Berlin. Die BMW Group und ihre Partner Siemens und
Vattenfall Europe haben am 15. Dezember 2011 den Startschuss für
den Feldversuch mit dem BMW ActiveE in Berlin gegeben und 30 dieser
Fahrzeuge an Flottenkunden und Privatnutzer übergeben. Im Rahmen
des weltweit ersten Flottenversuchs mit dem BMW ActiveE werden in der
Bundeshauptstadt Prozesse für den künftigen Betrieb von
Elektrofahrzeugen erprobt. Vattenfall verantwortet die Installation
und den Betrieb der öffentlichen und privaten Infrastruktur
für die Fahrzeuge. Siemens liefert die Technik für die
privaten Ladestationen der Nutzer.
Die ersten Feldversuche mit dem MINI E in Berlin lieferten bereits
wichtige Erkenntnisse über die Anforderungen an künftige
Serienfahrzeuge mit Elektroantrieb sowie an die erforderliche
Ladeinfrastruktur. Auch die Applikation des Gesteuerten Ladens
für die Einspeisung von Windenergie in der ersten Version
funktionierte und wurde von den MINI E Nutzern in Berlin
begrüßt. Der BMW ActiveE, ein vollelektrisch angetriebenes
BMW 1er Coupé, wird weitere wertvolle Erkenntnisse aus der
Alltagsnutzung des Fahrzeugs liefern. 2012 werden über 1.000 BMW
ActiveE in den wichtigsten Märkten weltweit ausgeliefert. Die
Antriebskomponenten und Energiespeicher des BMW ActiveE werden
für künftige Serienfahrzeuge erprobt. Die daraus gewonnenen
Erkenntnisse fließen direkt in die Serienentwicklung des BMW i3
ein. „Die Zukunft der E-Mobilität rückt mit dem BMW
ActiveE bis zur Serieneinführung des BMW i3 in 2013 wieder ein
Stück näher“, sagt Dr. Julian Weber, Leiter
Innovationsprojekte E-Mobilität der BMW Group.
Auf Basis des BMW ActiveE wurde eine Reihe von innovativen
Forschungsprojekten zur Gestaltung der künftigen
Ladeschnittstelle zwischen Elektrofahrzeug und Netz durchgeführt.
Diese Projekte wurden vom Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert und dienen zur
zukünftigen Steigerung des Klimaschutzpotenzials von
Elektrofahrzeugen. Die Ergebnisse dieser Projekte auf der technischen
Basis des BMW ActiveE wurden bei der Übergabe der BMW ActiveE
Flotte in Berlin vorgestellt. „Unsere BMW
E-Mobilitäts-Strategie sieht vor, dass Laden für den
künftigen Nutzer eines Elektrofahrzeuges intelligent, komfortabel
und schneller wird. Diese Forschungsprojekte zeigen auf, was
mittelfristig bei unseren Elektrofahrzeugen möglich ist“,
führt Dr. Weber weiter aus.
Vattenfall nimmt im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes BMW ActiveE
Berlin die Rolle des Integrators ein und kümmert sich
hinsichtlich der Infrastruktur um die Kundenbedürfnisse. Neben
der Installation der Ladeboxen und der Stromlieferung, stellt
Vattenfall sicher, dass der Zugang zu öffentlichen Ladestationen
gewährleistet ist.
In den vergangenen beiden Jahren konnten Vattenfall und BMW auf Basis
des BMW ActiveE im Rahmen des zweiten Projektes zum Gesteuerten Laden
die Effektivität und Effizienz des Gesteuerten Ladens steigern.
Das Gesteuerte Laden dient zum einen dazu, den Ladevorgang der
Fahrzeugbatterie an die fluktuierende Einspeisung von Strom aus
erneuerbaren Quellen anzupassen – die sogenannte
Wind-to-Vehicle-Applikation. Auf diese Weise wird das Potenzial der
Erneuerbaren Energien bestmöglich genutzt. Zum anderen lassen
sich bei gegebener Netzkapazität die Anzahl der E-Fahrzeuge
steigern und Investitionen in den Netzausbau durch ein lokales und
öffentliches Lastmanagement vermeiden.
„Herzstück der innovativen Ladesteuerung ist die
Kommunikation zwischen dem BMW ActiveE und der Ladestation von
Vattenfall“, sagt Dr. Carl Friedrich Eckhardt, Leiter
Geschäftsentwicklung der Vattenfall Europe Innovation GmbH.
„Auf diese Weise werden die energiewirtschaftlichen Daten wie
Windstromangebot und Netzkapazität ins E-Fahrzeug
übertragen. Sie werden gemeinsam mit Daten der Batterie - wie
Ladezustand und Temperatur - sowie mit Nutzeranforderungen - wie
geplante Abfahrzeiten - zu einer Ladekurve optimiert. Der Clou daran:
Das Gesteuerte Laden nützt den Kunden, den Automobilherstellern
und den Energieversorgern gleichermaßen“, betont Dr. Eckhardt.
Ebenso wie das Vorläuferprojekt „MINI E Berlin powered by
Vattenfall“, dem ersten Alltagstest von E-Fahrzeugen in
Deutschland, wurden auch diese Forschungs- und Entwicklungsarbeiten
vom BMU kofinanziert.
In einem weiteren Projekt haben Siemens und BMW seit 18 Monaten ihre
Expertise in das Forschungsprojekt „Indion“ zum Induktiven
Laden des BMW ActiveE eingebracht. Das induktive Laden erlaubt das
sichere und bequeme Aufladen von Elektro-Fahrzeugen ohne Ladekabel,
denn eine Spule ist an der Fahrzeugunterseite angebracht, während
die sogenannte Primärspule zukünftig nahezu unsichtbar
in den Boden integriert werden kann. „Siemens ist eines der
wenigen Unternehmen weltweit, das das gesamte Technologiespektrum von
Elektromobilität abdeckt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Gernot
Spiegelberg, Leiter Konzeptentwicklung Elektromobilität in der
zentralen Siemens-Forschung. „Wir verstehen uns als Partner
für die Automobilindustrie. Unser langfristiges Ziel ist es,
Siemens mit Lösungen außerhalb und innerhalb der
elektrischen Fahrzeuge als globalen Systemanbieter zu
etablieren.“ BMW hat die fahrzeugseitigen Anforderungen an das
Ladesystem definiert und integriert die induktiven Ladeeinheiten in
Demonstrationsfahrzeuge auf Basis des BMW ActiveE. Siemens hat das
kabellose Ladesystem innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs als
auch die Kommunikation zwischen Ladeeinheit und Fahrzeug entwickelt.
Die Leistungsfähigkeit der Systeme wird am Beispiel des BMW
ActiveE unter realen Bedingungen getestet. Die hier gewonnenen
Erfahrungen wollen die Experten in die Weiterentwicklung der
Technologie einfließen lassen. Das Ziel: eine Integration der
Systeme in künftige Serienfahrzeuge. Die Effizienz des induktiven
Ladens liegt derzeit mit etwa 90 Prozent annähernd bei der
Effizienz der kabelgebundenen Übertragung.
Siemens beschäftigt sich umfassend mit dem Thema
Elektromobilität. Das fängt an bei der regenerativen
Stromerzeugung, der Entwicklung der elektrischen Infrastruktur samt
ihrer Einbindung in intelligente Stromnetze und der Kommunikation
zwischen Auto und Netz, bis hin zu elektrischen Antrieben von Fahrzeugen.
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E-Mail: klaudia.kunze@siemens.com
Tel: +49 89 636 33446
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