BMW Motorrad GS Trophy 2012, Tag 5. GS Trophy Piloten gönnen sich einen Fahr(spaß)tag.

München / Huilo-Huilo, Chile.  

Mit über 400 zurückzulegenden Kilometern und den Komplikationen einer Grenzüberquerung zurück nach Chile, stellte der fünfte Tag der BMW Motorrad GS Trophy 2012 die zweite Marathonetappe des Wettbewerbs dar. Der Tag hatte das Potential, ein quälender zu werden, da am Morgen schon leichter Regen einsetzte, der dann nachmittags sintflutartig über die Teilnehmer niederging. Nach der Ankunft in Huilo-Huilo war ursprünglich eine Sonderprüfung am Nachmittag eingeplant, aber diese wurde aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse auf den Morgen des sechsten Tages verlegt. Folglich gibt es keine Veränderung im Gesamtklassement und Team Deutschland führt nun zum dritten Tag in Folge den Wettbewerb an.

Der Regen brachte zwar theoretisch Nachteile, aber erwies sich dann doch als vorteilhaft, denn die Piloten konnten heute – nach viertägiger Fahrt durch dichte Staubwolken – zum ersten Mal richtig klar sehen. Es wurde allgemein erwartet, dass es nun rutschig hergehen würde, aber es trat meist das Gegenteil ein und die Traktion wurde besser. Kurzum, die GS Trophy Fahrer genossen diese Bedingungen.

 Bei der Fahrt durch den Paso Carirrifie in die Wälder des Parque Nacional Lanin, erlebten die Piloten eine Abfolge verschiedener Geländetypen beginnend mit Lehm- und Schotterpisten, die über eine sanfte Hügellandschaft führten, tiefen Sand auf der Hochebene und dann eine enge und geschwungene Mischung aus lehmigen und schotterbedeckten Fahrwegen mitten im Wald. Diese Strecke hätte von einem GS Fahrer entworfen sein können, so die Meinung der Wettbewerber am Ende des Fahrtages.

Die zügige Fahrt auf dieser abgelegenen Route, die durch überwältigend schöne Hochwälder hinunter über sanfte Hügel, Wiesen und Weiden führte, war für die Piloten die reinste Freude.

Heute wurden keine Stürze oder besondere Vorkommnisse gemeldet. Es gibt jedoch ein Update über den Zustand von Marc-André Octeau (Team Kanada), der sich am vierten Tag verletzt hatte: es geht ihm wesentlich besser und man erwartet, ihn innerhalb der nächsten 24 Stunden in ein deutsches Krankenhaus in Temuco, Chile verlegen zu können.

"Unser Tag", von Team Japan und Team Brasilien:

Heute waren Team Japan und Brasilien unter der Führung von Jan du Toit, dem südafrikanischen Marshal, gemeinsam unterwegs. Wie alle anderen Wettwerber berichteten auch sie von einem äußerst gelungenen Tag.

Haruki Hisashi, der Journalist des japanischen Teams. sagte: "Als der Regen einsetzte, machte es mehr Spaß, es wurde schlammig und Teile der Strecke wurden rutschig – es war, wie im Wald Enduro zu fahren. Als wir wieder nach Chile einreisten, erinnerten uns die Wälder, Felder und Wiesen an daheim – wir waren erstaunt wie sich die Landschaft ähnelt. Wir trafen auch auf Menschen, die sich sehr freuten, uns zu sehen, sie winkten und jubelten uns zu. Das war für uns der beste Tag des Wettbewerbs."

Aloisio Fraza Jr. vom Team Brasilien: "Heute war es wunderbar, wir fuhren zusammen als Gruppe und glichen unser Tempo aufeinander ab – es war wie eine Symphonie. Wir konnten auch hinter dem Marshal herfahren, seine Fahrtechnik beobachten und versuchen, seine Fahrkünste nachzuahmen. Die GS Trophy ist mehr als nur ein Wettbewerb, wir werden hier zu besseren Motorradfahrern – hier lernen wir in einer Woche mehr als sonst in einem ganzen Jahr."

GS Trophy 2012.

Gesamtplatzierung nach fünf Tagen:

1. Deutschland                                                      152 Pkte.

2. Argentinien                                                        143

3. Frankreich                                                         141

4. Italien                                                                 137

5. Kanada                                                              131

6. Alps                                                                   129

7. USA                                                                   119

8. UK                                                                     118

9. CEEU                                                                115

=10. Südafrika                                                       111

=10. Lateinamerika                                               111

12. Brasilien                                                           81

13. Russlan                                                            78

14. Spanien                                                           76

15. Japan                                                              64