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Rede Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, Telefonkonferenz Quartalsbericht zum 30. Juni 2020

Rede Zipse Telefonkonferenz Q2 2020

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Phil DiIanni
BMW Group

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Guten Morgen, meine Damen und Herren!

 

Die letzten Monate waren geprägt von den massiven Auswirkungen der weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19.

 

Für die BMW Group gilt:

  • Wir haben trotzdem ein positives Konzernergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr erzielt.
  • Wir haben das Unternehmen stets am Laufen gehalten.
  • Alle Fahrzeugprojekte kommen wie geplant auf den Markt.

 

Klar ist auch: Es bleibt eine große Unsicherheit. Niemand weiß, wie sich die Lage in den einzelnen Ländern und Weltregionen angesichts der Corona-Pandemie entwickeln wird.

 

Sie alle kennen aber auch BMW: Wir stellen uns verantwortungsvoll den aktuellen Herausforderungen. Wir planen realistisch auf der Basis valider Daten und verfolgen entschlossen unsere langfristigen Ziele. Das macht uns verlässlich.

 

Drei Beispiele:

  1. Was zeichnet unser weltweites Produktionsnetzwerk aus? Flexibilität. Flexibilität und nochmal Flexibilität. Wir haben die Produktion im Lockdown schnell herunter- und ebenso schnell wieder hochgefahren. Wir richten unsere Produktion weiterhin an der Nachfrage aus und wappnen uns für verschiedene Szenarien.

 

  1. Gemeinsam mit dem Betriebsrat haben wir ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um unsere Personalkosten zu senken. Unsere Tradition der konstruktiven Zusammenarbeit hat sich erneut bewährt. Wir nutzen natürliche Fluktuation und unterbreiten freiwillige Angebote. Bei jungen Auszubildenden ändert sich nichts: Wir stellen erneut auf dem hohen Niveau des Vorjahres ein.
    Parallel zu den Personalmaßnahmen haben wir unser Performance Programm grundlegend nachgeschärft und bis Ende 2021 verlängert. Ganz oben steht absolute Kostendisziplin für alle Ressorts. Zugleich steigern wir die Performance des Unternehmens, indem wir Markt-potenziale voll ausschöpfen, die Produktgestaltung optimieren und deutlich effizientere Prozesse und Strukturen installieren. Neue Initiativen zu Strategischen Baukästen oder Effizienz in der IT wurden ergänzt.

  2. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt der weltweiten Corona-Pandemie im März haben wir eine Guidance gegeben und diese Anfang Mai – entsprechend der globalen Entwicklung – angepasst. Nach dem ersten Halbjahr bleibt unser Ausblick stabil. Wir bestätigen unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2020. Eine zweite Infektionswelle ist hier nicht eingerechnet ebenso wie eine länger anhaltende und tiefgreifende Rezession in wichtigen Märkten.

 

Wie erwartet haben die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im zweiten Quartal voll auf unser Geschäft durchgeschlagen. Unser Absatz ging um ein Viertel gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zurück.

 

Nun erholen sich die Märkte – jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Intensität:

  • In China konnten wir im zweiten Quartal bereits wieder mehr Fahrzeuge ausliefern als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Zuwachs beträgt 17 Prozent.
  • In Europa und Amerika lagen unsere Auslieferungen noch tief im Minus.

 

Jetzt kommt es darauf an, wie robust der Aufwärtstrend ist und wann die einzelnen Märkte nachziehen. Einen klaren Lichtblick signalisiert der Monat Juli: Unser Absatz Automobile auf Group-Ebene lag hier deutlich über Vorjahr.
Im Vergleichsmonat 2019 fand der 3er Modellwechsel in China statt. In Deutschland entfaltet die Senkung der Mehrwertsteuer positive Wirkung.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt blicken wir vorsichtig, aber durchaus zuversichtlich auf das zweite Halbjahr. Die neuen BMW Modelle 2er Gran Coupé, 4er Coupé, 5er, 6er Gran Turismo und iX3 sowie die Plug-in-Hybride X2, 3er Touring und die 5er Reihe werden weitere Impulse setzen.

 

Was uns ebenso Rückhalt gibt: Die BMW Group ist ein kostenbewusstes und finanzstarkes Unternehmen. Hinter uns liegen 44 Quartale in Folge mit Gewinn. Darum können wir auch unter den Bedingungen und Unsicherheiten von Covid-19 gezielt in unsere Zukunft investieren.

 

Im September eröffnen wir den ersten Meilenstein unseres Großprojektes „FIZ-Future“. Bis 2050 erweitern wir in erheblichem Umfang unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Standort München.

 

Bei der Elektrifizierung kommen wir bestens voran. Trotz der Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie haben wir im ersten Halbjahr mehr elektrifizierte Fahrzeuge verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Über 61.600 Fahrzeuge bedeuten einen Anstieg von 3,4 Prozent.

 

Im Monat Juli gab es einen regelrechten Push: Unsere elektrifizierten BMW und MINI Modelle liegen mehr als 50 Prozent über Vorjahr. Für das Gesamtjahr bewegen wir uns beim Absatz in Richtung der Marke von 200.000 elektrifizierten Fahrzeugen. Besonders beliebt sind unsere Plug-in-Hybride, die wir bei BMW in allen Segmenten anbieten.

 

Dies zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg.

 

Und schon jetzt können wir selbstbewusst feststellen: Wir erreichen und übererfüllen das gesetzte CO2-Ziel in der EU für dieses Jahr. Dazu senken wir unsere Emissionen in der Flotte um mehr als 20 Prozent. Auch die Fördermaßnahmen in den einzelnen EU-Staaten entfalten hier Wirkung.

 

Wir stehen zu unserem Wort: Alle Plug-in-Hybride und alle E-Modelle kommen wie geplant auf den Markt. Insbesondere unser vollelektrischer MINI ist heiß begehrt. Noch in diesem Jahr folgt der BMW iX3, zunächst für unsere chinesischen Kunden.

 

Unser erstes vollelektrisches Sports Activity Vehicle überzeugt in mehrfacher Hinsicht:

  • Eine elektrische Reichweite von über 500 km nach NEFZ und 460 km nach WLTP.
  • Unser selbst entwickelter und selbst produzierter Antriebsstrang, inklusive E-Motor ohne Seltene Erden.
  • Die neueste Version des BMW Operating System 7, inklusive
    over-the-air-Updates.

 

In München laufen gerade unsere Electric Days.

 

Die Vertreter der Medien können die gesamte Bandbreite unserer elektrifizierten Fahrzeugpalette selbst erleben und erfahren – inklusive des neuen BMW 545e, der ab Herbst verfügbar ist. Sie können vor Ort eDrive Zones ausprobieren. Wie Sie wissen, unterstützen wir aktiv unsere Kunden, damit sie ihre Plug-in-Hybride umweltgerecht nutzen.

 

Unsere Elektro-Offensive ist Teil unserer neuen Unternehmensausrichtung. Für mich gehören Premium und Nachhaltigkeit untrennbar zusammen. Unsere Mobilität – wie alles andere auch – hat dann eine Berechtigung, wenn sie nicht im Gegensatz zu einem intakten Planeten als Lebensgrundlage der menschlichen Zivilisation steht. Gerade herausragende Produkte sind umso begehrenswerter, wenn sie nachhaltig sind – und wir sie mit einem guten Gewissen nutzen und konsumieren können.

 

Darum erweitern wir den Scope unseres verantwortlichen unternehmerischen Handelns:

  • Wie nachhaltig werden unsere Fahrzeuge hergestellt?
  • Welche Rohstoffe stecken darin und wie werden diese gewonnen?
  • Welche Umweltbilanz haben unsere Fahrzeuge, während die Kunden diese nutzen?
  • Und was geschieht danach, wenn die Lebensdauer endet?

All diese Fragen sind essentiell für den Geschäftserfolg von morgen.

 

Wir finden Lösungen und verringern so unseren ökologischen Fußabdruck auf substanzielle Weise. Das ist ein großes Rad, das wir drehen, verbunden mit einem hohen Anspruch, der von uns enorme Anstrengungen erfordert. Denn wir wollen nicht erst in der fernen Zukunft einen Unterschied machen. Mir ist wichtig, dass wir hier und heute handeln.

 

Wir setzen uns hoch ambitionierte Ziele für die aktuelle Dekade. Diesen Handlungsrahmen können wir überschauen und selbst verantworten.

Dazu werden Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im gesamten Unternehmen verankert und verzielt:

  • Das gilt zum einen für alle Ressorts – vom Einkauf über Entwicklung und Produktion bis hin zu Vertrieb und Verwaltung.
  • Und das gilt zum anderen für das Top-Management. Unsere Vergütung hängt künftig auch davon ab, was wir in diesem Feld tatsächlich erreichen.

 

So heben wir Nachhaltigkeit auf eine völlig neue Ebene und schaffen ein integriertes BMW Mindset.

 

Wir reduzieren CO2 substanziell über die gesamte Wertschöpfungskette. Als Basis haben wir die Werte des Jahres 2019 zugrunde gelegt. BMW war in der Vergangenheit in vielen Aspekten Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Als Vorstandsteam wollen wir uns daran messen lassen, was wir erreichen.

 

Unsere Ziele bis 2030 lauten:

  • Nutzungsphase: Minus 40 Prozent CO2 pro Fahrzeug.
  • Produktion: Minus 80 Prozent CO2 pro Fahrzeug.
  • Lieferkette: Minus 20 Prozent CO2 je Fahrzeug – und zwar als Trendumkehr eines eigentlich steigenden CO2-Werts im Zuge des Hochlaufs der E-Mobilität.

 

Über diese Brandbreite wollen wir insgesamt die CO2-Emissionen je Fahrzeug um mindestens ein Drittel senken. Das sind mehr als 40 Millionen Tonnen weniger CO2 weltweit bei jährlich rund 2,5 Millionen Neufahrzeugen.

 

Damit sind wir die ersten in unserer Industrie, die sich konkrete Ziele zur CO2-Reduktion über den gesamten Lebenszyklus setzen – Lieferkette, Produktion, Nutzungsphase und darüber hinaus.

All das tun wir auf Basis der Vorgaben der weltweit anerkannten Science Based Targets Initiative, der wir uns anschließen. Sie berechnet Reduktionsziele für Treibhausgas-Emissionen auf wissenschaftlicher Grundlage und will Standards für die Unternehmenspraxis schaffen.

 

Zunächst zu unserer Fahrzeugflotte.

 

Wir bauen die E-Mobilität weiter kräftig aus:

  • In zehn Jahren wollen wir insgesamt mehr als sieben Millionen elektrifizierte Fahrzeuge ausgeliefert haben. Zwei Drittel davon vollelektrisch.
  • 2023 bieten wir 25 elektrifizierte Modelle an. Darunter auch eine vollelektrische Variante der nächsten BMW 7er Generation sowie von X1 und 5er. Bei all diesen Baureihen werden die Kunden zusätzlich wählen können zwischen Plug-in-Hybrid, effizientem Diesel und Benziner mit 48-Volt-Technologie. Power of Choice bleibt unser Treiber für nachhaltige Mobilität. Wir nehmen die Kunden mit und bieten ihnen passgerechte Optionen.

 

Zu unseren weltweiten Standorten.

 

Hier muss man wissen: Seit 2006 haben wir die Emissionen je Fahrzeug in der Produktion bereits um mehr als 70 Prozent reduziert. Damit haben wir mehr erreicht als jeder andere in unserer Industrie – und gehen nun den nächsten Schritt. Unser neues Ziel für unsere eigenen Standorte liegt sogar unter dem Pfad von 1,5 Grad Erderwärmung.

 

Wie gelingt uns das?

  • Ab diesem Jahr beziehen wir an allen BMW Standorten weltweit ausschließlich Grünstrom.
  • Wir setzen in der Produktion konsequent Data Analytics Methoden ein.
  • Wir bauen erneuerbare Energiequellen an allen Standorten aus. Dazu zählt auch grüner Wasserstoff.
  • Die restlichen CO2-Emissionen neutralisieren wir ab 2021 vollständig über entsprechende Zertifikate.

 

Worauf konzentrieren wir uns in der Lieferkette?

 

Hier muss man wissen: Mehr E-Mobilität führt in der Lieferkette automatisch zu mehr CO2-Emissionen pro Fahrzeug. Denn die Herstellung von Hochvolt-speichern ist sehr energieintensiv. Diesen systemimmanenten CO2-Anstieg in der Lieferkette um rund 40 Prozent bis 2030 wollen wir nicht nur stoppen. Wir kehren den Trend um und wollen den CO2-Fußabdruck unserer Lieferkette um 20 Prozent senken.

 

So können wir die nachhaltigste Lieferkette unserer Industrie schaffen:

 

  • Für die Vergabe von Aufträgen im Rahmen unseres 60 Milliarden Euro umfassenden Einkaufsvolumens etablieren wir den CO2-Footprint als ein Kriterium. Selbstverständlich arbeiten wir dabei auch in Zukunft partnerschaftlich mit unseren Zulieferern zusammen.
  • Für die Produktion unserer Batteriezellen verwenden unsere Lieferanten nur noch Grünstrom. Das haben wir vertraglich vereinbart. Allein diese Maßnahme spart in den nächsten zehn Jahren rund 10 Millionen Tonnen CO2.
  • Den Einsatz von Grünstrom weiten wir sukzessive auf unsere Komponenten- und Rohstoff-Lieferanten über die gesamte Lieferkette aus.

 

Den nachhaltigen Dreiklang aus Nutzungsphase, Produktion und Lieferkette ergänzen wir um eine weitere wichtige Facette:

Wie gehen wir grundsätzlich mit Ressourcen und wertvollen Rohstoffen um?

 

Natürliche Ressourcen sind endlich. Umso sparsamer müssen wir damit umgehen. Und wenn wir sie nutzen, dann sollten sie mehrfach eingesetzt und wiederverwendet werden. Dazu müssen wir die zugrundeliegenden Ressourcenströme neu ausrichten und Wertstoffkreisläufe weiter schließen. So können Rohstoffe deutlich effizienter eingesetzt werden. Recycling bekommt eine völlig neue Relevanz.

 

Was tun wir konkret bei BMW – vier Beispiele:

 

  1. Schon heute sind unsere Fahrzeuge zu 95 Prozent recyclingfähig. Wir wollen den Anteil von Sekundärmaterial in unseren Fahrzeugen bis 2030 deutlich erhöhen. Gegenüber Primärmaterial sind die CO2-Emissionen hier viel niedriger. Bei Aluminium etwa um den Faktor 4 bis 6.
  2. Bei Hochvoltspeichern wollen wir die Recyclingquote auf bis zu 96 Prozent erhöhen, inklusive Grafit und Elektrolyte.
  3. Alle gebrauchten BMW Hochvoltspeicher weltweit nehmen wir schon heute zurück – auch ohne gesetzliche Verpflichtung. Ausgediente i3 Batterien sammeln wir im Werk Leipzig in einer Speicherfarm. Dort finden sie eine zweite Verwendung, indem sie überschüssigen Windstrom puffern und ans Netz abgeben.
  4. Um weltweite Warenströme nachverfolgen und verifizieren zu können, pilotieren wir digitale Tools bis hin zur Blockchain-Technologie. Ziel ist es, vor allem kritische Rohstoffe von der Mine bis zur Schmelze vollständig zurückzuverfolgen.

 

Sie sehen:

Mit der Neuausrichtung der BMW Group entwickeln wir unser Geschäftsmodell konsequent in Richtung Kreislaufwirtschaft.

 

Wir wollen das gesamte Potenzial der CO2-Einsparung von E-Mobilität erschließen, um unsere Fahrzeuge und die gesamte Lieferkette zur nachhaltigsten in unserer Industrie zu machen.

 

Das Automobil hat das Potenzial, rundum nachhaltig zu werden. Das ist ein langer und harter Weg. Aber er lohnt sich. Mit unserer gesamthaften Herangehensweise sind wir auf Kurs, das Zwei-Grad-Ziel zur Begrenzung der CO2-Emissionen in der Welt deutlich zu unterschreiten.

 

Meine Damen und Herren,

 

in den letzten Monaten haben wir einmal mehr bewiesen: Auch in schwierigen Zeiten denken wir voraus – in eine Zukunft, in der individuelle Mobilität ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft ist und bleibt.

 

Dafür investieren wir weiterhin gezielt in relevante Zukunftsfelder und Technologien. 30 Milliarden Euro fließen bis 2025 in Forschung und Entwicklung.

 

Die BMW Group verfügt derzeit über eine hohe Liquidität und einen guten Zugang zu den Kapitalmärkten – und managt ihre Kosten höchst stringent.

 

So übernehmen wir auch unter den Bedingungen einer anhaltenden Corona-Pandemie gesamthaft Verantwortung und sind für all unsere Stakeholder ein verlässlicher Partner.

 

Vielen Dank!

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