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Der BMW Group Autonomous Driving Campus: Die ersten 450 Tage. Sechs Fragen an Elmar Frickenstein, Leiter Bereich Vollautomatisiertes Fahren, Fahrerassistenz, BMW AG.
Thu Dec 20 12:00:00 CET 2018 Pressemeldung
Interview mit Elmar Frickenstein, Leiter Bereich Vollautomatisiertes Fahren, Fahrerassistenz, BMW AG.
Pressekontakt.
Bernhard Ederer
BMW Group
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Fax: +49-89-382-20626
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Author.
Bernhard Ederer
BMW Group
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Im September 2017 sind Sie mit Ihrer Mannschaft auf den
Autonomous Driving Campus nach Unterschleissheim gezogen. Was waren
die Beweggründe der BMW Group für diese Standortentscheidung?
Wir erleben aktuell den größten Paradigmenwechsel in der
Geschichte der Automobilindustrie. Im nächsten Jahrzehnt wird sich die
Industrie stärker verändern als in den letzten 30 Jahren. Schon heute
stehen wir an der Schwelle zum hochautomatisierten Fahren. Auf dem Weg
zum hoch- und vollautomatisierten Fahren gibt es viele
Herausforderungen zu meistern – die größte ist sicherlich die
Komplexität der Gesamtaufgabe. Um das zu schaffen, müssen wir den Mut
haben umzudenken. Das haben wir getan. Wesentlicher Bestandteil
unseres gesamthaften Ansatzes ist der Campus als zentraler Standort,
an dem wir alle Kräfte zum autonomen Fahren bei der BMW Group bündeln.
Dort entwickeln wir eng vernetzt, auch mit unseren Technologie- und
Kooperationspartnern, an technischen Lösungen. Ein Softwareentwickler
kann zum Beispiel seinen gerade geschriebenen Code sofort mit wenigen
Schritten im Fahrzeug testen. Alles passiert auf einer gemeinsamen
Software Code Basis. Den Campus mit all seinen Facetten haben wir in
einer Rekordzeit von einem Jahr realisiert, von der Entscheidung bis
zum Einzug.
Welche Veränderungen spüren Sie nach den ersten 450 Tagen
durch die Zusammenarbeit auf dem Campus?
Wir sind
letztes Jahr nicht nur auf den Campus gezogen, sondern gleichzeitig
auf eine agile Arbeitsweise nach LeSS – Large Scale Scrum –
umgestiegen. Und, wir haben die Organisationstruktur an das veränderte
Umfeld angepasst. Unsere Mitarbeiter entwickeln am Campus in Feature
Teams mit End-to-End Verantwortung in zweiwöchigen Sprints valide
Ergebnisse, die sie direkt am Fahrzeug testen und erleben können. Was
mich am meisten fasziniert ist die Motivation, die die Entwickler aus
der neuen Art der Zusammenarbeit ziehen. Daneben ist es der besondere
Spirit, den ich hier tagtäglich spüre, der mich an das Silicon Valley
erinnert. Für mich persönlich ist der Autonomous Driving Campus daher
Symbol für den Aufbruch in ein neues Zeitalter der Mobilität. Ich bin
jetzt seit 30 Jahren bei BMW und habe viele Veränderungen miterlebt
und -gestaltet. Aber, als ich am 18. September 2017 meinen
Arbeitsplatz auf dem Campus bezogen habe, wusste ich: hier schlagen
wir ein neues Kapitel in der Geschichte der BMW Group auf. Der Campus
ist anders, neu, innovativ und unique in der Automobilindustrie. Wir
brauchen diesen Mut zur Veränderung, um die Komplexität des autonomen
Fahrens beherrschen zu können – die Entwicklung neuer Technologien
erfordert neue Wege.
Was begeistert Sie besonders an der neuen
Arbeitsweise?
Die agile Arbeitsweise basiert unter
anderem auf dem Prinzip der „ständigen“ Verbesserung von Produkt und
Arbeitsweise. Dazu kommen die Teams beispielsweise zum „Sprint Review“
am Ende eines Sprints zusammen. In einer Art Marktplatz stellen sie
allen Mitarbeitern ihre Ergebnisse vor. In der anschließenden Planung
des nächsten Sprints, können dadurch auch kurzfristige Themen mit
höchster Priorität berücksichtigt werden. Oder denken Sie an die
„Retro“ – die Teams tauschen sich zu ihren Beobachtungen aus dem
letzten Sprint aus und finden gemeinsam Maßnahmen, um sich direkt im
nächsten Sprint verbessern zu können. Das Tolle ist: durch den
regelmäßigen Austausch sind die Entwickler in der Lage selbst zu
entscheiden, was sehr wichtig für den Produktfortschritt ist, aber
auch für die Art und Weise der Zusammenarbeit – das Delegieren der
Hierarchie gehört damit der Vergangenheit an. Das Wissen wird
gleichzeitig maximal skaliert und allen zur Verfügung gestellt.
So entwickelt man für die Zukunft!
Was sind die nächsten Schritte in der Entwicklung auf dem Weg
zum autonomen Fahren bei der BMW Group?
Mit dem
Campus, der Umstellung der Arbeitsweise auf LeSS und unserer
Organisationsstruktur haben wir die Basis gelegt, um die Komplexität
zu meistern. Damit sind wir in der Lage neue Schlüsseltechnologien wie
Künstliche Intelligenz und Simulation als Entwicklungsschwerpunkt zu
etablieren. Daneben bauen wir sukzessive unsere Fahrzeugflotte aus –
aktuell sind wir mit 80 Fahrzeugen in Europa, USA und China unterwegs.
Das alles machen wir zur Absicherung des hoch- und vollautomatisierten
Fahrens und um den Übergang von der Demo- in Richtung
Serienentwicklung zu stemmen.
Wie profitiert der Kunde davon?
Im Jahr 2021
werden wir dem Kunden im BMW iNEXT ein ausgereiftes System anbieten,
das einen spürbaren Mehrwert im Erleben des Fahrzeuges bietet. Wir
geben ihm mit dem hoch- und vollautomatisierten Fahren eine der
knappsten Ressourcen zurück: Zeit. Auf Autobahnen, mit dem „Highway
Pilot“ als Sonder-Ausstattung, kann der Kunde bei max. 130 km/h
beispielweise von München nach Hamburg fahren und sich in dieser Zeit
mit anderen Dingen wie Zeitung lesen beschäftigen oder einfach die
Landschaft genießen. Daneben werden wir in ausgewählten Regionen
Pilot-Flotten mit Level 4-Technologie auf Basis des BMW iNEXT
betreiben. Grundsätzlich gilt bei uns immer „Safety First“. Mit der
richtigen Technologie, den richtigen Technologiepartnern und einem
agilen Arbeitsmodell macht das automatisierte Fahren den Verkehr auf
den Straßen sicherer für alle. Unser Campus schafft die Basis für
kundenzentrierte Entwicklung. Mit dem einzigartigen Spirit, der durch
den Campus freigesetzt wird, gestalten wir die individuelle Mobilität
unserer Kunden und geben Ihnen wertvolle Zeit zurück.
Zum Abschluss: Wenn Sie den Campus mit drei Hashtags
beschreiben sollen, welche wären das?
#WillezumAufbruch #Transformation #GermanSiliconValley