einheit.
- Und die niedrigere Anzahl von Leasingrückläufern im Vergleich zu 2024.
Die Kreditverlustquote auf das gesamte Kreditportfolio blieb mit 0,23 Prozent auf einem niedrigen Niveau.
SLIDE 8: Motorcycles Segment in Q1
Im Segment Motorräder gingen die Auslieferungen im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr leicht um 3,9 Prozent zurück.
Das EBIT der ersten drei Monate belief sich auf 76 Millionen Euro, was einer EBIT-Marge von 9,4 Prozent entspricht.
SLIDE 9: Outlook 2025
Sehr geehrte Damen und Herren,
kommen wir zu unserem Ausblick für 2025.
Unsere Prognose, die wir auf der Jahreskonferenz am 14. März gegeben haben, beinhaltete die Auswirkungen aller bis zum 12. März in Kraft getretenen Zollerhöhungen.
Seitdem hat die politische und makroökonomische Volatilität weiter zugenommen.
Aufgrund der laufenden Entwicklungen und der andauernden Gespräche können die erwarteten Auswirkungen der Zolleffekte auf das Ergebnis des Jahres 2025 nur auf der Grundlage bestimmter Annahmen geschätzt werden.
Wir haben die neuesten Auswirkungen vom 5. Mai berücksichtigt, wonach Zölle auf US-Importe von CBU (vollständig montierten Fahrzeugen) und nicht-USMCA-Komponenten um zusätzliche 25% erhöht wurden. Auf der anderen Seite hat die Exekutivverordnung von letzter Woche, die das ‚Non-Stacking‘ von Zöllen und einen Zollabschlag in Höhe von 3,75% des UVP-Preises für in Spartanburg produzierte Fahrzeuge vorsieht, einige positive Auswirkungen für uns, insbesondere aufgrund unseres starken lokalen Fußabdrucks in den USA.
Die extrem hohen Zölle für Importe aus USA nach China sind vernachlässigbar, da wir auch dort einen starken lokalen Fußabdruck haben – insbesondere die Lokalisierung des BMW X5 seit 2022 hilft, diese abzumildern.
Dennoch werden die Zollerhöhungen, die seit Anfang März in Kraft getreten sind, erhebliche Auswirkungen auf die Ergebnisse des zweiten Quartals haben.
Wir gehen davon aus, dass einige der Zollerhöhungen bis zum 5. Mai vorübergehend sein werden und dass es ab Juli 2025 zu Reduzierungen kommen wird.
Zudem sind in unserer Prognose mitigierende Maßnahmen zur Dämpfung der erhöhten Zölle enthalten.
Auf der Grundlage dieser Annahmen bleiben unsere Prognoseparameter unverändert.
Das Konzernergebnis vor Steuern wird auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Im Segment Automobile prognostizieren wir einen leichten Anstieg der Auslieferungen.
Die EBIT-Marge wird voraussichtlich in einem Korridor zwischen 5 und 7 Prozent liegen.
Die EBIT-Marge im Segment Motorräder sollte zwischen 5,5 und 7,5 Prozent liegen.
Im Segment Finanzdienstleistungen streben wir für das Gesamtjahr eine Eigenkapitalrendite im Bereich von 13 bis 16 Prozent an.
SLIDE 10: Q1 Performance in Line with Expectations
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die BMW Group hat im ersten Quartal die erwartete Leistung gebracht und erzielte eine EBIT-Marge am oberen Ende unseres Zielkorridors für das Gesamtjahr.
Die geopolitische und makroökonomische Unsicherheit hat ein selten zuvor gesehenes Niveau erreicht.
Wir beobachten die Auswirkungen der aktuellen makroökonomischen Bedingungen auf die Verbraucherstimmung genau.
Umso wichtiger ist es, dass wir unseren langfristigen strategischen Plan weiterverfolgen.
Dazu gehört, dass wir die Flexibilität unseres globalen Netzwerks nutzen, um die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen abzumildern.
Und dazu gehört Ausgabendisziplin – sei es bei Forschung und Entwicklung, Investitionen oder operativen Kosten.
Und weil wir halten, was wir versprechen, sind nominale Kostensenkungen in unseren Q1-Zahlen bereits sichtbar.
Unsere klare langfristige Strategie, unsere starken Marken und Produkte und die hohe Kostendisziplin in unserer gesamten Organisation bleiben die Grundlage für unseren langfristigen finanziellen Erfolg.
Vielen Dank.